Maskendeals, Aserbaidschan, ein Lobbyverband im Parteivorstand – die CDU steckt noch immer tief im Lobby-Sumpf. Das #CDUWahlprogramm zeigt, dass die Partei ihr Verhältnis zu finanzstarken Lobbygruppen noch immer nicht geklärt hat. Das ist kein gutes Signal für die Demokratie. 👇
Ein Blick ins Wahlprogramm lässt den Einfluss mächtiger Lobbyinteressen leicht erkennen. ▶️Beispiel Steuerpolitik: Lobbyverbände wie der Wirtschaftsrat, die arbeitgeberfinanzierte INSM oder der Verband "Die Familienunternehmer" wettern schon lange gegen mehr Steuern für Reiche.
Mit ihrer Forderung nach "Entlastungen" tun Lobbyverbände so, als würden sie alle ansprechen. Doch dahinter verbergen sich vor allem Forderungen nach weniger Steuern für Reiche und Unternehmen. Siehe die Soli-Kampagne der arbeitgeberfinanzierten INSM:
Lobbybotschaften haben die CDU offenbar erreicht: Ihr Claim „keine Steuerbelastungen“ steht vor allem für Steuersenkungen für Unternehmen + Reiche. Doch Steuern finanzieren öffentliche Aufgaben (Schulen, Krankenhäuser…). Fehlt es hier, betrifft das alle.
▶️Beispiel Klima: "Marktwirtschaftliche Instrumente“, „Technologieoffenheit“, kein Tempolimit, Verbrenner erhalten – hier übernimmt die CDU 1:1 das Vokabular von Klimabremsern wie dem Wirtschaftsrat oder dem Autolobbyverband VDA.
▶️Beispiel Lobbyregulierung: Trotz der CDU-Lobbyskandale herrscht im Wahlprogramm Leere zu den Themen Lobbyregulierung oder Lobby-Transparenz. Dabei braucht es dringend klare Grenzen für Spenden und Sponsoring an Parteien. Und mehr Transparenz im Gesetzgebungsprozess.
Ungute Nähe + Verflechtungen zwischen Wirtschaftslobby und Politik führen zu unausgewogener Politik. Deswegen braucht es ausreichend Distanz zu einseitigen Lobbyinteressen und weitere große Schritte in Richtung Lobbyregulierung! #GemeinwohlStattLobbymacht

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14 Jun
Die Baerbock-Anzeige der #INSM schadet dem politischen Diskurs und hat zu Recht für viel Empörung gesorgt. Die INSM fällt nicht zum ersten Mal mit problematischen Aktionen auf. Ein Thread zur INSM als Lobbyakteur und deren Methoden 👇
Die INSM ist eine PR-Lobbyorganisation, die sich an Medien und die breite Öffentlichkeit richtet, um Debatten zu prägen. Sie flankiert die klassische Lobbyarbeit der Arbeitgeberverbände (Gesamtmetall, Metall NRW etc.), die sich direkt an die Politik richten.
Die INSM finanziert sich vollständig durch die Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektroindustrie. Deren Mitglieder sind Unternehmen - vor allem, aber nicht nur aus der Autoindustrie. Im Vorstand des Dachverbands Gesamtmetall sind u.a. Vertreter von Siemens und Daimler.
