Das Corona-Virus ist in einer sehr prekären Situation. Außerhalb des Körpers zerfällt es nach Stunden, ja oft Minuten oder Sekunden, und im Körper wird es gnadenlos vom Immunsystem attackiert und nach einigen Tagen vernichtet
Um zu existieren, braucht es immer wieder neue Wirte, und zwar innerhalb eines Zeitfensters von wenigen Tagen, höchstens zwei Wochen, dann ist es zu spät, dann ist der Verfolgungsdruck durchs Immunsystem unüberwindlich.
Um einen neuen Wirt zu infizieren, muss es erst aus Zelle, in der es geboren wurde, in eine Körperflüssigkeit gelangen. Dann muss es Glück haben und in einer Ecke des des Körpers sein, wo die Flüssigkeit von einem Luftstrom...
... mitgerissen wird und außerhalb des Körpers gelangt. Nun fliegt das Virus in einem winzigen Flüssigkeitstropfen durch die Luft, wie in einer Raumkapsel, meist mit vielen anderen Geschwistern. Das Schicksal der meisten die Kapseln isr, dass sie in Sekunden zu Boden fallen ...
... und dort ihr Ende finden. Nur ganz wenige haben das Glück irgendwo hinzufallen, wo sie rechtzeitig von einem Wirt aufgehoben und auf eine rettende Schleimhaut aufgebracht werden.
Andere haben das Glück, in einem Tropfen zu reisen, der ausreichend beschleunigt wurde ode klein genug zum Schweben ist, um von einem neuen Wirt eingeatmet zu werden. So kann es sich im Schleim der Nase, des Rachens oder Lunge der Lunge gemütlich zu machen.
Das ist aber wie der Hauptgewinn im Lotto; die meisten Viren verrecken in ihren Tröpfen, wenn immer mehr Wasser verdunstet und sie von Salzkristallen und Sauerstoff angegriffen und zerfetzt werden.
Mit faul in der Schleimhaut rumschwimmen ist es aber nicht getan, denn dort lauern chemische und biologische Kampfstoffe, die dem Virus den Garaus machen, so dass nur 1 von 10 Viren den nächsten Schritt schafft, bevor er zerstört wird.
Der nächste Schritt ist, sich an der Außenhaut einer Zelle festzuklammern und die Schleuse zu hacken, so dass sich die Hülle der Zelle öffnet. Das Virus muss dann nur noch seine eigene Hülle öffnen und das eigentliche Transportgut, seinen Bauprogramm in die Zelle übertragen.
Mit Glück hat das als RNA kodierte Bauprogramm den Transport überlebt und hat auch nicht zu viele Kopierfehler, so dass nun die Zellfabriken angewiesen werden, die hoffentlich richtigen Bauteile für eine neue Viruskopie zu produzieren.
Diese Bauteile sind Proteine, lange Moleküle aus einer Kette Aminosäuren, die sich von allein in krasse Formen falten und verschiedene Andockstellen haben, wie Lego, nur mit unterschiedlich geformten Noppen.
Die Bauteile schwimmen jetzt in der Suppe im Innern einer Zelle rum, und wenn sich passende Teile mit ihren Andockstellen zu nahe kommen, ziehen sie sich elektrisch an und rasten ein. Jetzt muss nur noch am Ende ein neues Virus mit Hülle und RNA drin dabei rauskommen ...
... und aus der Zelle ausbrechen, und sich dann entweder eine neue Zelle im Körper zu kapern oder sich auf die meist tödliche Wanderung außerhalb des Körpers aufmachen und einen neuen Wirt zu suchen.
Wie ihr sehr, ist so eine Existenz als Virus eine echt prekäre Angelegenheit. Man findet keine Heimat oder Ruhe als Virus, wird gejagt und muss tödliche Luft überwinden und wird überall von der Umwelt angegriffen.
Vielen Dank, liebe Mitbürger, dass ihr diesen vielfältig bedrohten Viren so sehr helft, immer wieder frische Wirte zu finden, und dank eurer Reisen steht dem Virus die ganze Welt offen - bis auf paar virusfeindliche Länder, die es partout nicht reinlassen und nicht tolerieren.
Geschenkt, ein paar arschige Länder gibt es immer, die nicht mitmachen
Wenn das Virus denken und sprechen könnte, würde es wohl sagen: “Vielen Dank für eure Toleranz, Hilfe und Geduld. Ohne eure logistische Unterstützung und Gastfreundschaft könnte ich in dieser feindseligen Welt nicht lange existieren.”
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Da wir den Großteil der Weltbevölkerung und Teile der Tierwelt zu einem gewaltigen Kulturmedium für SARS-CoV-2-Virus-Evolution gemacht haben, was für Ergebnisse können wir eigentlich erwarten?
Nun, da wir in den meisten Ländern keinen effektiven Lockdown haben, aber Bündel unterschiedlicher Maßnahmen, üben wir einen evolutionären Druck aus, der Mutationen selektiert, also Virus-Varianten einen Vorteil verschafft, die unseren Maßnahmen entgehen können.
Reduzieren wir Kontakte, haben Mutationen einen relativ größeren Vorteil, die ansteckender sind, vor allem in Kombination mit anderen Schutzmaßnahmen. Halten wir Abstand, werden Viren selektiert, die auf größere Entfernung infizieren.
