Zunächst Einführung:
- 17 Mio Betroffene weltweit
- ca. 300.000 Betroffene in D (außer #LongCovid-Fälle)
- Symptomatik
- Erläuterung der Belatungsintoleranz (#PEM)
- Leidensweg bis zur Diagnose
2/x
Problematik der medizinischen Infrastruktur:
In BW besteht dringender Handlungsbedarf, da es bisher keine Klinik, kein Zentrum für die medizinische Versorgung gibt!
3/x
Prof. Scheibenbogen:
- Situation hat sich für die Betroffenen nicht maßgeblich geändert seit vielen Jahren: Schlechte bis gar keine Versorgung!
- WHO: 90er-Jahre Einordnung als neurologisches Krankheitsbild
- Falscheinordnung als psychische Erkrankung bis heute
4/x
Prof. Scheibenbogen:
- daher bis heute oft Falscheinordnung durch Ärztinnen und Ärzte
- Leitsymptome Fatigue und Belastungsintoleranz, Schmerzen, Brain Fog, Kreislaufprobleme, Schlafstörungen
- Teilhabe an sozialem & beruflichem Leben stark eingeschränkt / nicht mehr gegeben
5/x
Prof. Scheibenbogen:
- Schätzung der Anzahl der Betroffenen 300.000
- neue Gelder zum Aufbau eines Registers, bisher nur Zahlen aus dem Ausland
- in BW ca. 30.000 Erkrankte, über #LongCovid starke Zunahme der Anzahl
6/x
Prof. Scheibenbogen:
- Diagnostik sehr schwierig, v.a. Abgrenzung zu anderen Fatigue-Erkrankungen
- bisher keine Fachgesellschaft, daher Leitlinien aus dem Ausland als Grundlage
- Kriterienkataloge zur Diagnostik
- Ärzte kennen Krankheitsbild i.d.R. nicht
7/x
Prof. Behrends:
- genetische Disposition f postvitale Erkrankungen
- Forschung läuft weiter, nicht genügend aufgeklärt, wie & warum es z Erkrankung kommt
- Impfungen könnten Beitrag z Prävention darstellen
- Belastungsgrenzen müssen erforscht & konsequent beachtet w (Pacing)
9/x
Prof. Behrends:
- zwingend erforderlich bestmögliche Diagnostik und Behandlung, um Verschlechterungen abzuwenden!
- medikamentöse Behandlung nötig, aber auch nicht-medikamentöse Behandlungen
- Ernährungsberatung, Alltagsmanagement, Schlafhygiene ...
10/x
Prof. Behrends:
- Rolle der Telemedizin!
- engmaschiges Follow-Up, v.a. in der Pädiatrie
- bisher zu wenig bis gar keine fachlich korrekte Unterstützung der Betroffenen
- mehr finanzielle Unterstützung dringend nötig, u.a. auch weil Kassen viele Therapien nicht bezahlen
11/x
Prof. Behrends:
- speziell bei Kindern & Jugendlichen könnte eine adäquate stationäre Behandlung sehr hilfreich sein
12/x
Prof. Behrends:
- Abgrenzung #LongCovid und #PostCovid
- ein Teil der #PostCovid-Betroffenen entwickelt #MECFS
- daher wird derzeit eine rapide Zunahme der Fälle erwartet, wenngleich diese auch anders getriggert wurden
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Prof. Behrends:
Forderungen:
- effizientes Screenings auf #MECFS
- breit angelegte Fortbildungskampagne bei Ärztinnen, aber auch Lehrkräften usw.
- Infrastruktur zur Versorgung der #MECFS-Betroffenen, flächendeckend in allen Bundesländern
=> Anschubfinanzierung!
