Ein tiefgründiger Space mit interessanten Gästen, in dem man mehr hören konnte, als zu hören war.
Ein persönlicher Kommentar zu ausgewählten Punkten (da es keine Zuhörerbeiträge gab): 1/
1. Im Space sollte es um die Frage gehen, wie wir Kinder und Jugendliche vor Corona schützen können. Das neue vorgeschlagene IfSG leistet das nicht. Die Teilnehmer:innen des Spaces waren sich darin m.E. (unausgesprochen) einig - und damit ein Stück weit ratlos und hilflos.
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@KatharinaSwinka berichtete aus Sicht der SuS - und dass sie mit einer Abschaffung der Maske in den Schulen wenig einverstanden sind. Viele wollen und werden sie weiter tragen. Neben meiner wiederholten Wertschätzung dieser verantwortungsbewussten Sichtweise (und der
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Ernüchterung, dass die #Ampelkoalition auf die Sichtweise der unmittelbar Betroffenen in Schulen keine Rücksicht nimmt), kann dieser Artikel mit neuen, wenig beruhigenden Erkenntnissen die Sichtweise der SuS unterstützen ⬇️ 4/
Zur Spezialität des Themas Maske & Kinder und den emotional geführten Diskussionen dazu führte @riedel_joachim eindrücklich aus (wie auch schon vor Monaten der @bvkj), dass Kinder im Allgemeinen keine Probleme mit der Maske haben, wenn Eltern ihnen Vorbild sind.
So wie das
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positive Vorbild sich in Akzeptanz und Selbstverständlichkeit zeigt, überträgt sich auch elterliche Abneigung und bringt Kinder in Konflikte.
Gesamtgesellschaftlich sieht es für Maßnahmen, die die #Ampelkoalition im IfSG abschaffen will, so ⬇️ aus: 7/
Die #Ampelkoalition agiert also hier gegen den Großteil der Bevölkerung (und gegen den Großteil der SuS) und gegen eine möglichst gute Eindämmung von massenhaften Infektionen unter Kindern und gegen den
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wichtigen Schutz vor LongCovid.
Zur Frage der (vieldiskutierten) Eigenverantwortung derer, die sich zukünftig ja selbst schützen könnten, wenn sie denn wollten, merke ich an, dass diese Sichtweise für Menschen, die auf die Rücksichtnahme anderer angewiesen sind, wenig
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hilfreich ist. Die "Zusicherung" des Schutzes von vulnerbalen Gruppen vergisst (erneut) all jene, die nicht hinter Pflegeheimmauern leben, sondern mitten in der Gesellschaft ⬇️ (im Übrigen ist das der größte Teil der "Vulnerablen", es bleiben also 10/
weiterhin #Schattenfamilien 😢, die sich nun noch weiter "in den Schatten" zurückziehen müssen, weil sie die oben Genannten sind, die auf die Rücksichtnahme der Anderen angewiesen sind (die mit dem neuen IfSG ja mehr "Normalität" und "Freiheit" bekommen sollen). Alles hat
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seinen Preis - hier zahlen die Schwächsten den Preis einer Politik, die (s.o.) gegen die Sichtweise des Großteils der Bevölkerung agiert. Cringe!
2. Im Space wurde deutlich ausgesprochen, dass die @GrueneBundestag (bis auf Ausnahmen 😉) sich mehr Schutzmaßnahmen gewünscht
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hätten. Das glaube ich euch! Und ich nehme euch das Ringen um jeden Zentimeter ab und die Überlegungen, was die Alternative wäre und ich erkenne eure Bemühungen an, @MariaKlSchmeink. Diesen Space verstehe ich auch als Möglichkeit, als Bevölkerung diese Diskurse erläutert zu
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zu bekommen, was auch eindrücklich gelungen ist. Man kann unterschiedlicher Meinung darüber sein, ob man sich in einer Koalition um jeden (?) Preis erpressen lassen sollte. Wo ist eure, @GrueneBundestag Grenze? Diese Frage können wir - Bevölkerung - euch nicht abnehmen. Eure
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Koalitionspartner wissen um all das, was wir im Space erörterten, sie kennen die Experten, die Umfragen, die oben genannten Meinungsbilder der Bevölkerung, sie kennen wiss. Studien und konsensuale Erkenntnisse zum Virus und der dadurch ausgelösten Erkrankung.