Ich würde ja dringend Qualifizierungsmaßnahmen für die Mitarbeiter des Gesundheitsamts empfehlen. Laut RKI-Definition ist es nur dann Kategorie 2, wenn die Kinder auch Masken getragen hätten. Siehe Anhang 2 hier: rki.de/DE/Content/Inf…
Hinzu kommt auch noch, dass generell die Einstufungsregeln für Kontakte, bei denen Masken getragen werden, doch sehr zu wünschen übrig lassen. Masken bieten nur einen Schutzfaktor, der zwischen 1,1 und 100 und mehr liegen kann, je nachdem, welche Masken von wem getragen werden.
Trägt nur der „Empfänger“ einen MNS, ist das Risko nur um 10% reduziert. Trägt der Infizierte einen MNS, sind es um die 90%, also Faktor 10. Tragen beide MNS, kann es bis zu Faktor 30 sein. FFP2 nur beim Empfänger beim Empfänger bringt Faktor 10, FFP 3 Faktor 40, in Verbindung...
Habe in meiner Timeline zurückgeblättert, um zu sehen, wann ich überzeugt war, dass die Covid aus dem Ruder läuft. Denke, es war dieser Tweet vom 20. Sept. Die 7-Tages-Inzidenz lag bei 14,5/100.000. 7-Tage-R war bei 1,15 bzw. 28% Zuwachs in einer Woche.
Davor hatte ich zwar mehrfach wegen der Anstiege gewarnt auch dazu gesagt, dass die absoluten Zahlen so aussehen, daß man sich dringend schützen sollte, aber auch, dass die Inzidenz noch im Rahmen liegt. "Hoffnungslos aber nicht ernst" war noch mein Kommentar 3 Tage vorher.
Ab dem 20. September aber war mir klar und hätte auch allen Profis klar sein müssen, dass die Zahlen nicht mehr von allein sinken werden und die neue Welle ohne Maßnahmen nicht aufzuhalten ist.
Weil die Frage aufkam, was ein *richtiger* Lockdown so bewirken kann: Ja, ich weiß, China, aber die sind nun mal der Benchmark für Lockdowns: 7-Tage-R < 0,4 und 94% Reduktion der 7-Tage-Inzidenz innerhalb zwei Wochen auf 6%, in der Zeit vom 28.2.2020 bis 11.3.2020.
In den 30 Tagen nach dem Peak am 13.2.2020, der 21 Tage nach dem Wuhan-Lockdown kam, hat China seine 7-Tage-Inzidenz auf 1/219tel gesenkt. Das ist so, als hätten wir die unsere 7-Tage-Inzidenz von 218,02 am 23.12. bis zum 22.1. auf unter 1/100.000 gesenkt.
Eigentlich hätten wir aber nur kleine 1-2 wöchige Lockdowns gebraucht, 1 bis maximal 3, wenn wir im August damit angefangen hätten, und die Inzidenz wäre nie über 20 gestiegen und nur kurz über 10, und 50.000 Leute hätten überlebt. Hätte, hätte, Fahrradkette.
Diese Tabelle zeigt die Inzidenzentwicklung während der ersten Welle, besondere Tage sind farblich markiert. In der letzten Spalte die 7-Tage-Inzidenz. Bitte beachtet, bei welchen Inzidenzen wir in der 1. Welle in den Lockdown gegangen sind und bei welchen wir lockerten.
Die 2. Welle braucht 2 Bilder. Schaut euch an, wann die Inzidenz so hoch war wie zum Zeitpunkt des 1. Lockdowns und wie sie danach nie wieder darunter gefallen ist. Wie die 7, die 10, die 20 und 50 überschritten wurden, ohne Reaktion der Politik - außer dem Kanzlerpodcast bei 47.
Die Lockdown-Entscheidung kam bei Inzidenz 107, ein "Lockdown light" begann bei Inzidenz 133, war aber unzureichend, so dass bei Inzidenz 197 noch mal verschärft wurde und Weihnachten mit Inzidenz 218 der Höhepunkt erreicht war. Nach 3 Wochen wurde bei 176 noch mal verschärft.
Passend zu den Beobachtungen, die ich hier geschildert habe, habe ich auf pavelmayer.de/covid/risks 4 Prognosespalten eingefügt. Zum einen, wie die Inzidenz in 4 und 8 Wochen bei gleichem Trend aussehen würde, zum anderen, wann Lockerungen möglich wären.
Ih weiß, dass es unwahrscheinlich ist, dass der Trend bzw. R-Wert so lange gleich bleibt, aber als Anhaltspunkt finde ich es dennoch sehr hilfreich. Die Zielwerte für die Inzidenzen von 7/100.000 für kleine Lockerungen und 3/100.000 orientieren an den Zahlen der 1. Welle.
In der ersten Welle haben wir bei bundesweiter Inzidenz von 9/100.000 die ersten Lockerungen vorgenommen, Schulen, Geschäfte und Restaurantsvorsichtig geöffnet. Bei einer Inzidenz von 3/100.000 fielen Reise- und Kontraktbeschränkungen und Spielplätze, Kultureinrichtungen und ...