Juhu, endlich wieder #Elternabende in Präsenz! Jetzt heißt es Nerven bewahren und sich auf die üblichen Sätze vorbereiten. Ich mache mal den Anfang… (Thread)
„So, liebe Eltern...Jetzt hängen wir uns erstmal die von den Kindern so liebevoll bemalten Namensschilder um.“
„Ich will ja nichts sagen, aber es gibt hier Kinder, die lenken leistungswillige Kinder ab. Unser Kind leidet darunter!“
„Unsere Hannah spielt Bratsche, tanzt Ballet, lernt koreanisch und gibt Abiturienten Nachhilfe. Ich verstehe nicht, warum die Klasse dem Stoff so hinterher hinkt.“
„Paul ist nicht verhaltensauffällig! Er ist höchstens unterfordert!“
„Die Fenster sollten STETS geschlossen bleiben. Elias leidet unter chronischen Allergien (Frühling und Sommer) und schwerer Rhinusitis (Herbst und Winter).“
„Mein Leon muss aber immer sein Handy anhaben dürfen, sonst mache ich mir Sorgen.“
„Warum haben die Kinder in den ersten beiden Stunden Sport? Maximilian leidet sehr unter dem Schweißgeruch der anderen.“
„Es wäre schön, wenn die anderen Eltern ihren Kindern nichts Süßes mit in die Schule geben würden. Das führt unsere Emma / unseren Lukas nur in Versuchung.“
„Unser Jakob ist genervt vom langsamen Lerntempo der Klasse. Was empfehlen Sie Hochbegabten für Zusatzlernstoff?“
„Es kann nicht sein, dass Charlotte durch den permanenten Unterrichtsausfall schlechtere Zukunftschancen hat!“
„Warum geht Mitarbeit in den AGs nicht in die Noten mit ein? Unser Felix blablabla... außerordentlich… blablabla …. Wunderkind …. blablabla“
„Der Schulbusplan geht ja gar nicht! Jetzt muss Emily am Mittwoch nach der fünften Stunde drei Minuten und elf Sekunden warten.“
„Wäre es nicht eine gute Idee, wenn die Kinder beim nächsten Elternabend dabei sein könnten?“
„Unsere Jennifer wird im Unterricht nie aufgerufen, obwohl sie sich dauernd meldet!!!“
„Etwas weniger als drölfzig Euro im Monat für den Förderverein sollte Ihnen Ihr Kind schon wert sein.“
„Die Klasse muss gestrichen werden. Wir brauchen noch vier kräftige Väter, die nächstes Wochenende Zeit haben. Wer meldet sich freiwillig?“
„Sie wissen ja, dass bald wieder unser alljährlicher Advents-Basar / Flohmarkt / Weihnachts-Tombola / Sommerfest etc. stattfindet… Ich setze auf ihre Spenden und Dienstübernahmen!“
„Eigentlich opfere ich hier meine Freizeit, deshalb wäre es schön, wenn wir uns etwas beeilen würden.“
„Wir kommen jetzt zur Wahl der Elternsprecher. Ich weiß, dass alle hier viel beschäftigt sind, aber…. Ach, ich schreib einfach mal Ihren Namen an die Tafel. Wie heißen Sie noch?“
„Die Parkplätze sind übrigens für Lehrer gedacht und dürfen nicht zum Bringen oder Abholen benutzt werden!“
„Das Fachkollegium hat entschieden, dass moderne Tablets verwendet werden sollen. Der Eigenanteil beträgt 225 Euro.“
„Ich will Sie ja nicht mit Passagen aus dem Schulgesetz langweilen, aber in Paragraph 4711 steht ausdrücklich… rhabarberrhabarber“
„Wir brauchen noch Fön-Muttis für nachm Schwimmen!“
„Wer hat Lust auf einen wöchentlichen Elternstammtisch? Da können wir noch viel eingehender und in aller Ausführlichkeit…“
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh
Ich habe gestern beim “Prominenten-Zocker-Special” von “Wer wird Millionär” reingeschaut. Dort spielen “Stars, die das Risiko lieben” und können Geld für einen guten Zweck gewinnen. Hört sich doch gut an, oder? Na ja… (Thread)
Ich jedenfalls hatte massive Störgefühle und kam mir vor wie in einer kapitalistischen Dystopie auf Netflix: Ein paar superreiche Millionäre machen sich zusammen mit dem Publikum nen Spaß daraus, darum zu zocken, ob Hilfebedürftige ne milde Gabe bekommen oder nicht.
