Vor 6 Wochen (Fürth lag bei Inzidenz 100 mit Seitwärtsbewegung), hatte ich eine Vorhersage der Inzidenzen für Fürth gewagt. Damals hatte ich für eine Inzidenz von 350 vorhergesagt, tatsächlich sind es 270 geworden, am Donnerstag waren es aber auch schon über 300.
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Ich lag also etwas zu hoch (Anstieg um Faktor 2,7 statt 3,2) u.a. weil ich die bremsende Wirkung von Ostern unterschätzt bzw. nicht berücksichtigt hatte. Aber die Richtung stimmte.
Heute möchte ich mit meinem Pandemie-Modell eine neue Vorhersage für Fürth versuchen.
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Für die Inzidenz jeweils zum Ende der Woche des angegebenen Datums ergibt sich in meinem Modell der folgende Verlauf:
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Die kommende Woche des 26.4.2021 könnte der Peak werden. Dann stoppen die Bayern-Notbremse und die wachsende Impfrate in der Bevölkerung das Wachstum.
Um den 30.5. herum würde die Inzidenz unter 100 fallen und die 100er-Notbremsstufe würde öffnen.
(Details im Blog)
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Daraus können wir auch die Auslastung der Intensivstation am Klinikum vorhersagen. Die blaue Linie stellt die historische Anzahl der COVID-Intensiv-Patienten im Klinikum Fürth dar, die orange Linie stellt die von meinem Modell erwartete COVID-ITS-Patienten-Zahl dar. 6/x
Mit angemessener Vorsicht ist folgender Ausblick bis zum Ende des Jahres zu betrachten, je weiter in die Zukunft, umso unsicherer, auch weil sich Maßnahmen/Verhalten noch ändern werden und wir ggf. auch nach B.1.1.7 noch weitere Mutations-Ausbrüche haben werden. 7/x
Wir sehen, dass Fürth in der Modellrechnung nach der 3. Welle ganz gut über den Sommer kommen würde, wenn wir die Maßnahmen in etwa so durchhalten, wie Anfang März 2021 (davon geht diese Modellrechnung aus).
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Zum Herbst hin - wenn die Saisonalität aufhört zu wirken - sieht man in der Fallzahlen-Kurve schon den Anstieg einer 4. Welle, die fast komplett nur in der bis dahin ungeimpften Gruppe der U16 stattfinden würde.
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Sollten wir aber ab Juni deutlich mehr Lockerungen und Öffnungen machen wie im März 2021, dann würden wir direkt in den Jojo-Lockdown reinrauschen, hier schön zu sehen in der Sägezahn-Kurve: Jede 2. Woche auf und jede andere Woche wieder zu. Planungssicherheit adieu. 10/x
Es wäre also wichtig, nach dem Absinken der Inzidenz im Juli auf eine Niedrig-Inzidenz-Strategie umzuschalten, sonst kommen wir dieses Jahr aus den Lockdowns nicht mehr raus.
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Das geht hier alles noch für 2-3 Jahre! Wollen wir diese Zeit tatsächlich mit ständigen Lockdowns-Verbringen? Und die nächste Mutation, die noch fieser ist als B.1.1.7 bekommen wir damit ggf. gar nicht in den Griff.
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Wir brauchen eine gemeinsame Entscheidung, dass wir runter wollen von den hohen Inzidenzwerten. Die Bundes-Notbremse stellt einfach nur sicher, dass wir um die 100 bleiben.
Willst Du besser verstehen, wie verschiedene Parameter der Pandemie ineinandergreifen? Mehr R, weniger Saisonalität, schnelleres Impfen, Notbremse bei 100, 50 oder 10? #nocovid oder aufmachen?
Hier kommt ein Modell zum interaktiven Lernen
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Welche Möglichkeiten haben wir denn, um die Pandemie zu steuern? Mit meinem Modell kannst Du spielerisch die Wirkung dieser Parameter kennenlernen. Und das auch noch mit den Zahlen von Deinem Landkreis.
