Passend zu den Beobachtungen, die ich hier geschildert habe, habe ich auf pavelmayer.de/covid/risks 4 Prognosespalten eingefügt. Zum einen, wie die Inzidenz in 4 und 8 Wochen bei gleichem Trend aussehen würde, zum anderen, wann Lockerungen möglich wären. 
https://twitter.com/pavel23/status/1360432195068960770
Ih weiß, dass es unwahrscheinlich ist, dass der Trend bzw. R-Wert so lange gleich bleibt, aber als Anhaltspunkt finde ich es dennoch sehr hilfreich. Die Zielwerte für die Inzidenzen von 7/100.000 für kleine Lockerungen und 3/100.000 orientieren an den Zahlen der 1. Welle.
In der ersten Welle haben wir bei bundesweiter Inzidenz von 9/100.000 die ersten Lockerungen vorgenommen, Schulen, Geschäfte und Restaurantsvorsichtig geöffnet. Bei einer Inzidenz von 3/100.000 fielen Reise- und Kontraktbeschränkungen und Spielplätze, Kultureinrichtungen und ...
Kirchen aufgemacht. Das hatte zwar auch jeweils ein Anstieg von R zur Folge, der aber nicht zum Kontrollverlust führte. Der kam erst, als im August die bundesweite Inzidenz die 7/100.000 überstieg und nicht reagiert wurde.
Die Prognosen sehen, von Ausnahmen abgesehen, nicht so toll aus. Bundesweit wären es noch 59 Tage, bis erste Lockerungen möglich wären und 81 Tage bis zu einer halbwegs sicheren Inzidenz von 3/100.000. Dieser halbgare Lockdown ist einfach eine Katastrophe.
Es gibt aber tatsächlich nicht wenige Landkreise, wo in 1-3 Wochen Wochen tatsächlich erste Lockerungen möglich; als bestes Bundesland steht gerade Rheinland-Pfalz da, wo in 34 Tage erste Lockerungen und 48 Tage für weiter Lockerungen. Hamburg dagegen bräuchte 163 Tage bis zur 7.
Was die Zahlen vor allem zeigen ist, dass die Zahlen zu langsam sinken und wir das so nicht durchhalten und vorzeitig lockern werden, was bedeutet, dass wir rasch in eine 3. Welle gehen werden, die harte Maßnahmen erfordern und wieder zigtausend Menschenleben kosten wird. Seufz.
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