»Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben bei der Erfüllung ihres Auftrags die Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung, die Meinungsvielfalt sowie die Ausgewogenheit ihrer Angebote zu berücksichtigen.«
Das ist jetzt keine kühne Utopie –
so war es tatsächlich mal im Rundfunkstaatsvertrag gedacht.
Ein Teil der öffentlich-rechtlichen Journalisten ist heute fest in der linken Ideologie verwurzelt oder zumindest mit ihr verbunden. Ein weiterer Teil ist den Grünen verbunden. Dazwischen gibt es Schnittmengen.
Eine kleine #DLFKritik soll an zwei Beispielen aus dem öffentlich-rechtlichen @DLF zeigen, an welchen Symptomen man diese Einseitigkeit erkennt.
Beispiel 1: Über das ganze Jahr 2020 verteilt wurden im DLF Beiträge aus dem Bereich der sogenannten »Postkolonialen Studien« gesendet.
Der Postkolonialismus ist eine grundsätzlich links bis linksradikal ausgerichtete interdisziplinäre Strömung mit Wurzeln im Marxismus*.
*(Es gibt zwischen beiden auch Differenzen – wie es unter radikal linken Strömungen üblich ist.)
In den Sendungen lief es jedenfalls meist so ab, dass die Aussagen der Vertreter des Postkolonialismus als unumstrittene Positionen gesendet wurden. Oder wie man seit einigen Jahren sagt: Das Framing war sehr deutlich.
Es wurde also z. B. nicht darüber diskutiert, ob ein Wort wie »Tropenmedizin« oder »Dschungel« rassistisch sei, sondern es wurde als rassistisch vorausgesetzt. Es gab in den Sendungen keinen Pluralismus, sondern immer nur das postkoloniale Framing.
Das sieht man z. B. an dieser Beitragsbeschreibung des Deutschlandfunks:
»Im DLF erklärte die Sprachkritikerin Susan Arndt, wann ein Wort rassistisch ist – und was man (sic!) stattdessen sagt.«
Sie fragen sich, ob man zu Wörtern wie »Tropenmedizin« oder »Dschungel« eventuell unterschiedliche Statements mehrerer fachlich kompetenter Personen hören könnte?
Das wäre ja dann diese »Meinungsvielfalt« aus dem Staatsvertrag ;-)
Die dominierende Meinung zu den postkolonialen Themen wurde (soweit ich die Sendungen gehört habe) immer von Aktivistinnen und Aktivisten aus dem Bereich der »Postkolonialen Studien« vertreten. (Sie kennen diese »Stichwort-Interviews«, in denen beide Seiten einer Meinung sind?)
Mit oder ohne Etikett »Postkolonialismus«: Solche Sendungen zogen sich durch das ganze Jahr 2020. Sie waren am Nachmittag und frühen Abend neben dem Thema »Gender« im Grunde prägend.
Mir ist eine einzige Sendung in Erinnerung, in der den Vertreterinnen und Vertretern der »Postkolonialen Studien« widersprochen wurde: Durch einen Marxisten. Also von noch weiter links.
Beispiel 2 (auf das ich nicht so ausführlich eingehen will): Die Sendung »Umwelt und Verbraucher« am Vormittag (Montag bis Freitag). Etwas zugespitzt: Man kann beim Thema Umwelt darauf warten, dass
(a) die Grünen, Greenpeace, FFF & Co. ausführlich zu Wort kommen
(b) die »Konzerne«, die Gentechnik und die Kernenergie schlecht sind
(c) die konventionelle Landwirtschaft etwas Falsches tut …
Die Sendung ist (Achtung: polemisch zugespitzt) eine Mischung aus grünem Lobbyismus …
… und Positionen der Linken und der SPD – garniert mit einem Verbrauchertipp am Ende.
Es ist die absolute Ausnahme, wenn dort Vertreterinnen und Vertreter aus dem konservativen oder liberalen Lager zu Wort kommen.
Versprochen: Ich werde in #DLFKritik im Jahr 2021 auch auf journalistisch gute Sendungen hinweisen. Aber es war mir wichtig, die links-grüne Prägung bestimmter Teile des Programms an zwei Beispielen etwas genauer zu betrachten.
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In der heutigen #DLFKritik möchte ich auf einen Beitrag von @DLFmedien eingehen. Darin stellt @Afelia Marina Weisband Forderungen zur Regulierung sozialer Netzwerke auf. Wohin würde die Erfüllung dieser Forderungen führen?
Marina Weisband kritisiert, dass die Debatten in sozialen Netzwerken »komplett auf Werbeplattformen« stattfänden. Sie schreibt: »Wenn man das nüchtern betrachtet, klingt das ein klein wenig irrsinnig.«
»Wer Werbung verkaufen will, braucht Kunden, die lange auf Bildschirme starren und viel teilen. Das geht durch immer radikalere, krassere Inhalte. Schon haben wir die Misere.«
Widerspruch: Kundenbindung wird durch komfortable Funktionen und interessanten Inhalt erreicht.
Im Deutschlandfunk @DLF: in der Stunde zwischen 14.00 und 15.00 habe ich ein leider sehr unstrukturiertes Feature gehört: »Das Geld der Anderen«. Es ging um die Umverteilung von Geld innerhalb einer Gruppe von Bekannten im Frühjahr 2020. #DLFKritik
Es wurde in dieser Stunde eine sehr bedenkliche ökonomische Ahnungslosigkeit gezeigt. So wurde etwa aus einer Umverteilungsquote von EINKOMMEN innerhalb eines Monats darauf geschlossen, wie viel Geld die reichsten Deutschen von ihrem VERMÖGEN abgeben sollten. Das ist absurd.
(Von der systematischen Diskriminierung der Frauen, der Andersgläubigen und der Nichtgläubigen in Staaten unter der Führung des Islam ganz zu schweigen.)
Wer sich dort genau versammelt, möchten Sie gern wissen?
Reden wir über »Essay und Diskurs« im @DLF. Der Titel lässt ja vermuten, dass darin unterschiedliche Stimmen zu Wort kommen, dass gepflegt diskutiert wird, dass vielleicht sogar so etwas wie ein Wettbewerb der Meinungen entstehen könnte. Leider ist das ein Trugschluss.
In der @DLF-Sendung geht es in letzter Zeit um Ökonomie. Man weiß, dass es in der Ökonomie unterschiedliche Lehrmeinungen, Theorien etc. gibt.
Wer kommt im DLF zu Wort? Es sind linke Ökonomen (m/w/d), die ihre Hauptaufgabe in einer Umgestaltung der Gesellschaft sehen.
Die Sendung lässt vornehmlich Vertreter linker Theorien zu Wort kommen: mehr Staat, mehr Schulden, mehr Planwirtschaft, mehr Umverteilung. Dagegen wäre nichts einzuwenden, wenn andere Theorien und Lehrmeinungen auch zu Wort kämen. Leider ist das aber nicht so.
Die schwedische Zeitung DAGENS NYHETER wird nach dem islamistischen Mord in Paris in der Presseschau des @DLF mit folgenden Ausschnitten zitiert:
»Europa muss gegen islamistische Fanatiker zusammenhalten, die Publizisten, Zeichner und Lehrer bedrohen und ermorden. Das ist auch ein Akt der Solidarität mit denen, die gegen muslimische Diktatoren kämpfen.«
»Solange es in Europa nicht möglich ist, den Islam oder auch den Propheten zu kritisieren oder gar zu verspotten, wird es Selbstzensur geben und wird das Blut unschuldiger Menschen fließen.«