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Im Video stelle ich das Modell vor und zeige, wie sich da Verändern der Parameter auf den weiteren Verlauf auswirkt:
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JA! Wir haben tatsächliche *eine Wahl*! Wir können rauskommen aus der Tatenlosigkeit!
Klar, Auch mit einer Niedrig-Inzidenz-Strategie werden wir für längere Zeit (Jahre) nicht ohne Einschränkungen leben, wir werden Rückschläge erleben - aber eben auf viel niedrigerem Niveau.
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Wegen den aktuell hohen Inzidenzen funktioniert eines der besten Werkzeuge im Moment nicht R-senkend:
Die Kontaktverfolgung! Rennt aktuell nur hinterher.
"Test, Trace, Isolate" ist ein wichtiger Baustein der Niedrig-Inzidenz-Strategie.
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Viele Menschen wollen (oder können?) es noch nicht sehen, aber die Indizien häufen sich, dass wir nach 3. Welle mit B117 irgendwann in 4. Welle gehen mit irgendeiner fiesen Mutation - trotz Impfungen.
Die Frage ist nicht ob, sondern nur: wann?
Im Thread mit Links zum Lesen 1/x
WHO Chef sagt:
"Wir wollen auch, dass sich Gesellschaften, Märkte, Reisen und Handel wieder öffnen", führte er aus. "Aber zurzeit sind die Intensivstationen in vielen Ländern überfüllt und viele Menschen sterben - und das ist komplett vermeidbar."
Neuer Blogartikel zeigt drei mögliche Strategien für Umgang mit Pandemie am Beispiel von @stadtfuerth und Landkreis Fürth mit 33 Modellläufen meines Prognose-Modells
Wir wollen alle nicht ständig nachdenken müssen, was gerade erlaubt ist, oder was nicht. Wollen uns freier bewegen. Wir wollen diesen Sommer im Biergarten oder am See sitzen, Menschen treffen, wenigstens in kleinen Gruppen, und in Läden gehen können. Wie kommen wir da hin?
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Strategie 1 “Worst Case“: 6 Szenarien, die wir alle *nicht* erleben wollen (Details im Blog). 3/x
Es gibt ein Update meines Pandemie Prognose Modells (Version 7).
Hier einige Aussichten und:
Good News: Peak-Vorhersagen für die Zukunft sind etwas gesunken
Bad News: Wachstum kommt (zurückliegende Vorhersagen lagen damit ca. 2 Wochen zu früh)
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Aktuelle Aussichten:
Modell berechnet Inzidenzpeak bei 316 in der Woche des 10.5.2021.
Dritte Welle auf den Intensivstationen wäre dann ca. doppelt so hoch wie die 2. Welle.
"Bundes-Notbremse" kommt zu spät um daran viel zu ändern und verschafft uns Jojo-Lockdown-Sommer
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Die 3 Optionen in der Grafik sind:
gelb: Endlos-Lockdown (wie März) bis mind. Juli (Gastro zu usw.)
rot: Bundesnotbremse&Regelung mit Jojolockdown (außer wir machen auch Schulen zu und vermeiden Kinder-Ansteckung)
grün: echter Lockdown, 7 Wochen bis Inz. 10, dann #NoCovid ?
Versuch einer Modellierung des Notbremse-Gesetzes bis Jahresende:
Wie würde denn der Rest des Jahres ohne weitere Lockdowns aussehen, wenn das Gesetz jetzt verabschiedet würde?
It's not pretty... 🤔Und: wir schwingen erstmal nicht um 100!?
THREAD und Blog-Artikel 1/x
Nehmen wir an das Gesetz wird im aktuell bekannten Zustand verabschiedet und es gibt keine weiteren, darüber hinausgehenden Entscheidungen durch die Bundes/Landes-Regierungen, die dann endlich sicherstellen würden, dass die Inzidenzen auch mal richtig sinken.
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Mit meinem Prognose-Modell können wir versuchen das zu modellieren, damit wir mal ein Bild davon haben, was passieren KÖNNTE.
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