Geiz ist nicht Geil. Warum wir stets die selben Fehler in der Bekämpfung der Pandemie machen, obwohl die neuen Varianten durch ihre Geschwindigkeit der Transmission noch akuter werden. 1/x
Seit Beginn der Pandemie werden die Auswirkungen unterschätzt und die "milde" Seite des Phänomens betont - besonders bei den Kindern und jungen Leuten. Steigende Hospitalisierungen auch bei Kindern oder Long-Covid wird bei Entscheidungen nicht thematisiert. 2/
Jede Welle wird an die Belastbarkeit unseres Gesundheitssystems gekoppelt. Dabei haben Krankenhäuser die Aufgabe Menschen zu heilen, wo Prävention versagt hat. Die anhaltende Nach-/Fahrlässigkeit bei der Prävention hat die Beschäftigten des Gesundheitswesens wiederholt dazu 3/
gezwungen, die Hauptlast jeder Pandemiewelle zu tragen.
Dabei wissen wir, dass auch geimpfte Menschen infiziert werden können oder auch junge Menschen schwer erkranken oder Long-Covid kriegen können. 4/
Falls es noch eine Verschränkung zwischen Delta und Omikron kommt oder eine Variante wie Pi/ Rho/ Sigma sich verstärken und uns die Endlichkeit unserer Intelligenz anhand der 24 Buchstaben des griechischen Alphabets vorführen, kämen wir nicht mehr aus dem Teufelskreis raus, 5/
weil wir stets falsche Entscheidungen aus GEIZ treffen. Fast jede Lösung wird als die eine ultimative bewertet. Käseschichtenmodelle? Unbekannt.
Alle Maßnahmen unterliegen wirtschaftlichen Abwägungen, die die gesamtgesellschaftlichen Bedarfe verkürzen. 6/
Ignorieren hilft nicht.
Impfen ist erst eine Lösung, wenn weltweit geimpft wird, da das Virus sonst mehrfach mutieren kann.
Alle Folgen, ob ökonomische oder psychische, dauern länger und sind gravierender, wenn die Pandemie bleibt und ihre Inzidenzen permanent hochschießen. 7/
In zwei Jahren Pandemie bleibt unsere Testpolitik unter ihren Möglichkeiten. Tests müssen für alle zugänglich, zuverlässiger und schnell auswertbar sein.
Sie sind in Betrieben freiwillig, in Kitas kaum da und an Schulen nicht ausreichend. 8/
Es gibt nur ein enges Zeitfenster, um das Virus zu erkennen, bevor es sich ausbreitet. Wir verschlampen es wegen Kosten.
Alle müssten sich testen oder ggf. in Quarantäne.
Häufungen von QT, Krankenstand im Bildungssystem führen zu einem Chaos, was gegen Präsenzpflicht spricht. 9/
Abgesehen davon, dass Nachverfolgung aufgegeben wird, sie meist zu spät oder gar nicht erfolgt, wird durch keine Quarantäne auch die Testpolitik zunichte gemacht.
Ein Laissez-faire führt dazu, dass das Virus mit uns verfährt, "wie es will", weil wir es aus Geiz zulassen. 10/
Wie gut lässt sich Omikron durch bestimmte Schnelltests bzw. Booster erkennen? Wir brauchen ständige Optimierungen, Gurgel- oder neue Tests.
Aber auch die Kapazitätsgrenze der Labore können nicht alle PCR-Tests auswerten, Inzidenzen über 1.000 bleiben im Dunkeln. 11/
Soziale, Bildungs- und Gesundheitsaspekte hängen zusammen, weshalb die Pandemie+ Inzidenzen bekämpft und nicht ignoriert werden dürfen.
Menschen mit höherer Bildung können sich meist besser schützen als Menschen in Arbeiterberufen.
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Menschen mit niedrigem Einkommen, die in engen Wohnungen leben oder kein Homeoffice von Zuhause machen können, infizieren sich eher. Sie haben seltener die Möglichkeit sich zu isolieren. Bei Quarantäne bräuchten sie ein Hotelzimmer, Essenslieferungen und medizinische Checks. 13/
Menschen die ein niedriges Einkommen haben, sind häufiger gesundheitlich vorbelastet und haben oft schlechtere Ernährungsgewohnheiten. Ihre Alterserwartung ist niedriger und das Sterberisiko höher.
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Kinder in Armut haben meist kein eigenes Zimmer, keine Empfangsgeräte, Programme, W-Lan, Lernmittel. Bei Schulproblemen können Eltern meist nicht gut helfen.
