Denn gegen den Großteil der über 200 Erkältungsviren (Rhino-, Adeno-, Corona- & Influenzaviren) gibt es keine Impfungen.
Und Erkältungskrankheiten verlaufen umso schwerer je später im Leben wir ihnen das erste Mal begegnen.
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In den ersten Lebensjahren macht ein Mensch Bekanntschaft mit einer Vielzahl Erkältungsviren und baut somit nicht nur Immunität gegen diesen speziellen Virus sondern auch Teilimmunität gegen nahe Virenverwandte auf.
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Das frühkindliche Immunsystem ist naiv und hat eine unglaublich gute Anpassungsfähigkeit.
Viren werden meist schnell neutralisiert, trotzdem macht jeder Mensch in den ersten Lebensjahren im Durchschnitt 6-8 (bis zu 12) Erkältungen pro Jahr durch.
Dadurch dass das kindliche Immunsystem Mikroorganismen wie Bakterien und Viren ausgesetzt wird, wird es trainiert, gestärkt.
Lebendimpfungen haben sogar einen noch stärkeren trainierenden (heterologen) Effekt auf das Immunsystem.
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Heterologer Effekt heißt, dass das kindliche Immunsystem durch eine Infektion mit einem Virus (oder eine Lebendimpfung) nicht nur lernt gegen diesen Virus und seine nahen Verwandten zu agieren, sondern dass das Immunsystem insgesamt gestärkt wird.
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Heterologe Effekte wurden zB bei der Masernimpfung in Form von Reduktion von Viruserkrankungen in Dutzenden Studien (Bandim.org) nachgewiesen. Aber auch Reduktion von Asthma, Allergien u.a. sind wahrscheinlich.
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Dies trifft nur auf das kindliche, naive (innate) Immunsystem zu.
Mit zunehmenden Alter (bis ~10 Jahre) und zunehmender Spezialisierung des Immunsystems sind heterologe Effekte nicht mehr nachweisbar.
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Das Training des Immunsystems hat also weitreichende Auswirkungen, die über reine Immunität hinaus gehen.
Wir wissen nicht, welche Auswirkungen es auf menschliche Immunsysteme hat, wenn Kinder über längere Zeit einer deutlich reduzierten Menge an Viren ausgesetzt werden.
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Eine Erkältungssaison auszusetzen hat vermutlich keinen/geringen Einfluss auf das Immunsystem eines einzelnen Kindes.
Es hat allerdings einen Einfluss auf die Saisonalität der Viren, die dann mit Wucht zurückkehren, wenn Maßnahmen wegfallen.
zB
Wenn Maßnahmen trotz hoher Impfquote Erwachsener fortgeführt werden und erst im Winter, wegfallen, könnte dies mehrere gleichzeitige Wellen verschiedenster Erkältungsviren verursachen und zu einer Überlastung der Kinderstationen in Krankenhäusern führen.
Eine Alternative wäre, Maßnahmen bis April/Mai 2022 durchzuziehen. Maske, Abstand, Lüften, wenn Menschen zusammenkommen.
Die Maßnahmen müssten mindestens unter Erwachsenen durchgeführt werden.
Denn geimpfte Erwachsene übertragen vmtl im gleichen Maße wie ungeimpfte Kinder.
Und die meisten Übertragungen finden im privaten Umfeld statt, innerhalb von Familien.
Dagegen finden sehr wenige Übertragungen in Schulen statt.
Möchte man Infektionen bei Kindern verhindern, muss dies (auch und besonders) über die Erwachsenen geschehen.
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Welche Auswirkungen es auf das kindliche Immunsystem hätte, eine weitere Erkältungssaison kaum Viren ausgesetzt zu werden, bleibt Spekulation.
6 weitere Monate Maßnahmen hätten deutliche negative Auswirkungen auf soziale und psychische Gesundheit, vor allem bei Kindern.
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Die Wellen der Erkältungsviren (ohne verfügbare Impfung) werden höher und stärker ausfallen, je länger man die Verbreitung der Viren unterdrückt. 1. weil die natürliche Immunität in der Bevölkerung nachlässt 2. weil Kinder in höherem Alter den Viren erstmalig begegnen
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Die andere Alternative wäre, die Maßnahmen für Kinder jetzt im Sommer komplett fallen zu lassen und zuzulassen, dass Kinder in Kontakt mit einer Vielzahl von Viren kommen. Jetzt, bevor der Winter und die Erkältungssaison kommt.
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Gesunde, ungeimpfte Kinder sind durch eine SARS-CoV-2 nicht in besonderem Maße gefährdet.
Ihr Risiko zu versterben ist so gering, dass es unter dem Risiko ihrer geimpften Eltern liegt.
