Was @Fischblog schreibt, ist ganz wichtig - und viel zu wenig verstanden, glaube ich.
Der Kollateralschaden voller Kliniken ist gigantisch. Bei einer Überlastung sterben Menschen an Dingen, an denen sie sonst nicht sterben würden in Deutschland... 1/n
Das beginnt bei Notfällen: Ist die Notaufnahme und der Rettungsdienst wegen Corona überlastet, dauert es u.U. länger bis ein Herzinfarkt diagnostiziert ist oder ein perforierter Blinddarm. Bei derartigen Erkrankungen ist Schnelligkeit extrem wichtig. 2/n
Wenn Stationen wegen Corona umgewidmet werden, leidet die Regelversorgung. Ich sprach vor kurzem mit einem Freund, der Internist ist. Er sagte, sie hatten in der zweiten Coronawelle eine deutliche Verzögerung bei der Diagnose von Krebsfällen. 3/n
Von der Intensivmedizin ganz zu schweigen. Wenn die ITSen voller Corona-Patienten sind, ist weniger Platz für andere Menschen, die ein ITS-Bett brauchen – Ihr könnt Euch vorstellen, was das bedeutet. 4/n
Zudem passiert noch etwas: Wenn es keine freien ITS-Betten gibt, werden Operationen verschoben, weil bei großen OPs viele Patienten danach (kurz) auf ITS zur Überwachung kommen. So kann sich die Behandlung von Krebspatienten aber auch von Menschen, die ein neues Hüftgelenk... 5/n
brauchen, verzögern. Dabei sterben Menschen oder leiden länger als nötig. 6/n
Man könnte hier weiter und weiter machen. Was ich eigentlich sagen will: In Gesundheitssystemen hängt alles mit allem zusammen. Wenn das System überlastet leiden alle: Der 60-j. Corona-Patient, die 30-j. werdende Mutter, der 45-j. Motorradfahrer nach Unfall, einfach alle. 7/n
Nachtrag! @NatalieGrams hat das auch schon einmal wunderbar aufgeschrieben:
Vor 1 Jahr kamen Wissenschaftler verschiedenster Fachrichtungen zusammen und stellten eine Frage: Was braucht es, um Corona in den Griff zu bekommen? Wären die Vorschläge, die gemacht haben, umgesetzt worden, stünden wir heute ganz woanders.
Ein Thread 1/n zeit.de/2021/13/angela…
@marcbrost und ich haben nach den Gründen dafür gesucht, warum die Vorschläge der Gruppe und die der vielen anderen Papiere nie Realität wurde. Lest zunächst Marc's Thread
Je mehr wir über die Virusvariante #B117 lernen, die inzwischen für den Großteil aller Fälle in GB verantwortlich ist, desto mehr Sorgen mache ich mir. Neuester Anlass ist dieses Update von Public Health England. Hier ein paar traurige Highlights. 1/x assets.publishing.service.gov.uk/government/upl…
Zunächst zur Verbreitung. Die Variante ist in allen Teilen Englands angekommen und inzwischen die mit Abstand häufigste. Hier sieht man wie sie (Farbe: weiß) seit November andere Varianten (Farbe: blau) "verdrängt". 2/x
Kleiner Exkurs. Auch in Deutschland wird die Variante immer häufiger (genau wie #B1351). @CorneliusRoemer hat ein wenig für Euch gesammelt, bald sollen wohl auch offizielle Zahlen kommen. 3/x
Wirken die #Coronavirus-Impfstoffe auch gegen die neuen Varianten? Darüber haben @flor8i und ich geschrieben.Nur Stunden nach dem Artikel veröffentlichte ein weiterer Impfstoffhersteller, Novavax, Daten, die für diese Frage sehr relevant sind. Alles sehr spannend. Ein Thread 1/x
Zunächst zum Impfstoff: Anders als die bisherigen Kandidaten ist Novavax‘ Kandidat ein Proteinimpfstoff, der in Mottenzellen hergestellt wird und zusammen mit Nanopartikeln aus Baumrinde als Adjuvanz gegeben wird - was für Naturfans sozusagen ;-)
Nun aber zur Wirksamkeit. Eine Pressemitteilung von Novavax sagt, der Impfstoff sei fast zu 90 Prozent effektiv in der Phase III Studie. Wenn sich die Daten bestätigen, sind das sehr gute News. 3/x
Eine (nicht repräsentative!) Umfrage zeigt, nur die Hälfte der Krankenschwestern wollen sich gegen #COVID19 impfen lassen. Ich finde das schlimm. Aber ich bin nicht überrascht. Warum? Ein Mini-Thread 1/x
Schon im Sommer berichteten @PhDaum und ich darüber, dass viele Menschen sich Sorgen machten und dass sich in sozialen Medien Falschinformationen und Gerüchte über Impfungen breit machen. 2/x
Das ist in der Zwischenzeit nicht besser geworden. Noch immer geistert viel durchs Netz, was Menschen Sorgen macht. Hier ein kleiner Bericht: tagesschau.de/faktenfinder/i… 3/x
Dieses Interview mit @DirkBrockmann ist wirklich fantastisch (€). Vor allem eine Sache sollten wirklich mehr Menschen verstehen: "The Strength of Weak Ties". Was das ist? Follow me please: 1/x zeit.de/wissen/gesundh…
Jeder Mensch hat Netzwerkanalysen folgend starke und schwache Verbindungen zu anderen Menschen. Die starken sind die zu Menschen im eigenen Haushalt, zu Freunden, zum Partner oder auch Arbeitskollegen, zu Menschen also, mit denen man viel Zeit in großer Nähe verbringt. 2/x
Schwache Verbindungen sind flüchtig oder selten: Der Mensch am Nachbartisch Restaurant, das einmalige Treffen mit Onkel Wolfgang beim alljährlichem Gans essen bei der Oma. 3/x