An Brennpunktschulen sind Inzidenzen und Belastungen insgesamt höher.
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Die STIKO hat bei Kindern zu Verunsicherungen geführt. Arbeiter-Eltern können sich nicht gut informieren.
Wer sich nicht impft oder zu spät hat impfen lassen, wird sich auch nicht boostern.
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Bildungsgerechtigkeit in Pandemie hat komplexe Herausforderungen zu meistern und wird nicht durch ein weiter so hergestellt. Politik geht davon aus, dass es sich in den Ruhephasen oder Ignorieren der Wellen erholt. Das ist falsch.
Darum gezielt adäquate Konzepte entwickeln.
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Es ist wie mit dem Gesundheitssystem.
Patienten = Schulkinder.
Alle haben es schwer, eine gute Versorgung = Bildung zu erhalten, wenn Belastungen zu hoch werden.
In Wahrheit wird dieses System kontinuierlich durch Burnout ausgehöhlt. 18/
Wo Bedingungen schlecht sind, kündigen Beschäftigte. Auch im Bildungswesen fehlen Lehrkräfte, wo soziale Probleme dominieren.
So ist für die Bleibenden noch mehr Arbeit unter noch schlechteren Bedingungen.
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Systeme werden nicht von ihren menschlichen Bedarfen, sondern von untererfassten Kosten bestimmt, die dem Handeln nicht gerecht werden, so dass sie kollabieren. Belastungen vor der Pandemie führen zu Einbrüchen in der Pandemie. Das muss sich ändern.
Geiz ist nicht geil. 20/ Ende
Da sich Ministerin #Gebauer schmückt, dass sie mit Verbänden geredet hätte! 🖥
Es wurde mit den Verbänden zwar gesprochen, aber von Zustimmung kann keine Rede sein. ⛔️
Es wurde sehr emotional beim Vorschlag, Abschlussklassen, u.a. die Q2, mit voller Kursstärke zu unterrichten. Dem wurde nicht zugestimmt. Mit der Schulmail ist auch noch die Q1 dazu gekommen! 😱😥🥺😩
Aber auch der Präsenzunterricht der LuL wurde unter dem Aspekt der Belastung und dass damit keine Unterrichtsqualität leistbar ist, kritisch gespiegelt.
Also nix mit Zustimmung! 🧐🤐🤥
Eine nicht ganz vollständige Übersicht über die Länder und Schulen
Interessant: MeckPomm, Sachsen-Anhalt und Sachsen mit festen Klassen, alle anderen beginnen mit Wechselschicht, HB und HH starten am spätesten.
Leider fehlen vollständige Angaben über Abschlussklassen. Tendenz: drei BL scheren am stärksten aus mit Kohorten. Noch abwarten, was in Thürigen beschlossen wird.
Infektionen der Kinder weiterhin marginalisiert und toleriert. Keine Exitstrategie.
Macht Schulen zu Greenzones 💚
Ab Inzidenz 50 im Landesschnitt kann wieder Präsenzunterricht ermöglicht werden. Was ist mit den Abweichungen lokal bzw. an der Schule?
Außerdem können Inzidenzwerte schnell wieder steigen.
Gibt es eine Exitstrategie? Prinzip Hoffnung
#Leiden Kinder und Jugendliche so stark während des #Lockdown|s oder wie viel Propaganda steckt in diesem Narrativ?
Internationale Studie zum Wohlbefinden! aus erstem Lockdown.
Vortrag Prof. Sascha Neumann
Wenn man sich die sehr differenzierten Ergebnisse anschaut, kann man diese Verkürzungen vom schweren Leiden nicht wirklich nachvollziehen. Anmerkung: wie so oft.
Studie zum Wohlbefinden der Kinder:
"Ich kann Dinge machen, ohne mich zu stressen und Dinge tun, die ich schon lange mal machen wollte."
"I am happy being with mummy and daddy but miss people. But I'm not sad."
Allein schon der Aufmacher!
"Länder misstrauen dem Kanzleramt: Vor dem Corona-Gipfel bahnt sich Ärger an"
NEIN! Wir misstrauen den Ländern
"Auch, weil aus dem Kanzleramt immer wieder Behauptungen kamen, die wissenschaftlich nicht haltbar waren."
NEIN! Die Länder und KMK haben immer behauptet, Kinder und Schulen wären keine Treiber der Pandemie!