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21 May
Als Konsequenz aus den Unions-Skandalen versprach die GroKo, bei der Parteienfinanzierung für mehr Transparenz und Grenzen zu sorgen. Doch die längst überfällige Reform kommt nun wohl doch nicht. Näheres Hinschauen zeigt, dass das Scheitern vor allem an der Union liegt (1/11)
Die SPD hat zügig einen konkreten, umfassenden Gesetzesentwurf vorgelegt, auf den CDU/CSU nur sehr schleppend reagierten. Ihre Gegenvorschläge sind teils sehr vage, verfassungswidrig und/oder off topic – Verhandlungsmasse, die beim Thema eigentlich nichts zu suchen hat. (2/11)
Wir erinnern uns: Es geht darum, illegitime und intransparente Einflussnahme zurückzudrängen. Jüngster Anlass war das Spenden-Dinner mit Jens Spahn, bei dem Teilnehmer gezielt aufgefordert wurden, knapp unter der Veröffentlichungsgrenze an die CDU zu spenden. (3/11)
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21 May
Das Tunnelbohrunternehmen #Herrenknecht baut an Gaspipelines mit, sein Vorstandvorsitzender finanziert Anzeigen gegen Windräder im heimischen Schwarzwald. Der lange Arm der Klimabremser-Lobby reicht weit in Altmaiers Ministerium, zeigt die Zeit diese Woche zeit.de/2021/21/energi…
Unterstützt wird Herrenknecht bei seiner Arbeit gegen Windräder vom Anti-Windkraftverein "Vernunftkraft". Dessen Gründer arbeitet im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), von dort bekämpft er die Energiewende, mehr auf unserer Lobbypedia lobbypedia.de/wiki/Vernunftk…
Im BMWi sitzt auch Stephanie von Ahlefeldt. in der Abteilung Energiepolitik hilft sie offenbar mit der Arbeit am Kleingedruckten, die Energiewende zu verhindern – kurz nach ihrem Amtsantritt wurde z.B. der Mindestabstand von 1000m zwischen Windrädern und Wohnhäusern beschlossen.
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20 May
Es kommt immer wieder vor, dass Bundestagsabgeordnete versäumen, Nebeneinkünfte oder gleich ganze Tätigkeiten dem Bundestag zu melden. Dass dies nun auch bei #Baerbock der Fall ist, verdeutlicht: 1/5
Die Anzeigepflichten sind immer noch nicht genügend in der alltäglichen Praxis der Abgeordneten verankert. Sie müssen von den den Abgeordneten deutlich ernster genommen werden und ihre Büros müssen sie dabei unterstützen. 2/5
Es kann doch nicht so schwer sein, einmal im Quartal in die Kontoauszüge zu schauen und zu prüfen, ob etwas dem Bundestag gemeldet werden muss! 3/5
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19 May
28.000 Menschen unterzeichneten unseren Appell für neutrale Klimaforschung – letzte Woche übergaben wir die Unterschriften online an DENA-Chef Andreas Kuhlmann. Hier ein Kurz-Video unserer Aktion:
Unsere Kritik an der konzern-gesponserten DENA-Leitstudie hat zwar bereits für Veränderungen gesorgt: Es gibt jetzt mehr Transparenz, interne Diskussionen über das Format und öffentliches Bewusstsein über die Schlagseite der Studie.
Doch das inakzeptable Sponsormodell besteht weiterhin – und das, obwohl die Glaubwürdigkeit der Leitstudie längst flöten ging. Wir halten an unserer Forderung fest: Schluss mit privilegiertem Einfluss von Unternehmen auf die Forschung, Schluss mit privatem Sponsoring!
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22 Apr
Abgeordnete, die nebenher als Lobbyisten unterwegs sind und damit Geld verdienen? Das wird nun endlich verboten! Heute berät der Bundestag erste gesetzgeberische Konsequenzen aus den Unionsskandalen. Das Abgeordnetengesetz wird deutlich verschärft. Ein Thread. 1/13
Bemerkenswert ist, dass der Gesetzentwurf nicht nur von @cducsubt und @spdbt eingebracht wurde, sondern gemeinsam mit @GrueneBundestag und @Linksfraktion. Gut, dass die Masken- und Aserbaidschan-Deals nun zu strengeren Regeln führen. Die wichtigsten Punkte: 2/13
Klipp und klar wird nun festgelegt, dass Abgeordnete keiner entgeltlichen Lobbytätigkeit gegenüber Bundesregierung und Bundestag nachgehen dürfen. Auch „Beratung“ von Dritten in dieser Hinsicht wird verboten. 3/13
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