Stell dir vor, da will eine Gruppe eine 'Coronaaussöhnung' initiieren und schreiben dann nochmal alle Argumente rein, wieso sie, die wissenschaftlichen und moralischen Außenseiter, recht haben und alle anderen nicht.
Das hat den 'seht es jetzt gefälligst endlich ein und zwar so wie WIR es sehen'-Vibe, den ich auch bei #allesdichtmachen gespürt habe.
Es geht nicht um Dialog oder Diskurs, es geht darum, sich sowohl über Evidenz hinweg zu setzen, die eigenen Standards und Experten zu etablieren und statt Meinungsvielfalt die Meinungseinfalt professioneller Desinformation durchzudrücken.
Alles in dem Gestus: WIR sind hier die Vernünftigen und ihr nur die mitlaufenden und uninformierten Schafe.
@Sweordbora@BMauschen Es geht dabei nicht um Masken speziell sondern um das Gesamtpaket.
Was angestrebt ist ein Konglomerat aus persönlichen und politischen Zielen einer antiaufklärerischen Strömung. Es geht darum Misstrauen gegen die Wissenschaft und die politischen Institutionen zu schüren.
@Sweordbora@BMauschen Masken sind nur ein Bausteinchen und weil es schwer vermittelbar ist, dass Masken für Erwachsene schlecht sein sollen, wird hier über die Bande, über angebliche Sorge Kinder betreffend argumentiert.
@Sweordbora@BMauschen Masken eignen sich dafür aus unterschiedlichen Gründen besonders gut: 1. sie verdecken einen Teil des Gesichts und das ist in unserer westlichen Kultur ein Problem, weil wir anhand der Mimik abzulesen versuchen, ob unser Gegenüber vertrauenswürdig ist oder nicht.
Noch ein paar Tweets zum Thema mediale Darstellung - oder Verwendung - von psychischen Erkrankungen, weil ich die Tage wieder einige unerfreuliche Diskussionen führen musste:
Unter anderem wurde argumentiert, dass quasi der Hang zur Gewalt pathologisch sei.
Und man deswegen bei gewalttätigen Charakteren eine psychische Erkrankung ins Spiel brächte, weil solche Menschen wären ja nicht normal.
Kurz einwirken lassen.
*Thinking Music*
Wir sind fuckin' HOMO SAPIENS. Die Menschenrasse, die ALLE ANDEREN Menschenrassen vernichtet hat.
Ich verwende hier auch bewusst "Rassen" weil wir hier im Gegensatz zu unserem heutigen Rassismus tatsächlich von mehreren menschlichen Spezies reden.
Davon hat keine überlebt, weil *deutet auf sich selbst* wir eine verdammt gewalttätige Rasse sind. Wir. Wir alle.
Okay, Twitter-Thread-Time. Wenn ich bitte mal die Aufmerksamkeit der Twitter-Literatur-Bubble haben dürfte. Wir müssen reden. Und damit meine ich sowohl Autor:innen, Agent:innen, Verlagsmitarbeitende & das Feuilleton, als Kritiker:innen.
2/ Kurze Vorgeschichte von meiner Seite: Ende vergangenen Jahres las ich die ersten beiden Teile des "Aurora Cycle" von Amie Kaufman und Jay Kristoff. (Es ist eine Esemble-Story, daher gibt es mehrere Hauptcharaktere.)
3/ Was mich besonders an den Büchern einnahm, abgesehen von der Geschichte und der Welt die ich kurz mit "weird and wonderful" umschreiben möchte, war die (oft) selbstverständliche Art, mit der Anders-Sein dargestellt wurde.
Ein vorläufiges, bitteres Fazit aus der Pandemie, das ich für mich ziehe, ist, dass die Maßnahmen nicht mal in der ersten Linie durch die Wirtschaft beeinflusst wurden, sondern durch: 1. Hedonismus (=zu cool und faul für Pandemiebekämpfung)
2. Exzeptionalismus (=Epidemien sind was für Drittweltstaaten, hier macht das keine Probleme) 3. Hybris (=das Virus mag einfachen Regeln folgen, aber wir sind so hochentwickelt, dass wir uns nicht drum kümmern müssen)
4. Inflexibilität (nein, wir ändern doch nichts, nur wegen einem Virus, wo kämen wir denn da hin?) 5. Fehlende Weitsicht (=was juckt mich der kommende Sommer, wenn mir jetzt die Kunden fehlen)
Puh. Also die Sache da vorhin, hat mich wirklich belastet. Belastet mich weiter. Gerade weil ich weiß, dass mir in der jüngeren Vergangenheit viele Leute neu gefolgt sind, weil sie mögen was ich schreibe, wie ich schreibe oder meine Analysen.
Auch einige Menschen aus der Pflege folgen mir neu, weil ich während den letzten 14 Monaten versucht habe, ihre Stimmen zu verstärken und weil es danach aussieht, als stünden wir auf der gleichen Seite.
Was wir - von meiner Seite aus - tun.
Das das nicht unbedingt in beide Seiten so ist, habe ich heute gemerkt.
Daher ein paar Tweets dazu.
Was Verschwörungsmystiker im Allgemeinen mit "die Medien schreiben alle das Gleiche" meinen: sie meinen damit, dass ihre Narrative nicht hinreichend dominant vorkommen.
Man sieht das gut an Brüggemanns Timeline, auch an so ziemlich allem, das Liefers schreibt oder sagt.
Zumindest Brüggemann gehört zum Great Barrington Fanclub. Liefers scheint mir noch ein bisschen tiefer im Verschwörungsdenken zu stecken. Aber ich habe nur die öffentlichen Aussagen, die IMHO zurückhaltender sind, als das, was sie wirklich denken.
Dort hat sich ein Gedankengebilde geformt, nachdem wichtige Wissenschaftler - Nobelpreisträger gar!!! - nicht in den Medien präsent sind. In dem ihre Ideen, wie man die Pandemie bekämpfen könnte, keinen Raum finden.