Nein, Wind- und Solarkraft verlagern nicht einfach das Problem, @ZDFinfo, aber schön, dass das in der Doku gezeichnete Trugbild hier mal klar ausformuliert ist.
Zu wenige Menschen haben eine Vorstellung davon, WIE ineffizient fossile Technologie ist (krass ineffizient!) (1/13)
Das ist die Visualisierung einer Studie von @transenv. Sie vergleicht die benötigten Ressourcen für die reine Fahrt von 225.000 km in einem Auto, ABER ACHTUNG: Unter der Maßgabe, dass der Strom zu 100% mit EE hergestellt wird und ohne die Produktion des Fahrzeugs selbst. (2/13)
Ja, von diesem Zustand sind wir leider noch weit entfernt, aber da ein heute gebautes Auto im Schnitt 9,5 Jahre gefahren wird, ist das ein ziemlich relevanter Vergleich. Mit heutigem Recycling verbraucht die Batterie 30 kg Metalle, der Verbrenner 17.000 Liter Benzin (wow). (3/13)
Ich habe das vor 9 Tagen auf FB gepostet und bekam ziemlich Kritik ab, dass der Vergleich absolut unzulässig sei, weil unser Strommix eben noch ein ganz anderer ist. Zwar nutzen die meisten Ladesäulen Ökostrom, aber gut, dann gucken wir uns doch mal an, wie das aussähe: (4/13)
Ein VW ID.3 benötigt für 225.000 km ca. 40.500 kWh, diese habe ich anteilig auf den Strommix aufgeteilt, den wir 2020 im deutschen Netz hatten:
Gas 11,6%
Öl 0,3%
Steinkohle 7,3%
Braunkohle 16,8%
Kernenergie 12,5%
Solar 10,5%
Wind 27%
Biomasse 9,7%
Wasserkraft 3,8%
(5/13)
Für diese Erzeugung benötigt ihr die Ressourcen links im Bild: einen Würfel Kohle mit 1,20 m Kantenlänge, 500 m³ Erdgas, einen 10l-Ölkanister, 130 kg Kraftwerke (Gebäude, Fundamente, Windräder, Solarmodule), hier symbolisiert durch zwei Stücke Stahlbeton. (6/13)
Daneben liegt für das menschliche Auge unsichtbar noch ein winziger Krümel von 0,2 Gram Uran, insgesamt also 2.100 kg Ressourcen + Biomasse (die musste ich aufgrund der Heterogenität auslassen). Als Rechengrundlage für das Baumaterial der Kraftwerke habe ich gewählt: (7/13)
Das Kernkraftwerk Philippsburg, den Hoover-Damm, eine 6-Megawatt Windturbine Typ Enercon E-126 6.000 und Solarmodule mit einer Leistung von 900 kWh je Kilowatt Peak.
Die 130 kg Stahlbeton sind eine pessimistische Darstellung, denn in der Realität sind das auch andere (8/13)
Materialien, von denen wir einen Teil recyceln können.
Nicht berücksichtigt ist, dass auch Kohle, Gas und Uran irgendwo gewonnen, aufbereitet und hierher transportiert werden müssen. (9/13)
Dafür wird aber im Gegenzug auch das Benzin nur ab Tankstelle gerechnet, obwohl Förderung, Produktion und Transport von 17.000 Litern Benzin ja riesige Konstruktionen erfordern (Raffinerien, Ölbohrinseln, Pipelines, Ölfrachter, Tanklaster, Tankstellen). (10/13)
Zudem verbraucht auch diese Infrastruktur eine Menge Strom, so dass für ein wirklich vollständiges Bild auch auf der rechten Seite noch Kohle, Gas, Öl und Baumaterial für die Stromproduktion aufgeführt werden müssten.(11/13)
Wie viel Strom? So viel Strom:
Ich habe es mehrfach durchgerechnet, kann aber nicht garantieren, dass mir nirgends ein Fehler unterlaufen ist. Auch deswegen steht da groß "ESTIMATED" über den Zahlen.
Ich aktualisiere das im Zweifel gerne, ist aktuell noch etwas vorbehaltlich zu verstehen. (12/13)
Aber selbst wenn ich mich komplett blöde um 100 % verrechnet hätte, wäre die Fahrt im E-Auto mit d. Strommix immer noch 3 mal ressourcenschonender als die im Benzinauto, das viel nutzlose Abwärme erzeugt.
Nicht umsonst werden Verbrenner auch Heizungen auf Rädern genannt. (13/13)
Nachtrag:
Ich arbeite spendenbasiert und leider reicht es noch nicht ganz für den Lebensunterhalt mit drei Kindern. Wenn ihr diesen Thread cremig fandet und denkt, ich sollte davon mehr machen, könnt ihr mich hier unterstützen:
"Die Energiewende ist reinstes Greenwashing. Man gibt sich einen sauberen Anstrich aber die Verschmutzung wird nur verlagert."
Es ist 2021, wir liegen bei 416 ppm CO2 und @ZDFinfo hält es für eine gute Idee, Dokus auszustrahlen, die solche Sätze enthalten. Weitere Auszüge: (1/7)
"Die Leute sind überzeugt, wurden überzeugt, wenn alle ein Elektroauto fahren würden, wären alle CO2-Probleme gelöst."