Und wenn irgendeine lächerliche random Quatschfrage nicht richtig beantwortet wird, haben die Benachteiligten halt nochmal Pech gehabt: “Haha, vielleicht klappt’s ja nächstes Mal!” Das wird normalisiert und weggelacht - so sind die Spielregeln halt.
Keine Zeit oder Lust, die Wahlsendungen zu verfolgen? Kein Problem! Hier die wichtigsten Sätze im Schnelldurchlauf: #ltwbw21#ltwrlp21
➡️Möchte mich zunächst bei unseren Wählern und Wählerinnen bedanken.
➡️Klarer Auftrag zur Regierungsbildung!
➡️Ich gratuliere der Gegenseite!
➡️Der Souverän hat nun entschieden.
➡️Gibt überhaupt nichts zu beschönigen, aber...
➡️Wir werden uns jetzt zusammensetzen.
➡️Geschlossene Mannschaftsleistung!
➡️Kein Hinweis auf die Bundestagswahl.
➡️Dies ist heute nicht der Tag, an dem...
➡️Die Wahl ist vorbei, und der Wähler hat gesprochen.
In der Politik und der Öffentlichkeitsarbeit kommt es immer wieder zum Phänomen der “Nonpology”.
Darunter versteht man eine Entschuldigung ohne echte Reue. Das Ziel: Vergebung ohne Schuldanerkenntnis.
Dieses Statement zu #DieletzteInstanz ist ein schönes Beispiel dafür. 1/15
Hallaschka wendet sich nicht auf übliche Art an die “lieben Zuschauer und Zuschauerinnen”, sondern startet mit einem distanzierten “Hallo Internet!”
Die Botschaft: Ich spreche hier nicht zu meinem TV-Publikum, sondern zu den Anonymen, dort draußen in der Onlinewelt. 2/15
Er wolle sich zu seiner “vieldiskutierten” Talkshow zu Wort melden. Damit macht sich Hallaschka zunächst selbst ein Kompliment: Diskussionen auszulösen ist schließlich der Wunsch jedes Talkmasters.
(Zutreffender wäre wohl “vielkritisierten” gewesen.) 3/15
Dieses 30-sekündige #Merz-Video lässt Schlimmes befürchten, was den Stil deutscher Wahlkämpfe betrifft. Es ist die Inszenierung des Politikers als Heilsbringer und Übermensch nach amerikanischem Vorbild bei gleichzeitiger Inhaltsleere. 1/18
Wer Lust hat, schaut und hört sich den Clip zunächst kurz an und liest danach hier weiter. Dann kümmern wir uns nämlich um die cineastische Ausführung und die direkten und impliziten Botschaften. 2/18
Basis des Videos ist das Grußwort von Friedrich Merz beim NRW-Tag der Jungen Union in Köln. Für Merz war der Besuch dort eine Art Heimspiel: Er ist der erklärte Favorit der JU für den Parteivorsitz der CDU. 3/18
Familienministerin Franziska #Giffey (SPD) will künftig nicht mehr auf Plagiate in ihrer Doktorarbeit angesprochen werden und hat dazu eine bemerkenswerte Erklärung voller Finten, Opfersprech und Pathos abgegeben. Wir schauen uns das mal an. 1/17
Um es vorwegzunehmen: Giffeys Text ist eine Mischung aus uneinsichtiger “Nonpology” (Nicht-Entschuldigung ohne Reue), halbherziger Rückgabe von Diebesgut in der Hoffnung auf Straferlass und Vergesslichkeit, allerlei Opfer- und Märtyrer-Getue und Wahlkampf-Geklingel. 2/17
Ihre Intro soll nüchtern, objektiv und protokollarisch klingen. Das nachträgliche Prüfverfahren wegen Plagiatsverdacht stellt sie als “Entscheidung über mein Promotionsverfahren” dar. Die Metabotschaft: Eigentlich nur ein Verwaltungsakt wie viele andere. 3/17
Es gibt ein neues Interview mit Dieter #Nuhr. Dort verwendet er mal wieder eine seiner Lieblingsmethoden: Er verkauft Ignoranz und Borniertheit als Altersweisheit und Gelassenheit.
Lasst uns das kurz aufdröseln... 1/8
Es ist das ewige Lied des alten weißen Mannes, der Änderungen in seinem Umfeld als persönlichen Angriff auffasst.
Feminismus, Diskriminierung, Genderthemen, Sprachsensibilität, Klimawandel, Umweltbewusstsein?
Alles nur Modethemen und "Hysterie". 2/8
Beliebtes Beispiel: Die Situation des Walds. Damit kann man Punkte machen beim unbedarftem Publikum.
"Seit Jahren stirbt der Wald, aber überall sieht man Bäume. Har Har Har!" 3/8