Für mich begann #AusgebranntePresse 2015 bei PEGIDA in München. Seitdem war ich Zionist, von einer NGO, plane Kinder zu entführen, "Antifa", System- oder Lügenpresse. Ich wurde beleidigt, verprügelt und gedoxxt. Ein Thread. (Foto: @David_Speier) 1/12
Gerade wenn man zu Themen, die gesellschaftlich für Diskussionen sorgen journalistisch arbeitet und von vor Ort berichtet - sei es jetzt rund um den Themenkomplex Migration oder extreme Rechte - wird man als Journalist*in schnell zur Zielscheibe. 2/12
Mit den verschwörungsideologischen Protesten seit Beginn der Pandemie hat das zugenommen. Wo früher manchmal abzusehen war, wer einen attackieren könnte, sind heute aufgestachelte "Durchschnittsbürger*innen" auch ganz vorne mit dabei. 3/12
Diesen Trend sieht man übrigens auch in den Statistiken von @ReporterOG. Jahr für Jahr klettert Deutschland weiter die Leiter im Pressefreiheit Ranking hinunter. Schuld sind daran auch Scharfmacher*innen des parlamentarischen Arm des Rechtsterror. l-iz.de/bildung/medien… 4/12
Kommentare von Schreibtischtäter*innen, die sich primär auf (falsche) behördliche Erkenntnisse stützen, erlebe ich immer wieder wie einen Stoß vor den Kopf. Ganz viel
Solidarität an dieser Stelle mit @vuecritique, die das immer wieder erleben müssen:
Besonders krass war das nach Chemnitz 2018, wo ich selbst am 27.8. wirklich nur um ein Haar einer Truppe Nazis entkam, und der heute zum Glück ehemalige VS-Chef auf der großen Bühne versuchte die Ereignisse umzudeuten. 6/12
Absurd war auch, als nach Ende Gelände 2018 der Pressesprecher der Polizei mich bezichtigte, ich hätte erfunden, dass eine Aktivistin vor ein Polizeipferd geschubst und auf sie getrampelt wurde. 7/12
Oder nach #le0711. Ein Kollege musste ins Krankenhaus, viele wurden angegriffen, hatten sich zurückgezogen und nicht mehr berichtet. Die CDU relativierte die Ereignisse. uebermedien.de/54781/die-eska… 8/12
Persönlich hat mich wohl Lesbos am härtesten getroffen. Sowohl physisch, als auch psychisch. Der Shitstorm war immens.
So könnte ich jetzt unzählige Tweets weitermachen. Erst heute Nacht diskutierte die regionale Gruppe der Montagsdemonstrant*innen mal wieder über mich, wo ich den wohnen würde usw. 10/12
Was passieren muss, dass sich das ändert? Freier Journalismus muss anständig bezahlt und unterstützt werden, denn gewaltbereite Menschenfeinde werden weiter aufmarschieren und wir brauchen Journalismus von vor Ort, um deren Aktivitäten einordnen zu können. 11/12
An alle Kolleg*innen da draußen: Unterstützt euch und organisiert euch (mindestens in der Gewerkschaft)! Und frischt euren erste Hilfe Kurs auf. 12/12
P.S.: All das macht mich übrigens hauptsächlich #mütend. Was wirklich dafür sorgt, dass ich manchmal ein Gefühl der Leere spüre, sind Interviews in denen es um krasseste Gewalterfahrungen z.B. durch die Polizei oder auf der Flucht, geht. Die Stimmen brennen sich ein.
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh
Hi zusammen, ich bin raus aus dem Polizeipräsidium und Gewahrsam. Nach PAG habe ich eine Gefährder*innenansprache und ein Betretungsverbot für alle Flächen der #IAA#IAA21. Ich geh jetzt erstmal einen Kaffee trinken. Vielen Dank für alle Solidaritätsbekundungen!
Außerdem wird gegen mich wegen vermeintlichen Hausfriedensbruch ermittelt.
Überraschende Wendung am Abend: Mir wurde soeben telefonisch von der Pressestelle der @PolizeiMuenchen mitgeteilt, dass das Betretungsverbot für Flächen der @IAAmobility aufgehoben sei. Eine schriftliche Bestätigung folge.
