Thread by @zineworkshop

#SozialeAnsteckung #SocialContagion in German

Chuang

Soziale Ansteckung

und anderes Material zum mikrobiologischen Klassenkampf in China

Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch vom WRKSHP, 2021

Das Gleiche gilt nicht für die Wildsäugetiere, wie

Primaten und Ducker <z.B. Antilopen>, die periodisch am Virus erkranken und schnelle, hoch-tödliche Ausbrüche erleiden. Ebola hat jenseits seines Arten-Reservoirs einen besonders aggressiven Lebenszyklus. Durch Kontakt mit irgendeinem dieser Wirte in der freien

Wildbahn können Menschen ebenso infiziert werden, mit verheerenden Auswirkungen. Einige große Epidemien fanden statt und die Mortalitätsrate war mehrheitlich extrem hoch, beinahe größer als 50%.

Die größte dokumentierte Seuche, die sich sporadisch von 2013 bis 2016 in verschiedenen westafrikanischen Ländern fortsetzte, verzeichnete 11.000 Tote.[51] Die Mortalitätsrate unter den hospitalisierten Patienten während dieses Ausbruchs lag im Bereich von 57-59%

und weitaus höher für die, ohne Zugang zu Kliniken. In den letzten Jahren wurden verschiedene Impfstoffe von Unternehmen entwickelt, aber langsame Genehmigungsverfahren und stringente Patenrechte haben zusammen mit den allgemein verbreiteten

Mängeln in der Gesundheitsinfrastruktur zu einer Situation geführt, in der Impfstoffe wenig dazu beigetragen haben, die letzte Epidemie zu stoppen, die sich in der Demokratischen Republik Kongo (Kongo*) zentriert hatte, nunmehr die längst anhaltende Seuche.[52]

Die Krankheit wird oftmals dargestellt, als sei sie so etwas wie ein natürliches Disaster – bestenfalls zufällig und schlimmstenfalls den "unsauberen" kulturellen Praktiken armer Waldbewohner zuzuschulden. Das Timing aber dieser beiden großen Epidemien (2013-16 in

Westafrika und 2018 bis heute im Kongo) ist kein Zufall. Beide traten präzise dann auf, als die Expansion der Primärindustrien weiter Waldbewohner vertrieben und örtliche Ökosysteme zerstört hatte. Tatsächlich scheint das auf mehr als nur die letzten Fälle zuzutreffen, da,

wie Wallace erläutert, "jeder Ausbruch von Ebola mit den kapitalgetriebenen Umwälzungen der Bodennutzung in Verbindung zu stehen scheint, bis hin zurück zum ersten Ausbruch in Nzara, im Sudan im Jahr 1976, als britisch finanzierte Fabriken die Baumwolle vor Ort

spinnten und webten."[53] In ähnlicher Weise traten die Ausbrüche von 2013 in Guinea auf, direkt nachdem eine neue Regierung begonnen hatte, das Land dem Weltmarkt zu öffnen und größe Stücke Land an internationale Agrarmischkonzerne verkaufte.

[51] "Ebola Situation Reporst", _World Health Organisation_.
[52] Doctors Without Borders – USA, "Ebola Response Failing Communities in DRC as Epidemic Continues", March 7, 2019.

[53] Rob Wallace, "Neoliberal Ebola: The Agroeconomic Origins of the Ebola Outbreak", _CounterPunch . org_, July 29, 2015.

Anm. d. Übers.: Wörter in spitzen Klammern, < >, sind Anmerkungen o. Ergänzungen der Übersetzerinnen.

* Kongo wäre die deutsche Kurzform für Demokratische Republik Kongo, englisch abgekürzt DRC, für Democratic Republic of Congo, vgl. oben Fuss 52. (Anm. d. Übers.)

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