14/x
Prof. Steinacker (Klinikum Ulm):
- belegt an Einzelbeispielen aus dem Sportbereich den Leistungseinbruch nach #Covid-Erkrankungen
- #LongCovidStudie, über 11.000 TN an der Studie
- Befunde aus der Studie hinsichtlich Symptomatik
15/x
Prof. Steinacker (Klinikum Ulm):
- starke Beeinträchtigung der Arbeitsfähigkeit und im Alltagsleben, teilweise bei Frauen über 24% der Betroffenen
- Symptomatik bis zur Bettlägerigkeit
- Veränderungen im Blutbild (Funktionsfähigkeit einzelner Zellen)
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Prof. Steinacker (Klinikum Ulm):
- führt zu diversen immunologischen Reaktionen des Körpers, viele verschiedene Formen (persistierender Virus, Veränderungen der Blutzellen)
- man benötigt noch mehr klinische Studien
- Schätzungen im Zuge von #Covid ca. 100.000 Fälle/a in BW
17/x
Prof. Steinacker (Klinikum Ulm):
Konsequenzen der Erkrankung sind riesig aufgrund Arbeitsunfähigkeit, Schulunfähigkeiten
- Aufbau und Beibehalten des bisherigen Zentrums an der Uniklinik Ulm (Finanzierung läuft aus)
- #PostCovid zwingt uns zum Handeln!
18/x
Selbsthilfegruppen aus versch. Regionen (u.a. Susanne Ritter):
- Problematik der Eltern erkrankter Kinder mit Jugendämtern und Schulen
- Schule f. Kinder & Jugendliche nicht mehr möglich bei schweren Fällen, am Beispiel v. Celine, auch nicht über Privatlehrkräften
19/x
S. Ritter:
- schildert am Fall ihrer Tochter Celine den "Krieg" gegen die Ämter & die schlimme Symptomatik, Weiterentwicklung der Symptomatik
- exemplarisch Rolle medizinischer Hilfsmittel
- der Alltag mit Kind mit #MECFS
- #ReHa-Problematik
20/x
S. Ritter:
- langer Weg bis zur Diagnose
- drastische Fallbeispiele aufgrund der großen Empfindlichkeit ggü Schall & Licht
- soziale und finanzielle Last der Familien
- Pflegeleistung der Eltern
21/x
S. Ritter:
- Kinder MÜSSEN in Reha gebracht werden, um Sozialleistungen nicht zu verlieren, aber es drohen drastische Verschlechterungen!
- Rahmenbedingungen für eine ReHa VORHER abklären!
- Wunsch nach Forschung, Versorgung, Fortbildungen der Ärzt:innen, Telemedizin
22/x
G. Heiner:
- Fallbeispiel des eigenen Sohns
- Weg zur Diagnose über elterliches "Googlen", nicht über Ärzte!
- Unausweichlichkeit der Diagnose (H. ringt um Fassung - wie nachvollziehbar!!!)
- keine Forschung, keine Versicherungsleistungen, keine Ärzte, kein Pflegegrad etc.
23/x
G. Heiner:
- Ausweglosigkeit der Situation, Bericht aus Selbsthilfegruppen
- Schwierigkeiten der Anerkennung der Erkrankung, der Gutachten etc.
- Erwerbsminderungsrente quasi nicht möglich aufgrund der o.g. Umstände
- Psychatrisierung führt oft zur Invalidisierung
24/x
G. Heiner:
"Eine Hölle für die Familien - für die GANZE Familie!"
25/x
G. Heiner:
- Studium hat den Sohn vor dem Zugriff der Behörden geschützt, musste nicht in ReHa/Bewegungstherapie
- Früherkennung und Aufklärung sind zwingend nötig bei Bevölkerung, Ärzte, Behörden etc.
- Einrichtung von überfachlichen Zentren mit Ärzten div. Fachausrichtungen
26/
B. Gustke von Fatigatio e.V.:
- dankt für diese öffentliche Anhörung, einmalige Chance für die Betroffenen
- "Hürden": #MECFS-Diagnose nicht bekannt, häufig Fehldiagnosen im Bereich Psychosomatik, daher medizinische Versorgung nicht gewährleistet
27/x
- sozialrechtlich und sozialmedizinische Unterversorgung
Es wäre aber erforderlich, #PEM zu erkennen und #Pacing zu betreiben!
28/x
- Fehlleitung der Forschungsgelder, da die vielen #MECFS-Fälle nirgends anerkennt / erkannt werden
- immer wieder Psychosomatisierung
- Problematik der belastbaren Biomarker (dies spielt aber z.B. bei Depressionen keine Rolle bei der Anerkennung!)
29/x
- Fehlende Inklusive in Arbeit und Schule!
- hohe Krankheitslast!