Und so ist der
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innere Konflikt, der im Space unhörbar hörbar wurde, mehr als verständlich - in uns Bevölkerung löst das aber Fassungslosigkeit (und Wut) aus. Dass die FDP die Maske (an Schulen) sogar verbieten lassen wollte (wider wiss. Erkenntnis, gegen den Expertenrat der Bundesregierung)
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- was bedeutet das, auch für Risikokinder? Ich habe an verschiedenen Stellen unter FDP-Accounts nachgefragt, es gibt keine Antwort. Also - #Schattenfamilien bleiben #Schattenfamilien.
Im Grunde ist eine solche erste "Erpressung" nach 6 Monaten Koalition - so sehr man nach
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den Darstellungen die Genese verstehen kann - eine besorgniserregende Entwicklung, die Wissenschaftsleugnung und Ausgrenzung der Schwächsten in der Gesellschaft vorantreibt.
3. Auch in diesem Space, den ich spannend und offen fand, kam leider zum Tragen, was die
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verunsicherte, wankelmütige und agendagesteuerte Pandemiepolitik befeuert und eines der großen Probleme darstellt: der Umgang mit "Studien" bzw. wiss. Erkenntnissen. Hier wurde die neue Studie zitiert die Viertklässlern verringerte Lesekompetenzen bescheinigt - und zack!
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waren wir bei Aufholprogrammen für pandemiebedingte Lernrückstände.
Leute! Die Lesekompetenzuntersuchung bildet einen Vergleich der Lesekompetenzen zwischen 2016 und Sommer 2021 ab - also nur 1 1/4 Jahre IN der Pandemie und 3 3/4 Jahre OHNE (eben VOR der) Pandemie.
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@riedel_joachim hat eine kurze Einordnung gegeben und darüberhinaus muss die Frage gestellt werden, warum die Lesekompetenz innerhalb von 5 Jahren sank und welchen Anteil die 1 1/4 Jahre Pandemie wirklich haben und weiter, welcher Faktor für den Anteil im pandemischen
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Zeitraum überhaupt ursächlich anzusehen ist.
Aber was ist stattdessen passiert? Sowohl von euch Politiker:innen, als auch von Medien (eine kurze Google-Suche ließ mich erschaudern) und natürlich von Maßnahmengegnern wurde das schneller als (neues) Argument gegen
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Pandemiemaßnahmen an Schulen instrumentalisiert, als man die Überschrift zu Ende lesen konnte.
Ebenso wie die "Suizidversuchs-Hochrechnung" (gerade wieder aktuell), ebenso wie Untersuchungen zu psychische Auffälligkeiten, die ohne jede Fachlichkeit, aber suggestiv raffiniert
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immer und immer wieder benutzt werden - leider auch von einigen Fachleuten, die damit politisch, statt fachlich agieren und fruchtbaren Boden finden.
Frau @GoeringEckardt, Frau @MariaKlSchmeink, meine conclusio an euch aus diesem Space:
Ich erkenne euer Bemühen an!
Ihr müsst
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euch fragen, wo IHR sagt "mit uns nicht" (Generalprobe für "Klima").
Schaut bei "Studien" genau hin und benutzt nur das, was da auch wirklich steht (Lesekompetenzen sind gefordert!) und benennt laut und deutlich, was da NICHT steht - und benutzt es nicht.
Ich habe fertig!
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Addendum: natürlich darf jetzt nicht die Stellungnahme fehlen, die die notwendige Balance zwischen Infektionsschutz und psychischer Gesundheit in den Einrichtungen der Kinder und Jugendlichen einfordert.
Die Politik ist Lichtjahre davon entfernt.
Nächtliches Date mit @DJanecek und was dazu zu sagen ist.
Gestern Abend bot unser lieber @Berater_1 einen spontanen Space zum Entwurf des neuen IfSG an, eine erkleckliche Anzahl einiger Hundert Nachtschwärmer fand sich ein, darunter @_MartinHagen (FDP) und @DJanecek (Grüne).
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Dazu Familien mit und ohne vorerkrankte(n) Kindern, LuL, Berufsschüler:innen und eine Reihe interdisziplinärer Fachleute aus Sozialarbeit, Psychologie, Pädagogik und Medizin. Den Space kann man hier ⬇️ nachhören. Es lohnt sich, weil... 2/
... sich @janecek der mehrstündigen, tief in die Nacht dauernden Diskussion stellte.
