Notiz: #JasonSmith und _Smart Machines_, Achim Szepanskis Finanzindustrie, vgl. , Szepanski (S.) drückt - obgleich nicht erläutert - die Kapital-Produktivität der Netzwerktechnologien als Teil der Automation (Maschinen) in die Diskussion:
"Smith mistakenly understands the financial industry as a purely unproductive sector. Today’s digital technology and internet companies, all of which are oligopolistic or even monopolistic, achieve their success by exploiting
network effects; their assets are the users who are networked and whose information, generated by the exchange, is extracted and utilised." Damit ist S. bei Christian Fuchs et al, die eine direkt kapital-produktive "Prosumer"-Arbeit, ohne Lohn!, bei Nutzern von z.B.
Facebook sehen. Warum die Kopplung von Finanz und Sozialen Medien einen Effekt auf G (Geld; als Term für Wert) im Sinne eine G' (mehr Geld bis zur Kapitalakkumulation) haben soll, der WIE in der Produktion der Mehrprodukte liegt, ist bei S. unklar und
deutet lediglich auf eine Vorstellung einer industriellen Finanzseite hin, die WIE industrielles Kapital aber im Tausch ("exchange", s.o.) G' (eine Form oder Vorstufe von Kapital) schaffe.
Die Prosumer erarbeiten für Fuchs (_The Political Economy of Privacy on Facebook_) und andere ein Mehr-Produkt, nämlich Daten, die verkauft würden. Sie würden nicht nur quasi unbezahlt (nur die Reproduktionskosten ihrer Arbeitskraft als Geld erhaltend, die sie mit ihrer
Arbeitskraft selbst wieder am Mehrprodukt mit Mehrwert reproduzieren; Lohn ist der Preis der Ware Arbeitskraft abzüglich des Anteils am Wert des Mehrprodukts), sondern sogar ohne jeden Lohn eine Ware herstellen. Das wäre dann ein Automation, die erst
im Nachgang der sozialen Tätigkeit der Medien-Kommunizierenden (Profiling) geschähe. Und da ist auch die Herstellung des Mehrprodukts verortet: Im Profiling. Dann wären die Bilder, Texte, Nachrichten eine Art Rohstoff ("Oil of the 21st Century" hieß das etwa um
2001 herum), der erst verarbeitet werden müsste zum Vorprodukt, das im nächsten Schritt dann zu Werbeschaltung führt und hier erst am Profit teilnimmt. S. unterscheidet, wie Fuchs, hier nicht mehr zwischen Mehrwertproduktion für Profit und Teilnahme am Profit,
einem "Profit 2. Ordnung", einem Profit auf Kosten von Profit, der in der Kette (Kapitalisten werden Kapitalisten auf Kosten anderer Kapitalisten und sind darum _als_ Kapital vulnerabel) der Akkumulation auf Basis der Mehrarbeit (Lohn bekommt der Arbeiter, nicht den vollen
Wert des Produkts) hier am Ende steht: Werbung wird aufgrund automatisiert erstellten Nutzerprofilen diesen Nutzern zugespielt, dann erst fließt Geld zurück an den Werbenden, der zuvor Geld an u.a. Facebook zahlte, und dies über den anvisierten Kauf des Mehrprodukts.
Das vom Nutzer bezahlt wird. Es wird G abgezweigt aus dem Produktionsprozess der Ware und ihrer Realisierung. Um diese technologische Abzweigung selbst zu nutzen, müsste Facebook Bank, Händler, Produzent werden, was S. in Apple verwirklicht sieht.
Diese Firma schließe kurz*: Produktion, Kredit und Handel. Würde ein mögliches "China der Zukunft", in Form der EU etwa, Produktion, Kredit und Handel und Konsum in einen Kreislauf einschließen, ergäbe dies nicht zwingend eine Planwirtschaft, eher
* Siehe
einen verwirklichten lokalen Gesamtkapitalisten, der Kapital aus Geldkapital ("Finanzkapital") machte, die Grundlage dafür im Kapital der Produktware erzeugt, Geld dem Warenkäufer leiht und alle Elemente dieser Bereiche überwacht.
Und, der die Übergänge, die Formwandlungen von Kapital und Ware kennt und sieht. Die Diskussion um Smith und Szepanski geht viel weiter. S. zitiert Lohoff/Trenkle** und John Milios, die Geldkapital eine kotrollierende
** Vgl. zur Kritik und dort ab S. 79: guenther-sandleben.de/mediapool/57/5…
Wirkung und eigentliche Kapital-Setzung zuweisen. BNei S. hat man aber eher das Gefühl, dass er kenntnisreich schwadroniert, nichts wirklich bestimmt, dass er textet ohne die Passagen und Agrumentationen des eigenen Textes aufeinander zu beziehen. Er wirkt damit unangreifbar,
