okay, hier ein spekulatives, düsteres szenario, das ich für wahrscheinlich halte, mit der bitte es mir zu entkräften:

1. mit den aktuellen lieferkettenproblematik, dem fachkräftemangel und den erhöhten energiekosten droht zumindest kurz- bis mittelfristig eine echte inflation.
2. die zentralbanken haben seit der finanzkrise die zinsen auf realzinzliches minus-niveau gesenkt und seit corona fanstatilliarden in die finanzmärkte gepumpt, um sie zu stabilisieren. dabei haben sie das ganze system von sich abhängig gemacht und alle assetmärkte aufgeblasen.
3. zusammen mit der inflation stecken sie nun in einem dilemma: inflation aufhalten (zinsen hoch, geldhahn zu) und damit vllt den finanzmarkt crashen, oder alles so lassen und die evtl. inflation galloppieren lassen. egal was sie tun: es ist ein zündholz in den bezintank werfen.

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12 Oct
dieser nytimes text kommt dem facebook problem näher, als die meisten interpretationen. richtig ist, dass ein großteil von facebooks handlungen sich aus angst vor dem niedergang erklären, wobei der nicht unmittebar bevorstehen muss. genauer: /1 nytimes.com/2021/10/04/tec…
facebook hatte nicht erst seit gestern, sondern seit seiner gründung eine opsession mit wachstum. gut, denkt man sich: kapitalismus halt, da ist das so. aber nein, es ist anders. es geht um wachstum des netzwerkes und nur mittelbar um das wachstum von umsatz und profit. /2
grund sind natürlich die netzwerkeffekte. ihr wisst schon: netzwerke werden nützlicher, je mehr leute mitmachen. das ist ein positiver anreiz zum ‚growth hacking‘ wie es auch genannt wird und für das fb seit jahren ein eigenes team mit sonderrechten beschäftigt. /3
Read 8 tweets
1 Jun
ich habe nochmal über #blockchains nachgedacht und warum sie, trotz ihrer technischen finesse bislang keine sinnvollen applikationen hervorgebracht haben. ich glaube ich bin da auf eine formel gestoßen. ich nenne sie

*trommelwirbel*

das blockchain-trilemma

/thread.
blockchains können durchaus auf sinnvolle weise konsistenz, transparenz und verantwortlichkeit schaffen.

1. allerdings ausschließlich in heterogenen no trust-umgebungen

(erklärung: in homogenen trusted umgebungen ist eine normale datenbank IMMER die bessere/einfachere lösung.)
2. allerdings ist es ausgerechnet in heterogenen no trust-umgebungen unmöglich, sich von sich aus auf einen allgemeinen standard zu einigen.

(erklärung: dezentrale ansätze müssen dezentral, d.h an vielen stellen adaptiert werden, sind also auf die kooperation vieler angewiesen)
Read 6 tweets
17 Apr
mal was ganz anderes (in eigener sache). ich habe ein buch geschrieben und in genau einem monat erscheint es. es heißt: die macht der plattformen - politik in zeiten der internetgiganten. es ist ein umfangreiches buch. und ich bin sehr zufrieden damit. christoph-links-verlag.de/index.cfm?view…
es ist das ergebnis meiner 11 jahre währenden beschäftigung mit dem thema und es hat mich anderthalb jahre gekostet, es zu schreiben. es ist außerdem meine doktorarbeit, die ich bei bernhand pörksen und klaus sachs-hombach an der uni tübingen eingereicht habe.
das buch ist beides: eine theorie der plattform als auch eine theorie der macht der plattform. dabei versuche ich nicht in die üblichen narrativen fallen des populären diskurses zu tappen. plattformmacht ist weder datenmacht, noch wirtschaftliche, noch marktmacht.
Read 7 tweets
12 Dec 20
es ist so krass (und erschütternd), wie viel der erfahrungen und der politischen dysfunktionalität sich von der corona- auf die klimapolitik mappen lässt. corona ist klimawandel im zeitraffer, und das aktuelle versagen der liberalen demokratien ist eine zukunftsvorhersage.
offensichtlich: exponentielles schlimmerwerden des problems. daher: je früher die maßnahmen, desto milder und kürzer hätten sie sein müssen. hätten wir vor 30 jahren mit aktiver klimapolitik begonnen, hätten wir heuten einen lockeren zeitplan um unter einem grad zu bleiben.
da wir das nicht getan haben stehen eir vor der katastrophe. es ist klar, dass wir alles SOFORT umstellen müssten und sann immer noch 1,5 grad verfehlen. und es ist klar, dass wir versagen. schon wieder.
Read 7 tweets
20 Nov 20
prognose: gaia x wird das digitale ber. viel zu ambitioniert, viel zu groß, viel zu viele akteure, viel zu viel politik, und das im digitalen entwicklungsland deutschland. es wird fertig, wenn niemand mehr von cloud redet, hat sicherheitslücken und kinderkrankheiten en masse.
ich bin absolut dafür, dass der staat eigene digitale infrastruktur bereitstellt. aber da fängt man halt nicht ganz oben im stack an und versucht mit einem strahlenden leutturmprojekt die versäumnisse aus der vergangenheit wett zu machen, sondern beginnt die arbeit ganz unten.
digitalisuierung der behörden, der ämter, der bestehenden infrastrukturen. und nee, nicht mit nem großauftrag an microsoft oder sap, sondern mit open source software und dem aufbau von inhouse kompetenzen. und dann arbeitet man sich von da den stack hoch.
Read 4 tweets
19 Nov 20
ein bei umweltschützern beliebtes narrativ ist, dass die coronakrise geizeigt hat, dass die gesellschaft im angesicht einer globalen krise durchaus handlungsfähig sei. ich halte das für eine völlig falsche beobachtung. die westlichen gesellschaften haben auch bei corona versagt.
interessant ist, dass das versagen bei corona durchaus strukturgleich ist, wie das beim klimawandel. in beiden fällen ist eigentlich klar, was zu tun ist. in beiden fällen gibt es wissenschaftler*innen die sehr präzise vorhersagen machen. in beiden fällen ist es politikversagen.
in beiden fällen braucht es kollrktives handeln, statt individuelle versntwortung. in beiden fällen würde ein möglichst frühzeitiges eingreifen, spätere viel drastischischere maßnahmen verhindern. in beiden fällen ist aber ein frühzeitiges handeln politisch nicht durchsetzbar.
Read 5 tweets

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