In der vergangenen Nacht haben Aktivist*innen von @nofuture_iaa ein Haus in der Maxvorstadt, nur ein paar Straßen vom #IAA21 Open Space #Königsplatz besetzt. Der "Open Space for Future" ist die Antwort der Aktivist*innen auf die Ausstellungsflächen in der Stadt.
Gerade sind Demonstrant*innen des "No Future"-Demozug vor dem Gebäude angekommen. Einzelne Aktivist*innen versuchten auf Bäume zu klettern. Das scheint zum Teil geglückt.
Die gesamte Nacht bereiteten Aktivist*innen das Gebäude vor, verbarrikadierten Zugänge. Innen wurde eine Seilkonstruktion aufgespannt.
Absurde Situation am #Odeonsplatz in #München. Eine satirische Stadtführung in die Innenstadt zu #OpenSpaces, ohne Fahnen oder Transparente, wird von einer Hundertschaft in der U Bahn festgehalten. Es sollen wohl Personalien festgestellt werden.
Eine Beamtin der sächsischen Beweissicherung will mir weder Rechtsgrundlage für Filmaufnahmen erläutern, aber dann erklären, dass das Fertigen von Portraitaufnahmen von Polizist*innen sei verboten (was ich nicht tat). Wenn ich weiter filme werde mein Handy konfisziert.
Ein Pressesprecher der @PolizeiMuenchen vor Ort sagt mir auf Nachfrage, es stünde die Straftat “Schwarzfahren”, sprich Erschleichen von Leistungen im Raum. Ob ein Versammlungscharakter gegeben sei, sei noch unklar. #IAA21#IAAMobility2021
Aktivist*innen der @aktion_autofrei haben sich an mindestens drei Orten von Autobahnbrücken abgeseilt. An der A94 hat die Polizei ein Transparent mit der Aufschrift: “Scheuer und Co auf der falschen Spur - ÖPNV statt Autobahn Ausbau” konfisziert. #blockiaa#iaa2021#iaa21
Ein Aktivist sagt am Rande der Aktion: Es gehe hier hauptsächlich darum möglichst viele Autofahrer*innen zu erreichen. “Gesperrt hat die Polizei.” Die eingesetzte Klettertechnik sei professionell und das Abseilen ungefährlich. Klar sei auch dass so eine Aktion die Gemüter errege.
Gegen #IAAMobility demonstrieren die Aktivist*innen, da ein Wechsel auf elektrische Antriebsformen nicht genüge. E-Mobilität sei eine Scheinlösung, die auch noch dazu die wenigsten leisten könnten. Er rechne damit in Gewahrsam genommen, sei aber sicher: Aktionen Anderer folgen.
1/18 Wir haben ein paar Quellen, Links und weiterführende Verweise zusammengetragen, um die Vorgänge nachvollziehbar zu machen. Wir markieren Links, die von Verschwöhrungsideolog*innen stammen mit 😷. Ein längerer Thread:
2/18 Am 20.1. kam es zur Durchsuchung der Praxisräume von Javid-Kistel. Die StA Göttingen ermittelt in 16 Fällen wegen des Verdachts, unrichtig ausgestellter Atteste. Vor der Praxis versammelten sich Anhänger*innen, die Hilferuf auf Telegram folgten.
Gestern Abend habe ich mir angesehen, wie sich die nächtliche Ausgangssperre in #Bayern auf den Innenstadtbereich von #München auswirkt. Von Kontrollen und Maßnahmen der Polizei sind vor allem die betroffen, die bereits nichts haben und auf der Straße leben. ... #Covid19
... Im Minutentakt brausen nach 21 Uhr Streifenwägen durch die Fußgängerzone. Abgesehen davon sind nur noch sehr wenige unterwegs. Es bleiben: Obdachlose die versuchen in Eingängen von Geschäften und auf Lüftungsauslässen Schutz vor der Kälte zu suchen.
Zwei, die auf der Straße leben, sind „Niko“ und „George“. Sie haben in einem alten Stadttor Zuflucht gefunden. Seit mehr als 35 Jahren haben sie kein festes Zuhause.