Die SPÖ wolle "500.000 Menschen mit einem Schlag einbürgern", sagt die ÖVP. Als Quelle für die Zahl nannte Ministerin Edstadler gestern in der #ZiB2 das Innenministerium. Ich habe heute dort nachgefragt. Diese Rechnung wurde mir eben übermittelt:
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D.h. das Innenministerium zählt hier also alle Drittstaats-Angehörigen, die seit mehr als 6 Jahren in Ö. leben. Für jene, die länger als 10 Jahre da sind, würde sich allerdings kaum etwas ändern. Jedenfalls würden sie nicht "mit einem Schlag eingebürgert". /2
Laut Statistik Austria leben aktuell 105.000 Drittstaats-Angehördige zw. 5 und 9 Jahren in Ö.
Wer davon die Voraussetzungen für die Staatsbürgerschaft erfüllen würde, weiß niemand. Wer sie tats. beantragen würde, weiß ebenfalls niemand. /3
Wieviele Kinder in Ö. geboren wurden, von denen ein Elternteil mind. 5 Jahre legal im Land ist, weiß ebenfalls niemand.
Sagen wir mal so: Die Datenbasis für diese Debatte ist eher wenig belastbar.
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Ich muss meinen letzten Tweet korrigieren: Das Innenministerium weiß tatsächlich nicht, wieviele Kinder in Ö. geboren wurden, von denen ein Elternteil mind. 5 Jahre im Land ist, aber die @STATISTIK_AT hat es für das #Ö1-Mittagsjournal für 2020 ausgewertet: 11.353.
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Dass es für die "mehr als 500.000 Menschen", die laut ÖVP "mit einem Schlag eingebürgert" würden, keine belastbare Faktenbasis gibt, muss ich nicht korrigieren.
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Zur Medienpolitik von Kurz meint der Stifter des „Freiheitspreis der Medien“ Wolfram Weimar:
In dem @POLITICOEurope-Artikel heißt es übr. zum ORF: “‘There have been critical phases in the past, but it has never been as bad as it is now,‘ said a senior ORF journalist.“
Das sehe ich nicht so. Das war unter Türkis-Blau tats. schlimmer.
Einer der übelsten Untergriffe Donald Trumps war, kritische Medien zur „opposition party“ zu framen.
In die gleiche Trickkiste greift jetzt die neue Online-Parteizeitung der ÖVP. Jener Partei übrigens, deren „neuer Stil“ angeblich war, sich nicht am „Anpatzen“ zu beteiligen.
Die Parteizeitung fühlt sich angeblich „dem Ehrenkodex der österreichischen Presse verpflichtet“. Ich bin nur nicht sicher, wie das mit der „Berichterstattung“ zusammenpasst.
Hier der Ehrenkodex nochmal zum Nachlesen: presserat.at/show_content.p…
Ich halte diese neue Welle an Partei- und parteinahen PR-Medien, egal welcher Schattierung, für durchaus problematisch. Ihr Ziel ist nicht journalistische Aufklärung, nicht „the best obtainable version of the truth“ (Bernstein), sondern interessengeleitete Propaganda
Anschober: "Wir wollen einen Wellenbrecher initieren." Kontakte reduzieren, Tests ausbauen, Ausbau der Schutzmaßnahmen, v.a. FFP2-Masken für zwei Wochen. "Eine Cool-Down-Phase."
Anschober: Von Grün-Donnerstag bis Dienstag nach Ostern werden körpernahe Dienstleister und Handel geschlossen, außer Apotheken, Lebensmittel. FFP2-Masken bei dichten Ansammlungen im Freien.
FFP2-Maskenpflicht in geschlossenen Räumen, in denen sich mehr als 1 Person aufhält. Home-Office intensivieren. In den Schulen Distance-Learning in der Woche nach Ostern. Danach PCR-Tests.
Ich fürchte, ich werde kein großer Clubhouse-Fan. Ich mag einer App nicht alle meine Kontakte schenken. Und ich hatte letzthin auch keine Unterversorgung mit Skype-, Zoom- oder Teams-Konferenzen. ;-)
Für Journalist*innen & Politiker*innen sehe ich aber noch ein Problem:
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Bei einer realen Podiumsdiskussion bekommt man ein Gefühl für die Atmosphäre im Raum. Die App vermittelt eine falsche Intimität - tatsächlich sind aber hunderte o. tausende Menschen im „Raum“. Was die Gefahr ungewollt einen #Ramelow zu produzieren, dramatisch erhöht. /2
Und diese falsche Intimität könnte gerade bei Runden aus Journalist*innen & Politiker*innen auch den Grundverdacht vieler bestätigen, dass im polit-medialen Komplex ohnehin alle miteinander verhabert (für bundesdeutsche Follower: befreundet, verbündet, „verkumpelt“) sind. /3
Frau Aschbacher hat bereits als Ministerin im April 2020 mit ihrem Doktorvater einen “wissenschaftlichen” Aufsatz über Managertypen publiziert.
Referiert werden in absurdem Deutsch 7 Konzepte von Führung aus der Typologie eines Autors, der im Quellenverzeichnis nicht vorkommt.
Arbeitsministerin Aschbacher hat offenbar nebenberuflich eine Dissertation geschrieben. Da ich das auch gemacht habe, weiß ich wieviel Arbeit das sein kann.