Wozu ich gestern in der #zib2#rundertisch nicht gekommen bin - eine Ergänzung: Der Vormarsch der #Taliban ist schon seit Wochen massiv. Es gab bereits am 17. Juni Evidenz, dass die Zahl der Flüchtenden rapide ansteigt.
LSE-Forscher David Mansfield hat Satellitenbilder und Videos auf Twitter geteilt, in denen zu erkennen ist, dass sich täglich ca 6600 afghanische Flüchtende durch Iran und Pakistan in Richtung Türkei bewegen. (siehe
Die Lage in der Türkei, die die meisten Flüchtlinge der Welt unterbringt, spitzt sich zudem politisch zu. (siehe und washingtonpost.com/world/interact…)
Was die EU mit der auf uns zukommenden Flüchtlingssituation tun wird, ist eine gute Frage. Dieser Tweet soll Evidenz sein, sodass wir die vorhersehbare Situation in Zukunft nicht leugnen können, und überrascht und überfordert tun.
Das hat Migrationsexpertin @J_Kohlenberger Kohlenberger schon oft beleuchtet.
Falls sich die Lage in #Afghanistan bzgl. Menschenrechte und #Frauenrechte nicht verbessert und die #EU ihre schlecht funktionierende Außenpolitik nicht ändert und auf ein Abkommen mit der nächsten afghanischen Regierung hinarbeitet, werden wir eine neue Fluchtbewegung erleben.
Bei einem Land wie Afghanistan, das mindestens 40 Mio Menschen umfasst, kann man sich das Ausmaß ausmalen. Es ist 5 vor 12 - werden wir proaktiv!
Ps.: Wir sollten übrigens stolz darauf sein, 50k+ Afghanen ein würdevolles Leben ermöglicht zu haben. #2015
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"Wieso verteidigen Afghaner*innen ihr Land nicht?" - Das taten sie! Es sind sogar derart viele junge Afghaner*innen durch den Krieg gestorben, dass es dem Präsidenten zu peinlich war, die Statistiken zu veröffentlichen. Thread:
1) Alleine im letzten Jahr sind mehr afghanische Soldaten gestorben als NATO/US-Soldaten in 20 Jahren. Seit 2001 starben 3586 internationale Kräfte - bei den afghanischen Soldaten waren es mindestens 66.000. (watson.brown.edu/costsofwar/fil…)
2) Seit 2014/2015 trug das afghanische Heer die Hauptverantwortung des Krieges: Die NATO-Kräfte haben aus sicheren Jets unterstützt oder an gesicherten Stützpunkten trainiert.
Was tun, um Afghaner*innen in Österreich zu unterstützen? Persönlicher Kontakt! Gehen Sie mit Ihrem afghanischen Kollegen, Nachbarn auf einen Kaffee oder Tee. Afghaner*innen in Österreich sind es nicht gewöhnt, von der autochthonen (weißen) Bevölkerung angesprochen zu werden.
Die sich am besten verkaufenden Mediengeschichten definieren Afghaner*innen als auffällig, kriminell, unintegriert. Diese Darstellung findet nicht nur bei autochthonen Österreicher*innen Gehör, sondern auch bei Afghaner*innen - sie identifizieren sich mit der Zeit damit.
Wir können die Weltereignisse nutzen, um unser aller Leben hierzulande besser zu gestalten. Vielleicht ist es Zeit, einander kennen zu lernen - ein wichtiger Teil der Gesellschaft ist der zwischenmenschliche Kontakt.