Stehe gleich vor Gericht. In London. Und werde vermutlich nicht reingelassen... Um 10 Uhr (GMT) Wiederaufnahme des unwürdigen Prozesses US vs. #Assange. 
Lustige Zustände am Royal Courts of Justice, London. Keine Akkreditierung möglich für Journalisten & Abgeordnete. Assanges Vater kam mit Glück in den Saal. Wir haben uns in einen Nebensaal mogel können. Mit @AngelaRichter_ für die @welt & @dnlrysr für das @RepublikMagazin…
Assange geht es nicht gut, er kommt nicht, kann nicht mal zugeschaltet werden.
Während die US-Anwälte (wertlose) diplomatische Zusicherungen für eine menschenwürdige Behandlung Assanges in den USA verlesen, wird Assange in Belmarsh kurz eingeblendet. Er sieht schwer mitgenommen aus. In Her Majesty’s Prison Belmarsh sitzen in Bond-Filmen die Superschurken.
Die US-Anklage hat gerade behauptet, US-Gefängnisse seien sicher für Suizidgefährdete. Das ist Unsinn.
Assange war gerade zu sehen, er wurde von einem Wärter aus dem Übertragungsraum in Belmarsh hinausgeführt. Muss ein aufbauendes Gefühl sein, der offensiven anwaltlichen Erörterung seines Selbstmordrisikos und seiner -möglichkeiten zuzuhören…
Die Anklage versichert, GB könne sich auf die Zusicherungen der USA verlassen, Assange nicht unter repressive Bedingungen zu stellen. In derselben Zusicherung behalten sich die US (im Kleingedruckten) das Recht dazu dennoch vor. Was für ein Kasperletheater.
Die von den US-Anklägern verteidigte „ADMINISTRATIVE SEGREGATION“ ist ein wenig origineller Euphemismus für EINZELHAFT. Assange würde seine Haft im selben Gefängnis (Alexandria) verbringen wie Chelsea Manning. 22 h Isolation täglich & Ausgang nur zw. 1 und 3 Uhr. Nachts.
Vertreter aus EU-Kommission & -Parlament werfen sich normalerweise sofort in Pose, wenn sie die Worte „Pressefreiheit“ & „Whistleblower“ hören. Ihr ohrenbetäubendes Schweigen zum Fall Assange ist wirklich ein demokratischer Skandal.
Die Anklage hat übrigens 32 gewaltige, weiße Leitz-Ordner alphabetisch beschriftet und auf dem Pult gestapelt. Die Verteidigung hat 7 rote und 10 schwarze mit lauter bunten Klebern drin. Ästhetisch hat Assanges Seite schon gewonnen… Smiley
Wenn ich es recht verstehe, glaubt die Anklage, #Assange würde seine Suizidgefährdung nur vortäuschen, weil er nachweislich im British Medical Journal geblättert & mal zum Frühstück um Milch & Orangen gebeten hat. A habe höchstens paar Depressionen. Ich krieg’ auch gleich welche.
Führen den Prozess gegen #Assange: Die ehrenwerten Richter Lord Justice Holroyde & Lord Chief Justice Burnett. (Heute aber in modischen Kurzhaarperücken erschienen. Smiley)
Sehen ein bisschen aus wie Stan & Olli…
Lustig wird es, wenn Lewis, Vertreter der US-Anklage, Namen durcheinanderwirft oder von „Eric Snowdon“ spricht… Der heißt doch Burdon. Oder Weihönig. Smiley. Jetzt die Verteidigung…
Prozess unterbrochen bis morgen. Pub.
Erfahren gerade, dass #Assange beantragt hatte, im Gericht zu sein - wurde ihm verweigert. Jute Nacht draußen an den Geräten…
In knapp einer Stunde geht‘s weiter.
Der Prozess wird wieder aufgenommen. (Abb. ähnlich, Assange leicht idealisiert) Sind einfach reingelaufen und verfolgen alles von der Galerie aus. Assange darf lt. Wikileaks nicht teilnehmen.