- 5 Schweregrade, meist wird nur "milde" Variante gesehen (Referentin ringt verständlicherweise bei exemplarischen Schilderungen um Fassung)
30/x
- Paradigmenwechsel seit 2020: Wechsel von psychosomatischer Sicht auf somatische Sicht auf #MECFS, dennoch benötigt die Regierung weiterführende "Evaluationen"
- fehlende Leitlinien der Ärztekammer (trotz aktualisierter Leitlinie "Müdigkeit")
31/x
Es fehlt an
- Beratungszentren
- Diagnosezeit für Ärzte
- Abrechnungsmöglichkeiten für Ärzte
Forderung an Bund: Sicherung der Finanzierung!!!
32/x
Problematik der Pflegedienste:
- zeitliche Taktung der Pflegefenster
33/x
Häufig fehlt das "Kardinalsymptom" der Belastungsintoleranz (#PEM) - nur so können Zustandsverschlechterungen abgewendet werden.
Aktivierungs- und Verhaltenstherapien schädigen maßgeblich!
34/x
Auch menschen mit #MECFS hätten Anrecht auf Diagnostik und Therapie zu Lasten der Krankenkasse - "Dies ist nicht der Fall, dies ist DEFINITIV nicht der Fall!"
(B. Gustke)
35/x
Hohe Kosten für Betroffene für Privatmediziner, da nur diese kostendeckend arbeiten können in den Bereichen #MECFS-Diagnostik, -Gutachten, -Therapien.
Fehlende Inklusive in Schule und Arbeitsmarkt!
Alleine die Wege sind zu lang zu Schule und Arbeitsplatz!
36/x
=> Anpassung der Arbeitsplätze z.B. durch Homeoffice
Forderung: Anschluss an den nationalen Aktionsplan der dt. Gesellschaft für #MECFS!
37/x
T. Elbers DG MECFS:
"Derzeit ist die Erkrankung in der Ärzteschaft noch nicht ausreichend bekannt. Darunter leiden die Betroffenen ..."
wissenschaftlicher Dienst Bundestag
38/x
Exemplarischer Beleg für die gesellschaftliche Prioritätensetzung:
Publikationen von #MECFS und #MS im Vergleich - Engagement hinsichtlich Forschung und Therapie ist glücklicherweise bei MS inzwischen recht groß, bei #MECFS aber quasi kaum wahrnehmbar
39/x
"Kein (#MECFS-)Erkrankter sollte Angst vor Ärzten haben!"
Einige Politiker haben sich inzwischen entschieden, sich für Hilfe bei #MECFS einzusetzen, seitdem gibt es erste Fortschritte.
40/x
Forderungen:
- Gründung von Zentren, in denen das Wissen der bisherigen #MECFS-Zentren genutzt und umgesetzt werden kann, Vernetzung des Wissens ins Land
- Aufklärungskampagne zu #MECFS, v.a. Belastungsintoleranz (#PEM) für Ärzte, Gutachter der KK und medizinischen Dienste
41/x
- Mehr medizinische Forschung: Medikamente, Therapien ...
Dauerhafte Task-Force mit Landesbeauftragten!
Bitte unter Patientenbeteiligung!
42/x
Volkswirtschaftlicher Schaden durch #MECFS und #PostCovid in #BW schätzungsweise bei ca. 1Milliarde.
Bitte nehmen Sie als Politiker:innen sich der Thematik langfristig und ernsthaft an! Danke!
43/x
Aktuelles Fazit:
Alle Vortragenden waren hervorragend vorbereitet und aufeinander abgestimmt! Großartiges Lob und Dank auch von uns an alle Beteiligten!
Und es bleibt: Viel Emotion, denn tatsächlich ist #MECFS "harte Kost".
Nachtrag:
Frau Prof. Behrends appelliert an die Verantwortlichen, die Kinder und Jugendlichen nicht zu vergessen, sondernd bei #MECFS von Anfang an mit in den Blick zu nehmen - nicht auf Erwachsene einengen!
@GrandeBettina erläutert die Problematik der "F-Diagnosen", d.h. die Vorgehensweise, die beim Arzt typischerweise rasch zu einer psychischen oder psychosomatischen Diagnose führt.
Eine hilfreiche Ausführung aus Sicht der Fachfrau!
