Warum ich diesen Satz als Mutter, als Psychotherapeutin und Selbstständige nicht mag.
Das Leben ist bunt in den Gefühlen: genießen, trauern, wütend sein und so viel mehr. Den Fokus auf genießen zu setzen, kann blind für die Vielfalt der Emotionen machen.
Gerade Menschen mit Depressionen spüren oft einen Druck, das Leben genießen zu müssen: "komm, so schlimm ist es doch gar nicht, genieße einfach die schönen Momente!"
Die Erkenntnis, dass dies in einer depressiven Episode nur schwer möglich ist, kann Depressionen fördern.
Als Mutter bin ich in vielen Rollen: Freundin, Partnerin, Arbeitende usw.... nicht immer ist das reibungslos und es fordert viel Koordinationskraft. Vom Außen auf einen Fokus festgelegt zu werden: "genieße es mit deinen Kindern, sie sind so schnell groß ", ist wenig hilfreich.
Es spricht gerade Frauen ab, ihrer Arbeit und anderen Rollen ebenso viel Kraft zu widmen. Nicht selten fördert es ein schlechtes Gewissen: Die Zeit mit Kindern ist eben auch bunt und vielfältig. Und gerade in Konflikten, die wir selten genießen, entsteht oft echtes Miteinander.
Meine Haltung ist, das Leben anzunehmen mit all den Gefühlen. Es muss nicht immer achtsam sein. Leben ist manchmal hektisch, überfordernd, laut und so viel mehr. Und es ist völlig in Ordnung, es zu genießen oder eben auch nicht.
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh
#WasIstTrauma #Dissoziation
"Ach, mir geht es eigentlich ganz gut mit dem alten Kram, immer wenn die Traurigkeit kommt, dann kann ich das abschalten."
Oft erleben Menschen mit #PTBS ihre Gefühle nicht oder nur sehr wenig. Sie fühlen sich ausgeschaltet, taub.
Dies kann als Dissoziation bezeichnet werden und muss nicht immer in Zusammenhang mit den Traumaerinnerungen stehen. Oft werden auch schon "kleinere Signale" als Gefahr erkannt.
Diese Schutzreaktion unserer Psyche ist erstmal hiflreich um nicht von Gefühlen überflutet zu werden.
Langfristig verhindet diese "Strategie" unseres Gehirns jedoch, dass Traumerinnerungen verarbeitet werden können. Zusätzlich finden viele Betroffene es im Alltag z.B. mit ihren Kindern hinderlich, wenn sie ihre Gefühle kaum wahrnehmen.
Warum und wie wir mit Kindern über #Afghanistan reden sollten und was Kinder brauchen um das gut zu verarbeiten.
Eine Einordnung von mir als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin und Traumatherapeutin.
1. Kinder nehmen viel wahr, unsere Emotionen, Gespräche, Radio- und Fernsehbeiträge. Oft stellen Kinder dazu Fragen. Es ist sinnvoll mit ihnen darüber zu reden, ehrlich, aber kindgerecht. Nicht zu viele grausame Details und keine Unwahrheiten.
Hilfreiche Sätze für kleine Kinder sind z.B.: Die Taliban wollen alles alleine bestimmen. Sie reden dabei nicht und wollen Lösungen finden, sondern machen den Menschen in Afghanistan ganz viel Kummer. Davor haben ganz viele Menschen Angst und wollen z.B. nach Deutschland kommen.
Winterhoff:„Kinder, die aufgrund fehlender psychischer Voraussetzungen[...]entwickeln sich zu eben jenen Tyrannen und Monstern, vor denen wir im Alltag immer häufiger mit einer großen Fassungslosigkeit stehen.“
Nein! Warum das nicht stimmt und wie Winterhoff mit Kindern umgeht:
Die Doku über Winterhoff offenbart die ganz dunkle Seite der Psychiatrischen Behandlung:
Machtmissbrauch.
Diagnosen, die keine sind und Eltern und Kindern Angst machen (frühkindlicher Narzissmus).
Ruhigstellung über Neuroleptika.
Das ist nicht nur traurig, das ist erschütternd. Lasst uns dagegen aufstehen, für Beziehung, Miteinander, Behandlung auf Augenhöhe! Und vor allem Leitliniengerechte und wissenschaftsorientierte Behandlung von Kindern und deren Familien.
Was Kinder wirklich brauchen, was wir lassen können und was schädigend sein kann.
Sätze, die ich von Eltern in meiner Praxis und in meinem Umfeld höre, eingeordnet von mir als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin und Mutter.
"Ich bin nicht die Mutter/Vater, die gerne Rollenspiele mit ihren Kindern spielt".
Das ist kein Problem. Wirklich! Manche Eltern tauchen gerne in Phantasiewelten ein und dann kann es ganz wunderbar sein für Eltern und Kinder. Wenn es aber einem Part keinen Spaß macht, lasst es!
Kinder merken genau, wenn Ihr keinen Spaß an dem Spiel habt und es eher aus Pflichtgefühl heraus macht. Vielleicht gibt es etwas anderes? Buch vorlesen, Brettspiel spielen. Ihr seid dann die Eltern, die ihr Kinder und sich selbst ernst nehmen.
"Das Baby als ein Quälgeist, dessen Wille es zu brechen gilt – so sah Johanna Haarer Kinder. Die Folgen dieser Sichtweise könnten auch heute noch spürbar sein."
"Um sie zu guten Soldaten und Mitläufern zu machen, forderte das NS-Regime Mütter dazu auf, die Bedürfnisse ihrer Babys gezielt zu ignorieren. Sie sollten emotions- und bindungsarm werden"
"Sie dürften das Kind ja nicht verwöhnen. Sprichwörter wie "Ein Indianer kennt keinen Schmerz" sind bis heute verbreitet. Selbst der Bestseller Jedes Kind kann schlafen lernen von Annette Kast-Zahn und Hartmut Morgenroth deutet in eine ähnliche Richtung".