Update #Ukraine .
Im Überblick:
- ukr. Armee hisst Flagge(n) auf der "Schlangeninsel";
- Moskau meldet Zerstörung von zwei HIMARS-Systemen, Kiew widerspricht;
- UKR bereitet Offensive auf #Kherson vor;
- Westen stellt sich auf Kampfhandlungen bis ins 2023 ein.
Thread 👇
(1/25)
Die ukrainische Armee hat mit einem kleinen Einsatztrupp ihre Flaggen auf der "Schlangeninsel" vor der west-ukrainischen Küste gehisst.
Zuvor waren russische Truppen vor rund einer Woche von der Insel komplett abgezogen, nachdem diese permanent unter ukr. Beschuss geriet.
(2/25)
Das ukrainische "Flagge-Hissen" auf der Insel war erwartet worden.
Vermutlich wird keine der Seiten eine permanente Garnison auf dem kleinen Eiland halten können.
Einzelne PR-Aktionen wurden aber eben schon zuvor vorhergesagt.
Hier mehr dazu👇
(3/25)
Der gesamte ukr. Einsatztrupp bestand den Aufnahmen zu urteilen aus gerade mal fünf Mann.
Die 5 Mann hissten 4 Flaggen:
1) große ukr. Flagge;
2) kleine ukr. Flagge;
3) ukr. Flagge + rot-schwarze Flagge vom "Rechten Sektor";
4) vermutlich Flagge der ukr. Armee.
(4/25)
Nur wenige Stunden, nachdem die Aufnahmen verbreitet wurden, erklärte die rus. Armee, dass man den "symbolischen Flaggen-Transport" beobachtet und den Einsatztrupp auf der Insel bombardiert habe.
Visuelle Bestätigungen dafür wurden aber nach meinem Wissensstand nicht geliefert
5/
Einen Tag zuvor erklärte das rus. Verteidigungsministerium zudem, dass zwei US-Mehrfachraketensysteme HIMARS im #Donbas zerstört worden seien.
Hier ein paar Screenshots aus einem Video, das dazu von russ.Medien verbreitet wurde.
Das Video selbst findet ihr bei mir auf Telegram
6/
So richtig viel zu erkennen ist auf dem Video allerdings nicht.
Kiew dementierte erwarteterweise die Vernichtung der HIMARS und erklärte, dass dies "nicht der Realität entspricht".
(7/25)
Die Frage, ob vernichtet oder nicht, wird man im Endeffekt wohl eher daran beantworten können, ob die Angriffe der HIMARS nun weniger werden.
Zuvor verbreitete Kiew fast täglich neue Aufnahmen der HIMARS-Einsätze im #Donbass und #Zaporizhzhia.
Einige Vids findet ihr auf TG
(8/25)
Unter russischen Kriegsreportern brach diesbezüglich eine Debatte aus, inwiefern die HIMARS eine signifikante Veränderung der Lage auf dem Schlachtfeld bedeuten.
Die Einen argumentierten, dass die Waffe vergleichbar zu sowjetischen "Uragan" und deshalb "nichts Neues" sei.
(9/25)
Die Anderen warnten scharf davor, die Systeme zu unterschätzen.
Diese seien zusammen mit gelenkten Raketen geliefert worden und haben daher eine vielfach größere Zielgenauigkeit, als die Systeme, die UKR zuvor besaß.
Eine gezielte "Jagd auf Kommandoposten" sei damit möglich
(10/)
Dieser Punkt sei gerade deshalb so sensibel, weil die ukr. Armee Koordinaten vom Pentagon bekommt.
Hierzu äußerte sich bereits Mitte Juni Colin Kahl mit den Worten, dass man Infos an die ukr.Truppen weiterleite, damit sie Schläge gegen "spezifische Ziele" ausführen können
(11/25)
Im Zusammenhang mit westlichen Waffensystemen großer Reichweite rückte außerdem die Krim-Brücke wieder in den Fokus.
Ukr. Präsidentenberater Arestowitsch kündigte an, dass ukr.Truppen die Krim-Brücke angreifen werden, sobald sie die technische Möglichkeit dazu haben.
(12/25)
Dafür müsste der Westen aber eigentlich ballistische Raketen oder modernste HIMARS-Munition liefern.
Derzeit beträgt der kürzeste Abstand zwischen ukr.kontrolliertem Territorium und der Brücke ca. 250 km.
Das weitreichendste, was Kiew hat, dürfte die Toschka-U sein mit 120 km
13/
In Russland scheint man die Drohungen jedenfalls ernst zu nehmen.
