Wir haben heute unsere neue @IMKFlash Prognose veröffentlicht. Wie auch in den letzten beiden Prognosen sind wir optimistischer als etwa die Bundesregierung @BMWi_Bund. Wir rechnen für Deutschland 2021 mit einem BIP-Plus von 4,5 %, für 2022 mit 4,9 %. 1/ boeckler.de/de/faust-detai…
Wir sind damit gegenüber der Frühjahrsprognose (4,9 %) und gegenüber unserer Dezember-Prognose (ebenfalls 4,9%) leicht nach unten gegangen. Grund ist vor allem, dass sich die Kontaktbeschränkungen in Deutschland länger hingezogen haben, 2/
als wir ursprünglich erwartet hatten, zum anderen, dass die Lieferprobleme bei Halbleitern die Industrieproduktion stärker gebremst haben als bisher angenommen. 3/
(Zur Einordnung: Die meisten anderen Institutionen sind seit dem Winter erst deutlich nach unten gegangen und dann wieder nach oben, wir sind recht stabil seit Ende 2020 deutlich über dem Konsens.) 4/
Wir sehen schon im laufenden zweiten Quartal eine deutliche Erholung der Konsumnachfrage, die sich im dritten Quartal noch beschleunigt. Dabei werden zunächst noch nicht einmal die mehr als 150 Mrd. € zusätzliche 5/
Ersparnis, die die Deutschen in der Corona-Krise weniger ausgegeben haben als sonst, angebrochen, sondern die Sparquote sinkt zunächst nur auf Vorkrisenniveau. 2022 wird dann auch von den zurückgelegten Geldern etwas ausgegeben und der Konsumschub setzt sich fort. 6/
Ebenfalls gut laufen die Exporte, u.a. wegen der heißlaufenden US-Konjunktur, und die Investitionen, zum einen wegen anhaltend boomendem Wohnungsbau, zum anderen wegen wachsender Kapazitätsengpässen. 7/
Natürlich gibt es Risiken. Wir rechnen mit einer zügigen Entspannung bei Lieferengpässen für Vorprodukte. Auch könnten neue Infektionswellen in Deutschland oder bei den Partnern die Prognose gefährden. 8/
Insgesamt fühlen wir uns aber immer noch wohl damit, etwas optimistischer zu sein, als die meisten KollegInnen in anderen Institutionen. /END
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Hier wurde zuletzt @michael_huether harsch kritisiert. @BachmannRudi hat JournalistInnen aufgefordert, WissenschaftlerInnen von @iw_koeln und @IMKFlash nicht mehr wie „ganz normale Ökonomen“ ansehen, mit dem Unterton, dass es dort einen Bias gäbe. 1/
Ein paar Gedanken hierzu aus von mir aus langjähriger Erfahrung als Journalist, Hochschullehrer (ich bin ja weiterhin an der @HTW_Berlin) und nun Wissenschaftlicher Direktor am @IMKFlash. 2/
Nach meiner Erfahrung sind praktisch alle ÖkonomInnen (ob Uni, Institute oder @iw_koeln/@IMKFlash) von ihren grundlegenden Werten und Weltanschauungen geprägt und die individuellen Forschungsergebnisse sind selten ganz unabhängig von diesen Vorprägungen. 3/
Nach den sehr guten Impfzahlen von Mittwoch und Donnerstag zeichnet sich ab, dass diese Woche eine Rekordwoche bei den Impfungen gegen #Covid19 werden könnte.
Leider muss ich allerdings heute doch etwas Wasser in den Wein schütten – es zeichnen sich Schwierigkeiten ab. 1/
Auf den ersten Blick liegen die Verimpfungen gut auf dem Pfad, den @AndrewWattEU und ich nach Ostern projiziert haben, um rechnerisch 52,5 Mio. Menschen (75 % der Erwachsenen) bis Ende Juli 2021 vollständig zu impfen. 2/
ABER: Dieser Pfad war berechnet mit einem signifikanten Anteil an J&J-Impfungen. Diese Impfungen sind weit hinter unserer Projektion zurück, weil J&J einfach viel langsamer geliefert hat als ursprünglich angekündigt. 3/
Was ist eigentlich ökonomisch so problematisch an Rentenbeiträgen über 20 %, wenn damit eine längere Rentenzeit (wg. höherer Lebenserwartung) finanziert wird und wenn diese längere Rentenzeit den Präferenzen der WählerInnen entspricht? 1/
(Abgesehen davon, dass Deutschland auch schon Beitragssätze zur gesetzlichen Rentenversicherung von über 20 % hatte, ist auch das theoretische Argument gegen höhere Rentenbeiträge aus meiner Sicht schwach.) 2/
In der Vergangenheit wurde gerne diskutiert, dass die höheren Beiträge das Arbeitsangebot senken würden, weil sie ja wie eine Steuer wirkten und sich dann „Arbeit nicht mehr lohne“. 3/
Hier auf Twitter wurde diskutiert, dass die Impfzahlen für die vergangene Woche nicht gut ausgefallen seien. Das kommt darauf an, welchen Maßstab man setzt. Die Impfzahlen lagen leicht unter den Rekordwochen, waren aber keine Katastrophe. 1/
Tatsächlich liegen sie im Großen und Ganzen noch auf dem im März projizierten Impfpfad von @AndrewWattEU und mir für 52,5 Mio. Komplettimpfungen bis Ende Juli. 2/
Was eigentlich enttäuscht, war, dass nicht mehr geimpft wurde. Angesichts der vom @BMG_Bund vorher veröffentlichten Prognosen für Impfstofflieferungen wäre eine Rekordwoche möglich gewesen. 3/
Letzte Woche haben wir geschrieben, dass alle impfwilligen Erwachs. bis Ende Juni erstgeimpft sein könnten,"wenn Impfstoffe wie angekündigt geliefert und zügig verimpft werden".
Leider hakelt es massiv bei Lieferungen: Diese Woche wurde viel weniger geliefert als angekündigt! 1/
Auffällig ist, dass die Lieferausfälle so deutlich gegenüber der vom @BMG_Bund veröffentlichten Lieferprognosen vom vergangenen Donnerstag (!) ausgefallen sind. 2/
Kann es wirklich sein, dass die Lieferankündigungen der Hersteller derart unzuverlässig sind?
Zu Lieferkürzungen von #AstraZeneca und J&J scheinen nun auch neue Lieferverzögerungen bei #Biontech zu kommen - besonders dramatisch, weil Deutschlands Impfkampagne 3/
Am @imkflash haben wir heute eine neue Simulationsstudie vorgelegt, welche Effekte ein über 10 J. gestrecktes, kreditfinanziertes Investitionspaket mit einem Volumen von 460 Mrd. € hätte.
Es gab eine lange Diskussion um diese Zahl. Inzwischen ist sie weitgehend akzeptiert. Der wissenschaftliche Beirat im @BMWi_Bund nach sorgfältiger Abwägung etwa bezeichnete den Wert als „nicht unplausibel“. 3/ bmwi.de/Redaktion/DE/P…