Das würde voraussetzen, dass sich Politik (ich nehme mal an, die sei gemeint) tatsächlich auf BIP fixiert. Tut sie mit ziemlicher Sicherheit nicht. Dass BIP ist ein Indikator für den Mehrwertflow, den eine Volkswirtschaft marktlich und - beim Staat - quasimarktlich produziert.
Schon für diesen bestimmten Zweck hat auch das BIP unvermeidbare Schwaechen, etwa bei der Behandlung des Staates, wie man nominale in reale Groessen umrechnet, etc. Außerdem zeigen ja konzeptionelle Revisionen, dass man auch hier dazulernen kann.
Andere Dinge erfasst es gar nicht: Faktoreinsatz, Verschmutzung, Gesundheit, Verteilung, Demokratie, Marktstrukturen, etc.
Dennoch ist es ein sehr geniales und wichtiges Konzept. Nobody is perfect. Wichtig ist vor allem, dass man seine Stärken und Schwächen kennt. Deswegen: mehr Wirtschaftsbildung.
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Thread (bitte RT, #Hochwasserkatastrophe , es lohnt sich): Gerade ein sehr interessantes laengeres Gespraech mit meinem Bruder, dem Professor fuer Hydromechanik, hydrodynamische Modellierung und Hochwasserrisikomanagement an der HS Magdeburg, gehabt.
Es war schon deshalb interessant, weil sein Fachgebiet natuerlich auch so diesen Dismal Science / Krisenprofiteur Charakter hat wie meines. Eine weitere Parallele: auch bei ihm meine ich rausgehoert zu haben, dass er nicht das Gefuehl hat, dass die Politik wirklich auf das Fach
hoert bzw. an den Ergebnissen des Faches interessiert ist. Auch er kritisiert die zT irrefuehrende Berichterstattung in den Medien. ZB erklaerte er mir, dass man bei der #Hochwasserkatastrophe nicht von einem Starkregenphaenomen sprechen sollte.
1) Es wurde behauptet, dass ich Herrn Huether oder den Oekonomen am IMK und IW Korruptheit verwerfe. Das habe ich nicht, wuerde ich auch nicht. Korruptheit ist eine eindeutig negative Wertung. Lobbyist nicht.
2) Ich habe ausdruecklich betont, dass ich Lobbyismus in einer demokratisch verfassten Gesellschaft als mindestens legitim (vermutlich sogar notwendig) ansehe. Sie ist legitime politische Interessenvertretung. Von einer negativen Wertung kann also keine Rede sein.
. @Albrxcht spricht in diesem Thread wichtige wissenschaftsstrukturelle Probleme an. Wovon er leider nicht spricht, ist die Verantwortung der Professoren. Stimmen die Feedbacksysteme? Letztlich kann man ueber das Ganze als Turnier nachdenken. Zum Thema: #IchbinHanna
Turnier bedeutet, es gibt nur eine begrenzte Anzahl von Preisen, und man will nicht, dass jeder einen Preis bekommt. Dadurch wird gewaehrleistet, dass sich jeder einzelne mehr anstrengt und die besten die Preise gewinnen. Das Turnier geht ueber mehrere Runden.
Leider ist es nicht klar, dass die Teilnehmer ehrliches Feedback in jeder Runde bekommen. Wie sieht das denn konkret oft aus (ich habe Geisteswissenschaften studiert, kenne die Interna also ganz gut)? Man fällt einem Prof mit einer guten Seminararbeit auf, der fragt einen:
Bei aller Wertschätzung für @karenilsehorn kann ich hier nicht zustimmen.
Steht die Oekonomik wirklich unter Beschuss (ist vielleicht sogar bedroht)? Dafür sehe ich keine Evidenz. Bei genauerem Hinschauen meint Karen Horn dann aber doch einen sehr speziellen, man muss es sagen
quantitativ eher kleinen Teil der Ökonomik. Steht der unter Beschuss? Vielleicht, aber das pars pro toto geht mir hier zu weit. Auf jeden Fall, müsste erst einmal geklärt werden, ob die Kritik am genannten Teil der Ökonomik (die ja auch von anderen Ökonomen kommt, was die Autorin
"Republican Senator John Cornyn dismissed the G7 agreement on Monday, telling CNN's Ted Barrett it's a "fantasy.""
"And his fellow Republican, Senator Pat Toomey, the ranking member of the Senate Banking Committee, told Business Insider the global minimum tax deal is a "terrible agreement.""
"The challenge will be that much greater if the global minimum tax is considered a tax treaty, making it subject to two-thirds approval from the US Senate."
Ich habe mir diesen Film jetzt auch angeschaut (obwohl ich dafuer gecancelt wurde 🤪). Ich bin aber inhaltlich wenig begeistert. Denn ein wichtiger Aspekt der Sozialen Marktwirtschaft wurde nicht einmal angesprochen (hauchzart angedeutet, als ueber Gruendungen gesprochen wurde).
Und ist vielleicht auch kein Wunder beim doch ueberwiegend linken Cast deutscher Oekonomen, die diesen Aspekt der Sozialen Marktwirtschaft nie so richtig anerkennen wollten. Worum geht es?
Gleich zu Anfang wird das "Soziale" und "der Markt" im Begriff als immerwaehrendes Gegensatzpaar charakterisiert (von nahezu allen Interviewten), das es dann politisch zu vermitteln gelte: Egoismus versus Kooperation, etc. Das ist sicher EIN Aspekt an diesem komplexen Begriff.