In einem Werbevideo des Bundesheeres trägt ein Soldat ein Abzeichen von Odins Raben.
Ein Thread.
Aufgefallen ist das Symbol @MartinaRenner, wohl weil es in Deutschland bereits einen Fall eines SEK-Polizisten gab, der dieses Abzeichen trug (und bestraft wurde). 2/12
In einer ersten Reaktion sagt der Pressesprecher des Bundesheeres, das Symbol nicht zu kennen.
Das ist beachtlich. 3/12
Symbole der germanische Mythologie sind nicht per se rechtsextrem, sie werden aber seit Jahrzehnten von Rechtsextremen vereinnahmt, weil sie – anders als NS-Symbole – erlaubt sind (Screenshot aus einem Forschungsprojekt der Uni Leipzig dazu, 2007). 4/12.
Rechtsextreme vergöttern demnach vor allem die Götter Thor und Odin, weil sie für Macht, Gewalt und List stehen. 5/12
Odin wird teilweise sogar als Legitimation für rechtsextreme Attentate herangezogen. 6/12
Auch das Bundesheer muss sich damit auseinandersetzen.
Der Christchruch-Terrorist, der 51 Muslime tötete, hat sich für Kreuzritter interessiert, das Heeresgeschichtliche Museum besucht und den Namen eines Wiener Kommandanten auf seine Waffe geschrieben, so @LarsWienand. 7/12
Den Raben des Gottes Odin, Hugin und Munin, werden besondere Weisheit zugeschrieben.
Sie sind Teil der rechtsextremen Germanen-Verherrlichung und werden in einem rechtsextremen Shop in einer Reihe mit der Schwarzen Sonne verkauft. 8/12
Einen Tag nach dem Vorfall ist dem Pressesprecher des Bundesheeres eine bemerkenswerte Interpretation von Odins Raben eingefallen (Tweet mittlerweile gelöscht). 9/12
Der Pressesprecher hat sechs mal von "privaten Abzeichen" gesprochen und damit das eigentliche Problem verdeckt:
Ein Symbol, das bei militanten Rechtsextremen beliebt ist, ist durch alle Abnahmen gerutscht und in einem Werbevideo des Bundesheeres veröffentlicht worden. 10/12
Das ist besonders deshalb pikant, weil die Skandale rund um das Heeresgeschichtliche Museum (HGM) zeigen, dass das Verteidigungsministerium einen sehr, sehr eigenen Umgang mit der Geschichte Österreichs pflegt. 11/12
P.S.: Germanische Symbole werden natürlich auch in unbedenklichen Kontexten verwendet.
Aber um es frei nach der Verteidigungsministerin zu sagen: Das Bundesheer hat eine besondere historische Verantwortung, sensibel zu sein und etwaige rechtsextreme Vereinnahmungen zu erkennen.
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Sebastian Kurz löscht unliebsame Meinungen von seiner Facebook-Seite, behauptet @rudifussi.
Ich habe das überprüft. Ein Thread.
Ich habe Sebastian Kurz mit einer Formulierung kritisiert, die laut Medienanwalt eine rechtlich zulässige Meinungsäußerung ist und in politischen Auseinandersetzungen häufig vorkommt: "Weg mit Sebastian Kurz!" 2/8
Ich habe den Deep-Link zu meinem Kommentar gesichert und nach 28 Minuten mit mehreren Facebook-Konten überprüft, was mit dem Kommentar passiert.
In der Wikipedia wurde gerade ein "Check-User-Verfahren" gegen Olaf Kosinsky genehmigt.
Das heißt: Es wird jetzt technisch ermittelt, ob und wie viele Fake-Accounts ihm zugeordnet werden können. Eine weltweite Sperre Kosinskys steht im Raum. #zdfmagazin
Er hat in 12 Jahren über 22.000 Wikipedia-Artikel bearbeitet und das offizielle „Bundestagsprojekt“ der Wikipedia organisiert.
Jetzt wurde der wahrscheinlich politisch einflussreichste Wikipedianer Deutschlands für immer von Wikipedia gesperrt. #zdfmagazin
Das Check-User-Verfahren hat gerade drei weitere Fake-Accounts der IP-Adresse von Olaf Kosinsky zugeordnet*.
(*Fake-Accounts, die in den letzten 90 Tagen inaktiv waren, können mittels CU-Verfahren nicht entdeckt werden.)