1/N Je länger das Jahr fortschreitet, desto deutlicher wird:
Wir haben nicht eine #Coronapandemie sondern zwei.
Die eine #Pandemie ist eine eine akute Erkrankung der Atemwege, des Blutes und des Epithels, die in einem erheblichen Maße - insbesondere bei #vorerkrankten Menschen
2/N #intensivpflichtig wird und in dieser Gruppe häufig tödlich verläuft. Damit einhergehend - aufgrund der unglaublichen Dynamik der Infektionswellen - stellt sich die Herausforderung, die kritische Infrastruktur und die klinische Versorgung aufrecht zu erhalten.
3/N Zur Bewerkstelligung dieser Herausforderung haben wir in den letzten Jahren Erfahrungen mit verschiedenen medizinischen und nichtmedizinischen Interventionen gesammelt.
4/N Diese Interventionen waren - wenn auch an vielen Stellen nicht konsequent genug umgesetzt - alles in allem sehr erfolgreich. #Impfung, Medikamente, schnellere Diagnostik und Fortschritte bei der intensivmedizinischen Behandlung haben das Allerschlimmste verhindert.
5/N Natürlich sind #Coronaopfer im zweistelligen Millionenbereich fürchterlich, aber ohne Interventionen wären weltweit wahrscheinlich 10x mehr Todesopfer zu erwarten gewesen.
6/N Noch immer sind nicht genug Menschen weltweit geimpft, noch immer ist die schnelle Anpassung, die Distribution und der strategische Einsatz der Impfmittel weit entfernt von optimal. #Paxlovid und andere Medikamente sind noch immer zu teuer, zu wenig etabliert und zu selten...
7/N Aber irgendwie wissen wir was auf diesem Feld zu tun ist. Aber in diesem Feld haben wir zumindest eine Idee, was zu tun ist - es muss jetzt vor allem eben auch umgesetzt werden.Vor allem können wir jetzt nicht "never say never again" sagen, sondern müssen uns bereithalten
8/N erneut mit Kontaktbeschränkungen etc. zu intervenieren wenn es notwendig ist.
Die andere Seite von Corona, die andere Pandemie ist keine Akuterkrankung, sondern eine chronische.
Ist die erste Pandemie eher wie die #Cholera, so ist die zweite eher wie #Tuberkolose...
9/N ein langfristiges Problem, dass wie die Motten nicht nur Organe sondern auch Staaten zerfrisst.
Es zeigt sich: #LongCovid wird zu einem staatsgefährdenden Problem.
Was kluge Menschen schon Anfang 2020 befürchteten, nämlich daß die Erkrankung ähnlich wie die #spanischeGrippe
10/N viele Menschen als "Invaliden" zurücklässt, tritt nun offen zu Tage. Das Ausmaß dieser Katastrophe offenbart sich erst dieser Tage in vollem Ausmaß. Alleine ich kenne inzwischen 4 von LongCovid schwer betroffene Menschen.
Und je lässiger wir glauben mit dem Virus umgehen...
11/N zu können, desto mehr Betroffene werden es werden. Es zeichnet sich schon jetzt ab, dass diese "zweite Pandemie" zu einem größeren Problem für unsere Gesellschaft wird, als die "erste Pandemie". Irgendwann zu Beginn des nächsten Jahres wird das Problem so überragend groß...
12/N werden, dass auch dem letzten Freiheitsapostel im Bundestag klar sein wird, daß man das Problem adressieren muss. Die Maßnahmen die notwendig sind, müssen drastischer sein als die gegen die "erste Pandemie", denn sie müssen über eine viel längere Dauer durchgehalten werden.
13/N Wir haben die Chance Anfang 2020 versäumt dieses Gespenst wieder in die Flasche zu drücken. Es ist jetzt in der Welt und geht nicht mehr weg. Es bleibt uns nichts weiter mehr als mit dem #Virus leben zu lernen. Aber das bedeutet nicht, dass wir es ignorieren dürfen,
14/N sondern wir müssen jetzt unser Leben, unsere Kultur unsere Wirtschaft dieser neuen Realität anpassen.
