Verstehen Sie, was Forscher mit "signifikant" meinen? Viele Laien (verständlicherweise) nicht - sie meinen, ein nicht signifikanter Trend sei unbedeutend oder irgendwie nicht real. Dabei bedeutet es nur, dass man als Grund für den Trend den Zufall nicht ausschließen kann. 🧵1/7
Je größer die Zufallsschwankungen, desto größer muss daher auch ein Trend sein, um "signifikant" zu sein. Nehmen wir die Studie von Zeder&Fischer zur Zunahme von Extremregen in Mitteleuropa, die sie hier selbst kurz zusammenfassen. 2/7
https://twitter.com/JoelZeder/status/1285110825313853440?s=20
Als Signifikanzgrenze wählen sie 95%. Eine Station, wo die Extremregen derart zugenommen haben, dass man alleine aus diesen Daten mit 94% Sicherheit ausschließen kann, dass das Zufall ist, hat keinen signifikanten Trend! Aber wir erwarten ja auch mehr Extreme aufgrund.. 3/7
.. der Physik, und wir haben mehr Stationen. Von den 900 Wetterstationen zeigen 66% ein positiven Trend bei Extremregen und 15% einen signifikant positiven Trend. Rein durch Zufall, ohne Klimawandel, sollte nur etwa die Hälfte positiv und 5% signifikant positiv sein. 4/7
Daher ist es zwar nicht falsch aber irreführend zu sagen, nur eine Minderheit der Stationen zeige einen signifikant positiven Trend (@Axel_Bojanowski). 9x mehr sind signifikant positiv als signifikant negativ, das ist ein klares Signal. Die Autoren leiten daraus für 🇩🇪 ... 5/7
.. insgesamt einen signifikant positiven Trend von Extremregen ab, egal ob seit 1901 oder seit 1951, egal ob für Tagesextreme oder Extreme über mehrere aufeinander folgende Tage. Diese Hauptfolgerung unterschlägt Bojanowski. Und zitiert eine andere Studie, die nicht... 6/7
.. der von der WMO empfohlenen state-of-the-art Methodik folgt. Wissenschaftler bewerten Studien nach der methodischen Qualität. Klimaskeptiker danach, welches Ergebnis ihnen gefällt, weil es in ihr Narrativ passt. 7/7. spiegel.de/wissenschaft/m…
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