@MartinR05099122 Gerne. Im Prinzip ist dieses Konzept sehr einfach zu begreifen, weil es sich ausschließlich auf willkürliche Axiome beruft. Gerade das macht es so gefährlich, denn es bedient perfekt die "gefühlten Wahrnehmungen" jedes Menschen, der sich in einer (westlichen) Gesellschaft bewegt.
@MartinR05099122 Die Anhänger des Konzepts glauben, dass sich Gesellschaft am besten durch ein hierarchisches Kastensystem erklären lässt. Es gibt die Kaste d. "Privilegierten" und die d. "Unterdrückten". Die Einteilung, wer welcher Kaste angehört, erfolgt anhand eines stetig wachsenden Katalogs.
@MartinR05099122 Merkmale sind z.B. Hautfarbe, Geschlecht oder Sexualität. Grundsätzlich gilt: Je mehr typische Merkmale der Mehrheitsgesellschaft ein einzelner Mensch auf sich vereinigt, desto privilegierter ist er. Mit Ausnahme des Geschlechts. Das Axiom lautet: Männer seien immer privilegiert.
@MartinR05099122 "Intersektionalität" meint in diesem Zusammenhang, dass Menschen mehrere "privilegierende oder diskriminierende Merkmale" auf sich vereinigen. Ein weißer Mann ist gegenüber der weißen Frau privilegiert, gegenüber der schwarzen Frau sogar noch mehr. Einfach so, per Definition.
@MartinR05099122 Das Konzept trifft keine Aussagen darüber, wie solche "Mehrfachpriviligierungen" der einen Kaste, die ja immer auch "Mehrfachdiskriminierungen" der anderen Kaste sind, operationalisiert werden können. Es ist einfach so, weil es so definiert ist.
@MartinR05099122 Hypothesen,die nicht operationalisierbar sind, können streng genommen auch nicht überprüft werden. Daher können als Beleg für die Gültigkeit d. Axiome immer nur einzelne Beobachtung dienen, etwa dass Minderheiten bei gleichem CV seltener zu Bewerbungsgesprächen eingeladen werden.
@MartinR05099122 Dieses Konzept hat also erhebliche Lücken. Mehr noch: Es stellt insofern einen Rückschritt dar, weil es z.B. die Forschung des französischen Soziologen Pierre Bourdieu ignoriert. Dieser hatte auch zu sozialen Lagen geforscht und das Konzept des Habitus entwickelt.
@MartinR05099122 Seiner Auffassung nach ist die Wahrscheinlichkeit für soziale Durchlässigkeit und Aufstieg erheblich durch Herkunft und erlernte kulturelle Codes bedingt. Platt gesagt: Einen Bauern kannst du in einen Anzug stecken, aber er wird nie zu aristokratischen Anzugträgern dazugehören.
@MartinR05099122 Abschließend sollte klar geworden sein, warum wir dieses Konzept nicht per se ablehnen, sondern dafür schlicht gute Argumente haben. Es ist aus unserer Sicht ein Irrweg, weil es gesellschaftliche Spaltung befördert. So wie wir das im Fall Sarah-Lee Heinrich beobachten konnten.
@MartinR05099122 Zusatz: Und weil die soziale Lage d. Menschen im Kastensystem als starr ("strukturell") definiert ist, gibt es z.B. diese absurde rein definitorische Debatte darüber, dass Rassismus ja nur in eine Richtung existieren kann. Die Anhänger wissen,dass sonst alle Axiome nichtig wären.
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Nahezu jeden Tag beschäftigen wir uns mit d. #Grünen. Dennoch sind wir weit davon entfernt sie ganz zu verstehen. In den letzten Tagen handeln sie besonders rätselhaft. Wir erkennen (noch) keine Strategie. Was ist seit dem #Laenderrat am Sonntag passiert? Ein kurzer #Thread (1/n)
Zwar stimmte der grüne #Länderrat mit großer Mehrheit für die Aufnahme v. Koalitionsgesprächen, doch es äußerte sich auch vielbeachtete Kritik gegenüber der Parteiführung. Zu wenig sozial, zu wenig Klimaschutz. #GrüneJugend u. #FFF erhöhen den Druck weiter.deutschlandfunk.de/nach-dem-laend…
Die Parteispitze wird registriert haben: Die eigenen Leute statten sie zwar mit 1 starken Verhandlungsmandat aus, aber eigentlich sind sie mit dem Sondierungspapier unzufrieden. Hypothese: Der BuVo weiß, dass nicht mehr drin ist und versucht nun wichtige Ministerien zu besetzen.