Im Grunde genommen ist Corona keine "einfache" #Pandemie, sondern es ist eine Pandemie unter den Bedingungen der Globalisierung und des Flugverkehrs.
15/N darum habe ich schon vor längerer Zeit vorgeschlagen einen neuen Begriff einzuführen. #COVID19 ist eine #Holodemie, denn sie findet in einem #Netzwerk statt, in der 6-7 Mrd Menschen - über wenige Zwischenschritte jeder mit jedem - verknüpft sind.
16/N Eine neue #Virusmutation kann in weniger als einer Woche aus einem Dorf in der #Transkai nach London und von dort in einem Tag nach Los Angeles gelangen. So etwas gab es in der Geschichte der Menschheit noch nie!
17/N Jeder Virologe, jeder Epidemologe, der glaubt aus den Erfahrungen vergangener Pandemien Rückschlüsse auf den weiteren Verlauf dieser Holodemie ziehen zu dürfen macht einen unglaublichen Fehler. Richtig wäre es deutlich zu sagen: "Wir wissen es noch nicht".
18/N Und so ist es denkbar, dass wir in eine Situation geraten, in der man mit Technik versucht, der Hydra einen Kopf nach dem anderen abzuschlagen aber für jeden abgeschlagenen Kopf 2 Köpfe nachwachsen.
Prognosen über "Super-" oder #Schleimhautimmunität sind fahrlässig.
19/N Vielleicht erweist es sich, dass die epidemie- bzw pandemiefreien Jahrzehnte in Europa und Nordamerika in den Jahrzehnten nach den 1960er Jahren nicht der Normalfall sondern eine Ausnahme waren. Dann wären wir jetzt zurück in der naturgeschichtlichen Realität
20/N Einer Realität in der sich das Schicksal einer Kultur durch ihre Pandemie-Resilienz erweist.
Zum humanitären Desaster der "ersten Corona-Pandemie" wird sich bald schon ein wirtschaftliches Totaldesaster gesellen, wenn wir das Problem #LongCovid nicht ernst nehmen.
21/N Und das ganze geschieht in dem letzten Jahrzehnt das uns bleibt um das menschheitsbedrohende Desaster der #Klimakatastrophe abzuwenden.
Wir sollten also sofort beginnen - noch bevor wir letzte Gewissheit haben - unsere Kultur und Gesellschaft #pandemiekonform umzubauen.
22/N Der naive Wunsch nach #Normalität ist ein Denkfehler, die Normalität in der westlichen Welt vor 2019 war eine Ausnahme. Sie wird nicht wiederkommen. Und die Politik muss diese Wahrheit jetzt kommunizieren.
23/N Eine Liste möglicher Maßnahmen und Lessons learned habe ich mehrfach begonnen. Eine findet sich z.B. hier:
Bei aller Freude über das #9EuroTicket: Es gibt eine Personengruppe die von diesem Krisenausgleich nicht profitieren; #Schwerbehinderte mit einem entsprechenden Schwerbehinderten-Ausweis, denn die können nach Beantragung einer Wertmarken ohnehin den ÖPNV kostenlos nutzen.
Das alles wäre nicht so schlimm, wenn der Bund und die Länder endlich etwas unternehmen würden diesen von der #Pandemie wie kaum eine andere Gruppe Betroffenen auf andere Weise unterstützend unter die Arme zu greifen, z.B. indem man die #Pauschtbeträge für Schwerbehinderte...
...für die Zeit der Pandemie - auch rückwirkend - dramatisch anhebt. Dies wäre unter anderem durch die teilweise mehr als enormen finanziellen Belastungen in der Pandemie gerechtfertigt. Und dramatisch heißt dramatisch! Nicht ein paar Euro sondern eine gestaffelte Anhebung auf...