Nachtrag 3:
Uff, eine Abgeordnete äußert ihre persönliche Betroffenheit und die Bereitschaft zur Verbesserung der Situation, offenbart aber zugleich sehr große Mängel in der Kenntnis:
"Mein Kenntnisstand war der, dass #LongCovid bei Kindern keine Rolle spielt."
Genau dieser Beitrag zeigt, wie wichtig weitere AUFKLÄRUNG wäre!
Hier existieren spürbar Bereitschaften, aber es fehlt noch immer an Einblick. Diesen müssen wir schaffen - dringend!!!
Ups - Autokorrektur:
Es sollte Inklusion heißen oben ...
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Gleich zu Beginn fällt uns etwas auf: Eine ältere Frau lächelt uns ganz oben auf der Seite entgegen.
Intuitiv meint man fast, #LongCovid ginge junge Menschen nichts an.
Zwar sind durchschn. mehr ♀️als ♂️ betroffen, aber als Einstieg ist das für viele Betroffene ungünstig. 2/
Gut gefällt uns die klar strukturierte Aufteilung der Informationen in
- allgemeine Infos (Diagnostik, Symptomatik, Therapie)
- Infos für Betroffene & Angehörige
- Infos für Arbeitnehmer und -geber
etc.
3/
Auf der Homepage von @BerlinCures findet sich ein Update zu #BC007. #BildungAberSicher zitiert:
"Berlin Cures plant die Durchführung einer großen internationalen Studie mit dem Ziel, eine beschleunigte Zulassung von BC 007 für die Behandlung des Long-Covid-Syndroms zu erreichen."
"Derzeit wird eine neue Charge BC 007 hergestellt, um klinische Studien in der Indikation Long-Covid-Syndrom durchzuführen. Berlin Cures plant eine multizentrische, multinationale, doppelblinde, randomisierte Studie durchzuführen mit dem Ziel, in Abstimmung mit d. zuständigen .."
"internationalen Zulassungsbehörden eine beschleunigte Zulassung für BC 007 bei Long-Covid-Syndrom zu erreichen. Unser Partner bei der Durchführung der Studie ist Parexel International. Die Studie wird voraussichtlich an mehr als 15 Zentren ... "
#LionelMessi enthüllt #PostCovid-Probleme.
"Ich kam zurück, bevor ich es hätte tun sollen, und es wurde schlimmer, ... Aber ich konnte es nicht mehr ertragen, ich wollte laufen, trainieren ... Und am Ende wurde es noch schlimmer" #BildungAberSicher wünscht gute Besserung!
1/
"Die Sicherstellung des Kinderschutzes insbesondere in vulnerablen Gruppen wie sozial benachteiligten Familien und Familien mit Sprachbarrieren muss in Verbindung mit Infektionsschutzmaßnahmen Priorität haben" - danke @JSchmitzLeipzig ! #BildungAberSicher 1/
"Im Fall von Schulschließungen und Quarantänen müssen niederschwellige, an sozialen Kriterien orientierte Notbetreuungskonzepte für gefährdete Familien und Jugendhilfemaßnahmen erheblich verstärkt werden."
2/
"Zusätzlich sind die Entwicklung und Implementierung von digitalen Konzepten notwendig, um auch Familien, die vom Unterricht fernbleiben, zu unterstützen."
3/
Ein*e Lehrer*in aus Baden-Württemberg berichtet uns heute: "Die ersten drei Schulstunden habe ich gestern nur getestet, mehrere positive Fälle. Weinende Kinder. Niemand sieht das, niemand will es sehen! Freunde und Nachbarn fallen aus allen Wolken,..." (1/4)
"...denken wir sind längst im Distanzunterricht. Fünf weitere Klassen sind in 'Quarantäne', wir finden kaum mehr Kollegen, um die permanente Aufsicht in der Pausen-Isolierung zu sichern, dazu parallel online Aufgaben bereitstellen, für die Kids in Quarantäne." (2/4)
"Mehrere KuK sind krank, der Rest brennt einfach aus. Alles läuft im Notbetrieb, aber die Öffentlichkeit bekommt es kaum mit. Aus der GEW werde ich austreten, ein derartiges Totalversagen habe ich mir nicht ausmalen können." (3/4)