Ja, der Lockdown war schlecht für die psychische Gesundheit. Aber: Es wäre schlimmer gewesen, es nicht zu tun. Das schreiben Dirk Richter und Lucy Foulkes im Guardian (Thread) #mentalhealth (1/9)
Die Auswirkungen der Lockdowns auf die psychische Gesundheit der Bevölkerung wurde zur Monition für Lockdown-Kritiker und -Gegner weltweit.
„Auf den ersten Blick wären weniger harte Maßnahmen offensichtlich besser für unsere kollektive psychische Gesundheit gewesen.“ (2/9)
Richter und Foulkes schreiben: „Tatsächlich könnten weniger restriktive Sperrmaßnahmen zu ebenso vielen psychischen Problemen – und möglicherweise zu mehr geführt haben.“ (3/9)
Aus der Forschung zu anderen Virusepidemien wissen wir, dass Virus-Überlebende höhere Raten an psychischen Folgen haben, als andere Menschen. Dazu gehören Depressionen, Angstzustände und posttraumatischer Stress. (4/9)
Dazu kommt #LongCovid. „Wenn eine Person über viele Monate hinweg Müdigkeit, Muskelschmerzen und Atemprobleme verspürt, ohne zu wissen, ob diese Dinge jemals verschwinden werden, ist es möglich, dass sie als Folge davon psychische Probleme wie Depressionen bekommen.“ (5/9)
Mehr Infektionen hätten auch mehr Todesfälle bedeutet, und das würde zu mehr Trauerfällen führen. Die Folge davon liegt auf der Hand: „Trauerfälle erhöhen das Risiko für psychische Probleme.“ (6/9)
Nicht zu vergessen: „Schließlich gibt es das Gesundheitspersonal, insbesondere Ärzte und Pflegepersonal auf Covid-Stationen und Intensivstationen, die in den letzten Monaten von zunehmenden psychischen Problemen berichtet haben“. (7/9)
Richter und Foulkes: „Es stimmt, dass Lockdowns dazu geführt haben, dass sich die psychische Gesundheit einiger Menschen verschlechtert hat.“ Jedoch können wir die psychischen Auswirkungen auf infizierte Menschen, und diejenigen, die sie pflegen, nicht ignorieren. (8/9)
„Sowohl das Sperren als auch das Nicht-Sperren haben schwerwiegende potenzielle Folgen für das Wohlergehen der Menschen, aber die nationale Sperre war höchstwahrscheinlich die bessere von zwei sehr schlechten Optionen.“ (9/9) theguardian.com/commentisfree/…
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Liebe Leute, wir müssen reden. Denn es gibt Menschen, denen mein permanentes, offenes und verletzliches Schreiben über meine Krankheit, Depressionen auf die Nerven geht. Und wisst ihr was? Ich don't give a Fuck. Denn ich verfolge ein Ziel: [Thread!] (1/9)
Wenn wir WIRKLICH wollen, dass mehr Menschen sich trauen, offen über ihre Krankheit zu schreiben, dann müssen wir etwas dafür tun. Denn diese Gesellschaft wird sich nicht alleine verändern. Die Stigmatisierung psychisch kranker ist IMMER NOCH ein Problem. (2/9)
Es ist bequem, sich mit der eigenen Twitter-Blase zu begnügen, sich zurückzulehnen und zu denken: WIR haben es kapiert.
Realitäts-Check: Jedes Jahr erkranken 5,3 Millionen der erwachsenen Deutschen an einer Depression. Millionen! Jesus f***** Christ. (3/9)
Arschlöcher und die #Psychiatrie: Ein Plädoyer gegen die permanente Stigmatisierung psychisch Kranker in 17 Tweets (1/17):
Liebe Leute, ich habe es satt, permanent auf eine Linie mit Menschen gebracht zu werden, die sich wie Fanatiker*innen oder Arschlöcher verhalten – oder schlicht und ergreifend Nazis sind. (2/17)
Gestern Abend las ich in meiner erweiterten Twitter-Bubble dass Xavier Naidoo ein „Psycho“ ist „in die geschlossene psychiatrische Anstalt“ gehört, weil er aufforderte, Handys in Alufolie zu packen. Und es ist nicht das erste Mal, dass ich diesen Zuschreibungen begegne. (3/17)
Depressionen haben nichts mit Selbstdisziplin zu tun.
Wir sind nicht zu faul.
Wir sind nicht zu bequem.
Wir tun nicht so, also ob.
Wir sind krank.
Manchmal innerlich tot.
Wir sind #notjustsad.
Die Hauptsymptome sind:
1. Gedrückte, depressive Stimmung: Die Depression ist charakterisiert durch Stimmungseinengung oder bei einer schweren Depression das „Gefühl der Gefühllosigkeit“ bzw. das Gefühl anhaltender innerer Leere.
2. Interessensverlust und Freudlosigkeit: Verlust der Fähigkeit zu Freude oder Trauer; Verlust der affektiven Resonanz, das heißt, die Stimmung des Patienten ist durch Zuspruch nicht aufzuhellen
1/ Hey. Ich möchte reden. Denn ich habe keine fucking Lust mehr, leise zu sein. Ein Thread in 18 Tweets aus der Perspektive eines Menschen mit chronischen #Depressionen.
2/ Wir Depressiven tragen in uns das Vorurteil, dass wir anderen zu viel sind, dass wir anstrengend sind. Wir wissen, dass unsere Krankheit auch unser Umfeld betrifft, doch wir hören oft: Es reicht jetzt auch wieder. Reiss Dich zusammen.
3/ Da wir ohnehin Probleme damit haben, unsere Bedürfnisse vor anderen zu äußern, werden wir dadurch sehr leise. Denn wir wollen alles, nur keinem zur Last fallen oder stören. Und das betrifft nicht nur unser Umfeld, sondern auch Social Media.