Das verdient an dieser Stelle meine Wertschätzung. Danke! @Berater_1 und @mfresow moderierte den tw. "turbulenten" Space so, dass eine Diskussion auf Augenhöhe (Zitat Dieter) gelang. Danke!
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Wie können wir mit Kindern und Jugendlichen über den Krieg sprechen?
Eine Handreichung auf @Publikum_net und ein Thread.
Am 24. Februar 2022 brach in Europa ein Krieg aus. Wir alle, Eltern wie Kinder sind an diesem Morgen in einer anderen Welt aufgewacht. Es stellte sich sehr
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schnell die Frage, wie wir mit unseren Kindern und
Jugendlichen darüber sprechen können, ohne uns zwischen Verdrängen, Angst und fehlenden Informationen zu verlieren. Kinder und Jugendliche
haben auch Angst. Als hätten Klimaschutz und Pandemie nicht schon genug für die Kinder
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aufgebürdet, türmt sich nun noch Kriegsangst oben auf.
Aber wir können unseren Kindern helfen, wenn wir in Gesprächen einige Punkte beachten: 1. Wie geht es dir? Machst du dir Sorgen? Worüber genau? Was hast du gesehen, gehört?
Nehmen Sie die Gefühle ernst und hören Sie gut
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Da sitzt eine junge Frau, die nach 2 Jahren Stillhalten endlich der Gesellschaft sagt, was ihre Generation über die Pandemie weiß, wie es ihr geht und was sie braucht. Um sie herum sitzen 3 Erwachsene, seit 2 Jahren erfahren in der Platzierung von Narrativen über Kinder &
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Corona und in manipulativer Rhetorik versiert und drehen ihr jedes Wort im Munde herum. Die junge Frau schlägt sich tapfer - und sie bekommt 1 Stunde eingehämmert, dass sie falsch fühlt und falsch denkt und falsch weiß und dass ihr Empfinden angezüchtet sei.
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Mir wird schlecht. Es gibt kaum Schlimmeres, was wir Kindern (& Jugendl.,) antun können als ihnen wider besseres Wissen zu sagen, dass sie FALSCH EMPFINDEN. Ich habe selten so eine toxische öffentliche Inszenierung mit der jungen Generation gesehen. Ein
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"Das gilt vor allem für jene aus stabilen Familienverhältnissen..."
Von Beginn an haben Fachleute, die Kinder und Familien wirklich im Blick hatten, darauf hingewiesen, dass Eltern gestärkt und begleitet werden müssen, um ihren Kindern Krisensicherheit zu geben. Eine 1/
Pandemie ist eine globale Krise. Jede seelische und körperliche, jede soziale Reaktion von Kindern ist eine NORMALE Reaktion auf eine UNNORMALE Situation. Statt die Eindämmungsmaßnahmen zu framen und die Reaktionen der Kinder von der Ursache, der Pandemie abzukoppeln, braucht
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es geeignete krisenkompetenzenstärkende Interventionen. Das Leugnen dieser Zusammenhänge richtet mehr Schaden an, als wir durch das Aufreißen von Schulen und Vereinen wieder gut machen können, weil es am Ziel vorbei geht. Ja, es ist gut, dass Kinder wieder zum Sport können.
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Liebe Frau @GoeringEckardt, zu einigen Punkten aus @PSHolstein s Abendspaziergang möchte ich Bemerkungen machen: 1. Sie merkten an, dass es nicht "die Wissenschaft" gibt und auch in den Bewertungen sehr konträre Positionen diskutiert würden. Dem möchte ich widersprechen.
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Es gibt durchaus einen wissenschaftlichen Konsens, v.a. nach nun 2 Jahren. Ich erwarte von Politiker:innen, dass sie in der Lage sind, diesen zu erkennen und die Fakten zur Grundlage ihrer Entscheidungen zu machen. Dass die Bewertungen von wiss. Fakten unterschiedlich
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sind, unterliegt auch oft einer #falsebalance und ist in politischen Zielen begründet. D.h., die Divergenzen liegen bei denen, die sie diskutieren und Narrative schaffen, nicht bei den Fakten. Ich würde mir wünschen, dass sich gerade die @Die_Gruenen als Wissenschaftspartei
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