Hier ganz gute Dokumentation des laufenden Prozesstages im Fall #Assange:
https://twitter.com/richimedhurst/status/1453651426299817985
Vorerst letzter (und illegaler) Tweet. Die ehrenwerten Lordrichter haben gerade getuschelt und dann den Einsatz von Mobiltelefonen im Gerichtssaal verboten. Grrr.
https://twitter.com/martinsonneborn/status/1453371540943380481
Büroleiter Dustin Hoffmann twittert weiter aus dem Saal:
https://twitter.com/dhbln/status/1453710634642718726?s=20
Den Vormittag hat Assanges Anwalt Fitzgerald heute überwiegend damit verbracht, die küchenspychologischen Deduktionen der Anklage vom Vortag zu widerlegen. Deren absoluter Tiefpunkt war erreicht, als Lewis für die US-Seite feststellte, Assange sei kerngesund & auslieferungsfähig:
1.) #Assange könne kein Autist sein, weil er das Sorgerecht für sein erstes Kind bekommen hat.
2.) Assange könne nicht am Asperger-Syndrom leiden, da er erwiesenermaßen schon einmal Augenkontakt aufgenommen habe.
3.) Assange könne nicht depressiv sein, weil...
2.) Assange könne nicht am Asperger-Syndrom leiden, da er erwiesenermaßen schon einmal Augenkontakt aufgenommen habe.
3.) Assange könne nicht depressiv sein, weil...
...er beim Frühstück tatsächlich mal um Milch & Orangen gebeten hat. Das tun Depressive nicht. Sagt der Anwalt der US-Seite. Einmal Milch & Orangen, bitte!
Wir verzichten darauf, die unwürdigen, detailreichen Erörterungen zur psychischen Verfassung von Assange hier wiederzugeben. Mit Verblüffung haben wir zur Kenntnis genommen, welch zynische Gedankenspiele Juristen vor Gericht abverlangt werden, um nicht nur eine...
...bestehende Suizidgefahr nachzuweisen, sondern auch die technische Möglichkeit seiner Durchführung in einem verfickten amerikanischen Hochsicherheitsgefängnis. Gut, dass Assange heute (auf eigenen Wunsch) nicht zugeschaltet war.
Anwalt Fitzgerald erinnert an die Umstände, denen der Wikileaks-Gründer in der Botschaft Ecuadors jahrelang ausgesetzt war:
Im Auftrag der USA hatte das spanische "Sicherheits"-Unternehmen UC Global Assange nicht nur rund um die Uhr mit Wanzen & Kameras überwacht. Die Tüpen...
Im Auftrag der USA hatte das spanische "Sicherheits"-Unternehmen UC Global Assange nicht nur rund um die Uhr mit Wanzen & Kameras überwacht. Die Tüpen...
- stahlen anwaltliche Dokumente und kopierten sie;
- lasen die elektronischen Geräte seiner Besucher aus & speicherten die Daten;
- dokumentierten vertrauliche Treffen mit Anwälten, Psychologen & Ärzten;
- entwickelten Pläne für Giftanschlag / Entführung von Assange...
- lasen die elektronischen Geräte seiner Besucher aus & speicherten die Daten;
- dokumentierten vertrauliche Treffen mit Anwälten, Psychologen & Ärzten;
- entwickelten Pläne für Giftanschlag / Entführung von Assange...
Die Spinner fischten sogar eine gebrauchte Windel aus der Tonne, um die DNA von Assanges Kind zu ermitteln. (Ach, du Scheiße!)
"Aus Journalistenkreisen hört man immer wieder, dass Assange ein unerwünschtes Thema sei. Viele Medienschaffende haben noch immer nicht realisiert, dass mit diesem Verfahren die Weichen für investigativen Journalismus gestellt werden."
heise.de/tp/features/Do…
heise.de/tp/features/Do…
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