Empirische Sozialforschung ist nicht trivial. Das weiß zumindest jeder, der an der Universität mit Umfragen seine Thesis fundierte. Deshalb sollte man genau hinschauen, was und wie gefragt wurde. So wie auch bei dieser Civey-Umfrage vom #SPIEGEL zu #SUV. spiegel.de/auto/fahrkultu…
Civey gilt aufgrund der undurchsichtigen Methodik als nicht besonders valides Institut. Und schon die Formulierung der Frage gibt Anlass zur Kritik, denn was heißt es sich „grundsätzlich“ vorzustellen, ein SUV zu kaufen? Jeder verbindet damit etwas anderes, weil es 1 Wertung ist.
„Sich grundsätzlich vorzustellen, einen SUV zu kaufen“, kann man auch mit „Nein“ beantworten, weil man z. B. kein Geld hat oder weil man schon 1 SUV fährt. Das ist das Problem, wenn Fragestellungen werten. Warum wurde nicht gefragt: „Fahren Sie einen SUV?“ Darum geht es ja.
Beim Blick auf die Fehlertoleranz wird endgültig nicht nur dem Statistiker klar, hier haben wir es mit einer Voodoo-Umfrage zu tun: Die Abweichung liegt bei 12,2 Prozentpunkten. Somit könnte auch ein komplett gegenteiliges Umfrageergebnis vorliegen.
Und so macht das alte "Sturmgeschütz der Demokratie" genau das, was sie im Artikel der FAZ vorwerfen: Sie produzieren mit nicht sauberen Umfragen eindeutige Schlagzeilen, die verzerren. Denn das ist das einzig richtige am Artikel, die FAZ-Umfrage hatte auch methodische Schwächen.
Mit diesem Artikel ist die Debatte also nicht beendet. Sie fängt gerade erst an. Denn wenn so eine Umfrage ergibt, dass ein Viertel aller Grünen sich grundsätzlich vorstellen kann, einen SUV zu kaufen, halten wir das für eine moral-ökologische Partei für bemerkenswert.
Update: User haben uns darauf hingewiesen, dass ja auch die Antwortoptionen "Nein" und "Teils-Teils" ausgeblendet wurden. Warum? Dafür gibt es keine schlüssige Erklärung und hier könnte eine weitere manipulative Verzerrung begründet liegen. #FollowerPower
Hintergrund: Warum ist Civey eigentlich so heftig umstritten in der Demoskopie-Szene? Der Wikipedia-Artikel gibt erste Eindrücke über die zwielichtigen Umfragen dieses Instituts. de.wikipedia.org/wiki/Civey
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1. sich für Kernkraft einsetzt; 2. Fridays for Future als ernsthaften Gesprächspartner ablehnt; 3. die Energiewende für 1 Mogelpackung hält; 4. Klimaschutz durch Anreize statt Verbote erreichen will
Natürlich nicht, denn das klingt viel zu smart, liberal und technologieoffen als dass es unsere Grünen sind. Aber diese Partei steht wohl vor der Regierungsübernahme in unserem Nachbarland und deshalb interessant für wahlkämpfende Medien.
Es handelt sich um die tschechischen Piraten, die in einem ZEIT-Interview von Parteienforscher Jan #Rovny als Kopie der deutschen Grünen geframt wird, um darzustellen, dass ein Wahlerfolg von #Baerbock quasi einem europäischen Muster folgen würde. zeit.de/politik/deutsc…
Haben #Grüne ein Kurzzeitgedächtnis? Wir wissen es nicht. Es könnte aber sein. Wir zumindest haben ein ausgeprägtes Langzeitgedächtnis und haben uns im Zuge der Debatte um #Kurzstreckenflüge an die erste grüne Regierungsbeteiligung von 1998-2005 erinnert. Ein kurzer #Thread.
Heute werfen die #Grünen der BuReg ein Versagen beim Bahnausbau vor. In ihrem Wahlprogramm-Entwurf entwerfen sie das ambitionierte Ziel, #Kurzstreckenflüge innerhalb von nur 9 Jahren bis 2030 überflüssig zu machen.
Dass diese Aufgabe unrealistisch ist, müssten die #Grünen eigentlich wissen. Experten wiesen schon vor Jahren daraufhin, dass dieses Ziel auch bis 2035 nicht umsetzbar ist. Womit wir wieder beim Thema #Kurzzeitgedächtnis wären... welt.de/wirtschaft/art…
Bitte sehen Sie davon ab, die Bürger dieses Landes als Ihre Kinder zu begreifen, die durch Sie erzogen werden sollen. Das ist übergriffig und einer deutschen Parlamentarierin nicht würdig.
Es gibt vernünftige Argumente gegen Gendern. Wir haben einige hier zusammengestellt.
#Gendern ist ein ideologisches Elitenprojekt, das in den gehobenen Vierteln und Eigenheim-Vororten erdacht wird, aber von der Mehrheit abgelehnt wird und zu Lasten von Millionen Lese- und Schreibschwachen Menschen sowie Nicht-Muttersprachlern in prekären Lebensverhältnissen geht.
In #Deutschland gibt es noch wenig Awareness gegenüber den negativen Folgen des Genders für lern- und leseschwache Menschen und Nicht-Muttersprachler. Andere progressivere Länder sind da weiter und wir sind überzeugt, dass dies in D auch so kommen wird. n-tv.de/politik/Frankr…
Sowohl Fürsprecher als auch #Baerbock-Gegner haben es nun gemerkt: Der Anfangshype um ihre Nominierung als 1. grüne Kanzlerkandidatin ist zu Ende. Noch ist nichts verloren. Warum es die #Gruenen aber schwerer als andere haben werden, zeigen wir in unserer Analyse. Ein #Thread.
Unsere politische Analyse ist zweigliedrig. Eine Ebene betrachtet Faktoren, die von der Partei ausgehen. Die andere Ebene fokussiert sich auf Risiken, die sich in der Kandidatin manifestieren. Zusammen machen sie den Wahlerfolg unwahrscheinlich. Wir beginnen mit der Kandidatin.
Baerbock ist mit 40 Jahren nicht nur die jüngste Kanzlerkandidatin in der Geschichte der Bundesrepublik. In nur 16 Jahren Mitgliedschaft gelang ihr der Aufstieg zur Vorsitzenden. Andere benötigen dafür ihr halbes Leben. Das führt zwangsläufig zu einer gewissen Unerfahrenheit.
Wenn die #Grünen weiter so viele Kommunikationsdesaster produzieren, bei denen sie sich komplett selbst zerstören, müssen wir unseren geliebten Account bald schließen.😱 #Negernboetel
Das war heute wirklich extrem schlecht von den Grünen in SH. Wir sind immer noch platt, wie steinzeitlich die Social Media- und Krisenkommunikation bei den #Gruenen ist. So ein kleines Thema wurde zum bundesweiten Schaden für die gesamte Partei.
Grüne werden zu wenig kritisiert, daher kommen sie nicht mit dem Druck klar, sich einer Debatte zu stellen. Davon ist aber nunmal ein Wahlkampf geprägt. Deshalb bringen Grüne nie ihre fulminanten Umfragewerte ins Ziel. So wie auch dieses Jahr. Und dafür arbeiten wir weiter.😎