Die #Bundesnotbremse ist an Zynismus nicht zu überbieten. Sie erreicht das Gegenteil von dem, was sie erreichen soll.
Der Reihe nach.
Die #Bundesnotbremse soll die Zahlen senken. Das wird sie nicht, weil die beschlossenen Maßnahmen für eine Inzidenz über 100 nicht ausreichen, #B117 einzudämmen. Warum man das mit Sicherheit sagen kann? Weil das im Januar und Februar ausprobiert wurde.
Aber Jan-Feb sind doch die Zahlen gefallen!
Ja, die vom damaligen Wildtyp. #B117 ist unter den Bedingungen auf das Problem gewachsen, das wir jetzt haben. Das wird es auch weiter tun.
Haben wir ab 165 eine Chance, wenn dann auch die Schulen zumachen? Vielleicht, Jan-Feb waren vielerorts die Schulen ja auch zu.
Das ist nicht sicher. Bestenfalls bremsen wir bei 165, worst case: Zahlen steigen weiter.
Und was passiert, wenn die Zahlen fallen?
Dann machen wir ganz schnell wieder auf.
Ergebnis: Die Zahlen steigen wieder. Sie werden um 165, viel später um 100 pendeln.
Der Brennstoff für die Pandemie sind die Kontakte. Wenn die Pandemie sich etwas abkühlt, heizen wir schnell Kontakte nach.
Die #Bundesnotbremse ist ein Thermostat, der die Pandemie kontinuierlich am Köcheln hält.
Die #Bundesnotbremse definiert keine Obergrenzen für die Inzidenz.
Sie definiert die UNTERGRENZEN für die Inzidenz. Den Mindestwert an Infektionsgeschehen.
Großes Problem: Die Inzidenz bezieht sich auf die Gesamtbevölkerung. Davon sind 20% und steigend geimpft. Die nehmen im wesentlichen nicht mehr am Infektionsgeschehen Teil. Das konzentriert sich auf den ungeimpften Rest.
Ende Juli haben wir dann 80-85% der Erwachsenen geimpft. Das sind 2/3 der Gesamtbevölkerung. Die nehmen dann nicht mehr am Infektionsgeschehen teil.
Das läuft dann komplett in dem ungeimpften Drittel.
Da wir durch den Thermostateffekt in der Gesamtbevölkerung eine hohe Inzidenz von 165 behalten, haben wir in 2/3 einen Inzidenz von 0 und in einem Drittel eine Inzidenz von 165*3=500.
Ein großer Teil dieses ungeimpften Drittels sind unsere Kinder. Dann mit einer Inzidenz von500
Wer ein Gesetz zur Durchseuchung von Kindern bauen wollte müsste es genauso anstellen:
Mit Thermostateffekt die mittlere Inzidenz hochhalten und mit Impfung den Effekt der hohen Inzidenz auf die Kinder konzentrieren.
Ich unterstelle keine Absicht, sehe aber Änderungsbedarf.
Die Länder müssen verstehen, dass die #Bundesnotbremse ungeeignet ist, die erklärten Ziele zu erreichen. Ja sogar dagegen arbeitet.
@RegierungBW@KM_BW@MSI_BW müssen eigene eindämmende Maßnahmen machen, damit die Kinder am Ende nicht das Nachsehen haben.
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Ich wollte Euch mal einladen, die Pandemie unter einem anderen Blickwinkel zu sehen. Nicht so sehr als wir gegen das Virus. Folgt mal den Gedanken, wenn Ihr Lust habt.
Ein Virus hat keinen eigenen Stoffwechsel, es kann nicht denken. Biologisch gilt es nicht wirklich als lebendig. Es verhält sich nach klaren Regeln (auch wenn wir die Regeln anfänglich erstmal erkennen mussten), es verhält sich vorhersehbar, wie unzählige Vorhersagen zeigen.
Ein Kampf, wir gegen das Virus, ist völlig unfair. Das ist kein strategischer Gegener. Kein taktischer Gegner. Überhaupt kein ernst zu nehmender Gegner.
Wenn wir wollen ist das Ding platt. Die Regeln sind klar, wie es geht ist klar, wehren kann es sich nicht.
Was mir nicht aus dem Kopf will ist, dass die Politik glaubt, zur Bundestagswahl ist die Pandemie vorbei. Das wird sie nicht sein.
Keine der im BT vertretenen Parteien hat eine Position zu Corona im Wahlprogramm. Das ist kurzsichtig.
Und ja, natürlich soll uns die Pandemie nicht die ganze Legislaturperiode beschäftigen, aber diese Strategie, den Kopf bei Corona in den Sand zu stecken wird nicht aufgehen.
1) Die #Bundesnotbremse mit ihrem Bezug auf Inzidenzen in der Gesamtbevölkerung wird wie ein Thermostat die Inzidenzen bei 100 oder 165 halten.
Je mehr Erwachsene geimpft sind, desto mehr verlagert sich das Geschehen in die Kinder. Spitze der Welle kurz vor der Wahl.
Noch mal was versöhnliches zum Abend. Wir sind uns an ganz vielen Stellen einig liebe #Allesdichtmachen . Nicht im Ton, aber in der Sache.
Die Einschränkungen nerven, die Masken nerven, die Kontakte fehlen, wirtschaftlich nervt es ganz viele.
Und: ich will auch keine Angst.
Und die Gemeinsamkeiten gehen weiter: Die Regierungen könnten besser kommunizieren. Wir könnten mal einen Plan haben, ein Ziel, ein Ende. Nicht nur impfen irgendwann. Nein, HIER, JETZT, ICH.
Und noch mehr: Ich will nicht Nachrichten und Podcasts hören und denken: Oh, mein Gott. Noch eine Variante, noch eine Hiobsbotschaft, noch mehr Angst. Ich will nicht mehr.
Die Pandemiebekämpfung hat etwas offenbart, was ich bisher so nur in anderen Ländern verortet hatte:
"Mir doch egal, wer unter mir Kanzler ist und regiert" sagte der Lobbyist.
Ich komme an den Punkt, dass die Demokratie in ihrer bisherigen Form dem Bürger nicht mehr dient und der Bürger auch weit weniger Einfluss hat, als das sein Stimmengewicht von 1:84 Mio denken ließe.
Wir haben einen ganz guten Impffortschritt und Ende Juli haben alle Erwachsenen, die wollen eine erste Impfung. Vielleicht 80%.
Bezogen auf Erwachsene und Kinder sind das dann zwei Drittel der Bevölkerung.
Die Bundesnotbremse hält bestenfalls die Inzidenz bei 100, darunter gibt es keine Maßnahmen. Die Länder werden nicht weiter senken, das haben sie monatelang bewiesen.
Nur weil alle Parteien die Pandemie in ihrem Bundestags-Wahlkampf ignorieren: Wir sind im September nicht fertig.
- Es sind noch nicht alle, die wollen, vollständig geimpft.
- Noch gibt es keine Kinderimpfstoffe. Die für die ganz kleinen sind auch eher noch weiter weg.
- Um die Nichtgeimpften (Kleinkinder) zu schützen, brauchen wir weiterhin eine Niedriginzidenzstrategie.
- International sind die meisten Länder dann noch nicht durch.
- Es können immer noch Immunescape-Varianten auftreten.
- Wir müssen über Wiederaufbau mancher Branchen reden.
- Wir haben dann immer noch kein IfSG, dass ein gleichartiges Debakel verhindern würde.
- Wir haben dann immer noch keine Reservehaltung für Schutzausrüstung aller Art.