Liebe Eltern von V.
als ihr vor zwei Wochen eure Tochter mit "Schnoddernase" in die Schule gebracht habt, war euch wahrscheinlich nicht klar, dass eure Tochter #Influenza hat. Obwohl ich sagen muss: 🧵
Ich habe eure Tochter in jenen Tagen gesehen und so ganz harmlos klang ihr Husten nicht. Ganz unerwähnt wollen wir auch nicht lassen, dass es auch möglich gewesen wäre das A. eine #Corona-Infektion hat. Ihr hättet eure Tochter wenigstens bitten können eine #Maske zu tragen.
Aber das wäre wohl zu viel verlangt gewesen.
So hat eure Tochter wahrscheinlich mindestens 3 weitere Kinder angesteckt. Eines davon war mein Sohn. Der hat dann erst seine schwerbehinderte Schwester angesteckt und dann den Rest der Familie.
Da ist also Herr @M_Weingaertner seines Zeichens Kolumnist bei dem Bildzeitungs-Abklatsch @berlinerzeitung nach einer durchzechten Nacht (Restalkohol??) mit wahrscheinlich überhöhter Geschwindigkeit durch Berlin gefahren und sah sich mit der Berliner Realität konfrontiert...
...daß man den Straßenraum nicht immer für sich alleine hat. Als dann auch noch ein ungezogenes Kind ihm die Zunge heraus streckte (Marcus mag keine Kinder) war ihm der Tag restlos verdorben.
Macht aber nix - Marcus ist Kolumnist und kann aus dem was bei Normalsterblichen im Klo landet noch Kolumnisten-Gold machen. Und in seinem Auftraggeber der Berliner Zeitung hat er einen willigen Verlag gefunden der die Scheiße auch noch druckt.
Eine leider typische Konversation auf Twitter geht so:
Jemand schreibt, man könne auf die besonderen Bedürfnisse einer "Minderheit" alter oder schwerbehinderter Menschen keine Rücksicht nehmen. Diese müssten sich schon selbst schützen. 1/N
In nicht wenigen Fällen versteigen sich die Autoren sogar dazu, den "Vulnerablen" zu unterstellen, sie wollten für "ihre Bedürfnisse" die Gesellschaft als Geisel nehmen. 2/N
Wenn man dann entgegnet, dass derartige Thesen seien ableistisch und behindertenfeindlich, dann ist das Gegenüber nicht selten empört. Nicht selten behaupten diese Leute dann ja selbst irgendwie behindert zu sein (eingewachsener Zehennagel, Laktoseintolleranz, etc.)...3/N
Die Kinder sind seit 2 Wochen wieder in der Schule. Ich hoffte das Wetter biete Gelegenheit im Klassenzimmer die Fenster geöffnet zu lassen. So war es auch mit dem Klassenteam besprochen; dass die Kinder an geöffneten Fenster sitzen.
Nun ist es aber so, dass angeblich aus versicherungstechnischen Gründen, es nicht möglich sei bei geöffnetem Fenster zu unterrichen. Ich frage mich, ob das auch bei Temperaturen von 35 Grad im Sommer gilt...wie auch immer...
...Ergebnis von 2 Wochen Unterricht ist, dass beide Kinder heute Schnupfen und erhöhte Temperatur bzw. Fieber haben. Beim Sohn wie meist ohne größere Probleme, bei der Tochter einhergehend mit Atembeschwerden.
Was machen wir jetzt, wenn die #Isolationspflicht abgeschafft wird? Ehrlich, ich weiß es auch nicht mehr.Ich war die ganze Pandemie trotz der Umstände immer zuversichtlich,habe gekämpft bis an den Rand meiner Kräfte,ich habe den Fatalismus...1/N
...es würden sich alle mit #Corona infizieren nie geteilt.Aber jetzt weiß ich gerade auch nicht weiter.
Ich hielt es tatsächlich für gar nicht so wahrscheinlich,dass sich tatsächlich alle Menschen mit Corona infizieren.Darum habe ich darum gekämpft meine Familie und vor allem 2/N
...meine Tochter davor zu bewahren. Das aber die Gesellschaft irgendwann dazu übergeht die Infektion aller zu forcieren, damit hatte ich nicht gerechnet. 3/N