Zum 1. Mal seit dem Wahlkampfende ist ein Thema, das in SoMe diskutiert wurde, in ganzer Breite auf die klassischen Medien übergesprungen. Und wie! Nun ist es ruhiger geworden, doch d. Fall #sarahleeheinrich sollte uns weiter beschäftigen. Wir wagen eine Einordnung. #Thread (1/n)
Dass die neuen GJ-Bundessprecher, insbesondere vor dem Hintergrund der anlaufenden Regierungsbildung, besondere Aufmerksamkeit erfahren werden, hätte den #Grünen eigentlich klar sein müssen. Dass man bei Heinrich Angriffspunkte fand, wäre durch ein Screening vermeidbar gewesen.
Natürlich wäre es am besten gewesen, die zahlreichen Tweets und die Video-Aussagen wären nie entstanden. So aber startet Heinrich mit einer großen Hypothek in ihre Amtszeit. Wir sind gespannt, inwiefern sich ihr öffentliches Auftreten ändern wird. Denn dieses wird sich ändern.
Wenn deine Steuerreform zu einer Pleitewelle führt:
Es ist wirklich ein Offenbarungseid, den wir hier von einer Bundesparteitagsdelegierten sehen. Sie gibt zu, dass sie sich mit Konzepten und Ideen der politischen Mitbewerber nicht beschäftigt. Wie wenig reflektiert kann man Verantwortung für die Menschen übernehmen wollen?
Warum möchte ein Bundestagsabgeordneter Deutschland "queer" machen?
Es sollte keinen interessieren, welcher Abgeordnete wen liebt. Hier werden Listen von Nicht-Heterosexuellen geführt.
Laut unserer Verfassung sind die Abgeordneten "Vertreter des gesamten deutschen Volkes". Das Mandat ist universell. Wer an diesem Grundprizip rüttelt, hat nicht nur unsere repräsentative Demokratie nicht verstanden, er befördert auch längst überwunden geglaubten Standesdünkel.
Denn mit welchem Recht maßt sich ein Abgeordneter an, eine "fundiertere" Entscheidung über einen Sachverhalt zu treffen, weil er dieses oder jenes "Merkmal" hat? Fehlende persönliche Erfahrungen werden durch Anhörungen von Fach-Organisationen, Experten oder Beiräten ausgeglichen.
"Diese Regierung ist die letzte, die aktiv Einfluss auf die Klimakrise nehmen kann", sagte #Baerbock vor d. Wahl. Also haben die #Grünen gerade unser Todesurteil beschlossen und sie freuen sich auf dem #Laenderrat sogar noch darüber, dass sie unsere Lebensgrundlagen zerstören.😡
Vor dem Wahltag den großen Klimaretter vorspielen und nach der Wahl mit Blick auf Ministerposten und Geld klimapolitisch im Ungefähren bleiben. Das sind die #Grünen, so wie wir sie nie anders kennen gelernt haben. Das sind die Regierungs-Grünen! Nicht mehr die Opposition-Grünen!
Und ja, natürlich. Eine Koalition bedeutet immer Kompromisse einzugehen. Wenn die Grünen das jetzt sagen, dann sagen sie nichts anderes als das sie mit ihrem moralüberhöhten Erpressungswahlkampf die Menschen in diesem Land belogen haben! Denn das wussten sie doch schon vorher!
Kleine Erinnerung an gewisse Journalisten mit grünen Sympathien, die jetzt die Augen verschließen.
Und außerdem liebe Grünen-Sympathisanten, habt ihr gestern die Bewerbungsrede um den Bundesvorsitz der Grünen Jugend von Julius Riechelt gesehen? Der Junge ist 14 Jahre und hat sich extrem reflektiert geäußert. Man kann es also in dem Alter, wenn man will. Sarah-Lee wollte nicht.
Julius Riechert ist gemeint, Verzeihung. Wer reinschauen möchte, kann das hier tun. Es ist billig, jetzt alles mit dem Alter zu erklären. Es klappt nicht, wenn man in einer Jugend-Organisation ist, die im Prinzip keine Kindheit kennt u volle Rechte fordert.