hat aber auch nur m.o.w Bekanntes beizutragen, dennoch erörter er Smiths Text und einige Implikationen wie der Kybernetik, der Definition von Dienstleistung.
Soweit Smiths Beitrag relevant erscheint, ist es die Beobachtung, dass Automatisierung im Sektor der Zirkulation (Handel; Dienstleistung) die Option des Kapitals sei, Profite zu generieren, während die Profitentwicklung der Kapitalseite der Produktion stagniere, also Profit dort
kommen soll, wo gerade nicht Mehrwert und also "genuin Profit" erzeugt wird, sondern auf Kosten des industriellen Profits (nach Marx der Rente oder der Revenue) von anderem, bereits gegebenen Profit etwas abgezweigt wird – was dann auch Profit (s.o., "zweiter
Ordnung") genannt wird. Szepanski "erörtert" dies nur, indem er andeutet. Seine Hinweise auf die Automation des Geldwesens, die zu Profiten führe, sind nicht stichhaltig, wenn damit 1. Geldkapital aus der
Zirkulation herausgehoben wird, um zu beweisen, dass dort Kapital automatisch erzeugt werde, da dort 2. dann echtes neues Kapital, neuer Wert entstehe und das ganze Topic der Stagflation und der sinkenden
Profitraten bei Smith hinfällig wäre: Kapital entsteht dann tendenziell überall. #GuentherSandleben und #JakobSchaefer hierzu zitiert (a.A.o., S. 87): "Fiktives Kapital bildet sich durch Kapitalisierung einer regelmäßigen Geldeinnahme, also durch bereits
realisierten Wert (...)." Und weiter: "keinesfalls aber durch Kapitalisierung 'lebendiger Arbeit', wie die Autoren [Ernst Lohoff und Norbert Trenkle] fälschlicherweise meinen. 'Lebendige Arbeit' – wann auch immer verausgabt – hat keinen Wert. Als ein
Begriff des Produktionsprozesses bildet sie Wert." #Szepanski gehört mit der Annahme, "Finanzkapital" erzeuge Profit, unter Unterschlagung, dass es keinen Wert erzeugen kann, den Wert-Monetaristen an, die Wert indikatorisch, immateriell nicht-substanziell und abstrakt sehen.
Bei Marx gehört dies der Fetischisierung an: ein "Ding" macht selbstständig, autonom, etwas. Smith scheint an dieser Kategorie festzuhalten, da er Wert-Produktion in der Produktion sieht, nicht in der Zirkulation.
Smart Machines bleiben dann, nach Smith, nur die Option, Wertrealisierungsvorgänge zu optimieren, d.h. im Handel und in der Dienstleistung Kosten einzusparen, um "Profite" aus anderen realen Profiten (auf Basis von #Mehrarbeit), fiktives Kapital, Preise zu stützen,
um den Preis, der umschlagen könnte in die Produktion, die Kameras, Datennetze, Rechenmaschinen erzeugt, die _mit Mehrwert_ in die Zirkulation gehen. Die Automatisierung kann nur in Waren und materiell basiert geschehen. Aber Zirkulation als "Motor" der Mehrwerterzeugung wäre...
WRKSHP

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9 Jan
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Chuang

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Primaten und Ducker <z.B. Antilopen>, die periodisch am Virus erkranken und schnelle, hoch-tödliche Ausbrüche erleiden. Ebola hat jenseits seines Arten-Reservoirs einen besonders aggressiven Lebenszyklus. Durch Kontakt mit irgendeinem dieser Wirte in der freien
Wildbahn können Menschen ebenso infiziert werden, mit verheerenden Auswirkungen. Einige große Epidemien fanden statt und die Mortalitätsrate war mehrheitlich extrem hoch, beinahe größer als 50%.
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und anderes Material zum mikrobiologischen Klassenkampf in China
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8 Jan
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Es gibt keine Wildnis

Im Fall des aktuellen Ausbruchs verhält sich die
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Notiz 3: Dashcams, Bodycams, Realitätskonstituierung durch Bewegtbild und CCTV, das "straight into your fridge"... Den Markt der Überwachung und Bildgebung in Rechnung gestellt, sind beide definitive Strukturmomente dieser jetzigen Form des Panoptikums Lohnarbeit und dazugehörige
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