Gleichzeitig den Zugang zur Impfung für Erwachsene niederschwellig gestalten (Impfungen in Kleinbetrieben, bei Essensausgaben für sozio-ökonomisch Benachteiligte etc), um die Impfquote unter Erwachsenen deutlich zu erhöhen, um so die SARS-CoV-2 Infektionen zu senken.
Kontrolliert die Impfausweise eurer Kinder. Stellt sicher, dass sie bei den von der Stiko empfohlenen Impfungen auf dem neuesten Stand sind.
Jede Impfung schützt vor Krankheit und die Lebendimpfungen stärken zusätzlich das Immunsystem.
19/fin
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Am 28.05.2020 erwähnt #Drosten im NDR-Podcast, dass es in einer @RECOVER_EUROPE-Videokonferenz Diskussionen über Infektiösität von Kindern gab, in der es darum ging „wie man in dieser Situation jetzt Statistik benutzt, weil wir alle das gleiche Problem haben“.
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#Drosten impliziert, dass es ein generelles Problem mit Daten & Statistiken zu Kindern gegeben habe und nicht speziell mit der Statistik seines Viruslastpapiers oder gar fragwürdigen epidemiologischen Schlussfolgerungen und politischen Empfehlungen darin.
Soll man sich in Quarantäne begeben und sich am Tag 4 und 6 testen lassen.
Sind beide Tests negativ, kann man die Quarantäne verlassen, aber soll besonders auf Hygiene, Abstand und Symptome achten.
Wenn man fertig geimpft ist und symptomfrei, muss man nicht in Quarantäne, sondern soll besonders auf Hygiene, Abstand und Symptome achten und sich an Tag 4 & 6 testen lassen.
Wenn man kontinuierlichen Kontakt mit einem Infizierten hat (zB als Haushaltsmitglied), soll man sich sofort UND an Tag 4 & 6 testen lassen.
Die Infektionszahlen in #Dänemark rauschen in die Tiefe.
Vor 2 Wochen noch über 1.000 Fälle am Tag. Gestern 164.
Eine Reduktion von >80% innerhalb von 2 Wochen.
Trotz weitreichender Öffnungen - kontinuierliche Reduktion der Maßnahmen seit 08.02.
Die Positivfälle nach Altergruppe sind interessant.
Die Fälle der 0-9Jährigen sinken mit den Fällen der Altersgruppe der Eltern (30-49) sehr deutlich.
Obwohl Kinder in der Schule keine Masken tragen dürfen & keinen Abstand halten müssen.
Insgesamt letzten 7 Tage
Auch bei den 10-19Jährigen sinken die Infektionen, auch anteilig am Gesamtgeschehen. Nur hier etwas langsamer.
Eventuell stärkere Interaktion mit der Gruppe der 20-29 Jährigen?
Wäre interessant, da die genaue Aufteilung nach Alter zu sehen.
Der Coronapass wird langsam auslaufen.
Er gilt bereits jetzt ab 14 Tagen nach 1. Impfung.
Ab 01.07. wird der Pass via Test 92 Stunden Gültigkeit haben.
Außerdem werden die Stätten, wo man einen Pass braucht, deutlich reduziert.
Für den 30.04.2020 ist eine Ministerkonferenz für Schulöffnungen angekündigt.
Im Podcast erwähnt #Drosten in den Tagen zuvor, dass man mal Viruslast bei Kindern bestimmen müsste, weil dies ein guter Indikator für Infektiösität wäre.
Am 29.04. veröffentlicht #Drosten via Twitter ein Viruslastpapier, das laut eigener Aussage in einer „Blitzaktion“ „innerhalb weniger Stunden“ geschrieben wurde.
Auf die Idee kam er am 27.04. vor dem Podcast, sagt er.
Seit Anfang 2020 informiert @c_drosten im @NDRinfo Podcast über das Coronavirus.
Bei der Rolle der Kinder zeigt er einen deutlichen Bias, den man bereits als Fehlinformation deuten könnte.
Eine chronologische Rekonstruktion in mehreren Teilen.
Teil 1: März-April 2020
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#Drosten ist ein hervorragender Virologe, DER Experte für Coronaviren.
Bei Ausführungen außerhalb seines Fachbereichs betont er stets mangelnde Expertise, während er bzgl der Rolle der Kinder eine „starke Meinung“ vertritt, die wissenschaftlichen Erkenntnissen widerspricht.
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Aussagekräftige Studien zur Rolle der Kinder in der Pandemie werden im Podcast
• nicht besprochen
• Ergebnisse & Erkenntnisse dieser nicht erwähnt oder ins Gegenteil umgedeutet
• (teils unbewiesene) Einschränkungen überbetont
• manchmal sogar Dinge erfunden
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