"Bevor die neuen, grünen Energien ihr Potential voll ausschöpfen ist noch viel Forschung nötig." (2/7)
"Es ist die Wirtschaft, die die Energiewende vorantreibt." (lol)
"Wie ist die tatsächliche Umweltbilanz der neuen Techniken?"
"Die Betreiber von Windkraft- und Solaranlagen wollen Gewinn machen. Und das wird weder den Planeten noch die Menschheit retten." (3/7)
Lieber @derspiegel, lieber @beimwort , können wir mal über eure Interviewführung reden? Ich weiß nicht, ob @SaraSchurmann mir zustimmen würde, aber in meinen Augen hat diese absurde Antwort von @SWagenknecht an dieser Stelle ohne Einordnung eine destruktive Wirkung: (1/12)
Sie ist schon länger mit dieser "Setlist" auf großer Deutschlandtour und erzählt in jeder Talkshow, die sich finden lässt, dass der böse Klimaschutz jetzt den armen Menschen Autos, Fleisch und Heizungen wegnimmt. Ich hatte gehofft, dass sie damit bei euch nicht durchkommt (2/12)
Dieses Argument, dass Veganer:innen ganz viel Soja und Superfoods aus Übersee essen und man deswegen auch gleich viel Fleisch essen kann ist gleich auf mehreren Ebenen unglaublicher Blödsinn - und da geht es echt nicht um meine vermeintlich verletzte Veganer-Ehre oder so😉 (3/12)
Guten Morgen liebe Fleischesser:innen, ich bräuchte mal eure Hilfe:
Die EU wird demnächst über Änderungsantrag 171 verhandeln, eine Art Lobbygeschenk an Agrarkonzerne und Molkereien. Sollte der EU-Ministerrat den Antrag annehmen, wäre das aus mehreren Gründen schlecht: (1/8)
Die Hersteller pflanzlicher Alternativen wären absurden Regelungen ausgesetzt, z.B. dürften sie nicht mehr „enthält keine Milch“ oder „Alternative zu Käse“ auf ihre Verpackung schreiben. Aber deutlich schlimmer: Es wären Vergleiche zu tierischen Produkten verboten. (2/8)
Das bezieht sich leider auch auf den Klimafußabdruck, es dürfte sich dann kein CO2-Vergleich mehr zum tierischen Pendant auf der Verpackung befinden. Nun kenne ich eine Menge Leute, die selbst nicht vegan leben, die sich so was aber trotzdem als Orientierung wünschen. (3/8)
Es gibt viel Streit um die Frage, wie ökologisch eine zu 100% vegane Welt wäre, da es auf dem Globus ja sehr viel Weideland gibt.
Wer könnte das besser beantworten als euer Veganer des Vertrauens (bin ja komplett unbefangen🤪)? Also hier die Fakten, entscheidet selbst: (Thread)
Je nach Studie besteht das gesamte Agrarland weltweit zu 65% bis 70% aus Grasland. "Case closed!" schreit uns die Intuition da in den Vernunftskomplex. Würden sich alle nur von Pflanzen ernähren, dann lägen diese Flächen komplett brach und es blieben nur 30% übrig, sagt sie (2)
Aber Vorsicht, die Intuition ist die kleine Schwester vom gesunden Menschenverstand und der Schule des Lebens, so simpel ist es wie sooft nicht.
Unter dem Wort Grasland stellen sich viele Menschen saftige, irische Wiesen vor, über denen 24/7 das Kerrygold-Jingle erklingt (3)
oh ok, @WinneHermann sagt zu Beginn der Veranstaltung "Klimaschutz im Verkehr" direkt, dass Synthfuels für PKW eigentlich keine sinnvolle Lösung sind und dass die elektrifiziert werden müssen. @Elektro_Robin , ich lag wohl falsch, geht erst mal um Flug- und Schiffsverkehr.
So, und jetzt lenkt @BerndWestphal4 den Blick auf den Elefant, ach was, auf den Brachiosaurus im Raum: Welche Energieform es auch immer sein soll, wir brauchen klimaneutralen Strom, und zwar viel.
Ba-Wü hat laut ihm aber nur 5 (!) Anlagen zugebaut. in Worten: Fünf.
Jetzt kommt @Thomas_Bareiss und findet, Norwegen sei kein gutes Beispiel für eine Motorenwende, weil Norwegen so reich ist. 🤔
Liebe @oekotest , mich erreichen recht oft Nachfragen, ob Beyond Meat nicht ökologisch sehr fragwürdig wäre, auch weil das ja so weit transportiert werde, wie man bei euch im wiederholt abgedruckten Burgertest nachlesen kann.
Hierzu 2 Anmerkungen: (1)
1. Der Transport von Lebensmitteln ist bezogen auf den Klimaschaden ein vergleichsweise kleiner Faktor. Die Produktion eines Beyond-Patty verursacht laut einer Studie der University of Michigan 400 Gramm CO2-Equ.
Der Transport des Pattys von Los Angeles nach Rotterdam... (2)
... verursacht 30 Gramm CO2-Euq. Ein Rindfleischpatty liegt laut derselben Studie bei stolzen 3.700 Gramm CO2-Equ. Regional kaufen ist eine gute Idee, aber bitte im Hinterkopf behalten: Selbst regionales Fleisch verliert gegen Erbsen aus Nordkalifornien haushoch. (3)