Laut rus.Medienberichten wird derzeit die Raketenabwehr der Brücke verstärkt.
u.A. hätte man Fähren mit Radarreflektoren aufgestellt, die im Prinzip als Falschziele fungieren und Raketen auf sich lenken sollen
(14/
Des Weiteren bereitet Kiew derzeit offensichtlich eine Gegenoffensive im Süden vor, "um #Cherson zurückzuerobern".
Mensch und Material würden an der Frontlinie angesammelt, um auf die Stadt schon bald vorzustoßen.
#Ukraine
(15/25)
Inwiefern das tatsächlich passiert, ist eine andere Frage.
Genau genommen kündigt Kiew alle paar Wochen eine Offensive an, um Kherson einzunehmen...viel passiert ist seitdem nicht.
Die Frontlinie pendelt seit Wochen ständig hin und her ziemlich genau an der Provinzgrenze.
(16/25)
In Russland reagierte man sehr gespalten auf die ukr. Ankündigung einer Kherson-Rückeroberung.
Einige bezeichneten dies als "ukrainische Märchenstunden", um das ukr. Publikum (und den Westen) für die Fortsetzung der Kampfhandlungen weiterhin mobilisieren zu können.
(17/25)
Andere warnten dagegen vor gefährlichen Unterschätzungen.
Russ. Kriegsreporter Tatarsky erklärte, dass Kiew im August-September eine großangelegte Gegenoffensive sowohl in #Kherson als auch in #Zaporizhzhia versuchen werde.
"Wir müssen uns darauf vorbereiten", so Tatarsky
(18/25)
Dass die Kampfhandlungen im Herbst einen neuen Höhepunkt erreichen könnten, war zuletzt tatsächlich auch aus ukr. Stellungnahmen zu entnehmen.
Es hieß, Kiew wolle auf jeden Fall eine Entscheidung bis zum Winter erzwingen, um nicht in die Wintermonate zu gehen.
#Ukraine
(19/25)
Der Winter würde den Russen in die Hände spielen, da sie dann ihre Kontrolle über die bereits eingenommen Gebiete konsolidieren und festigen könnten, so ukr. Einschätzungen.
Vermutlich dürfte sich mit dem Winter auch die wirtschaftliche Lage in der #Ukraine verschärfen.
(20/25)
Aus dem Westen heißt es dagegen, ein Ende des #Ukrainekrieg in diesem Jahr sei unwahrscheinlich.
Der Konflikt gehe sicherlich ins 2023, wenn nicht noch länger.
Eine großangelegte ukr. Gegenoffensive sei eher im Frühjahr 2023 wahrscheinlich, nachdem der Winter vorbei ist.
(21/25)
Ob UKR dann auch tatsächlich all ihre Gebiete zurückholen kann, scheint allerdings auch in Washington mittlerweile angezweifelt zu werden.
Selbst in der Biden-Administration soll es laut CNN "Zweifel" geben, ob die Rückgewinnung aller Gebiete machbar ist.
edition.cnn.com/2022/06/28/pol…
Zuvor hatte bereits Ex-US-Außenminister Henry Kissinger Gebietsabtretungen empfohlen, um Frieden zu bekommen.
Bei Kissinger ging es damals um die Abtretung des Donbass und der Krim.
Stattdessen solle die #Ukraine die Grenze vom 24.Februar bekommen 👇
(23/)
Überraschend ergab zuletzt eine Forsa-Umfrage von RTL/n-tv-Trendbarometer ähnliche Gedankengänge in der deutschen Bevölkerung.
Bei der Frage, ob die #Ukraine für Frieden auf Gebiete im Osten verzichten sollte, stimmte die Mehrheit zu.
47% sagten "Ja". 41% sagten "Nein".
(24/25)
Das Ergebnis der Umfrage ist sicherlich brisant.
Genau genommen war das aber nicht die einzige Frage mit einer sehr interessanten Antwortverteilung.
Bei der Frage etwa, ob die #Ukraine den Krieg mit mehr Waffen gewinnen könne, sagten 69% "Nein".
(25/25)
stern.de/politik/deutsc…

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Jul 4
Update #Ukraine
Im Überblick:
- Lissitschansk gefallen, rus. Truppen rücken auf Sewersk vor;
- Vororte von #Slavyansk unter Beschuss;
- beide Seiten bombardieren die "Schlangeninsel";
- Türkei stimmt skandinavischen NATO-Beitritten zu, mit großen Zugeständnissen.
Thread👇
(1/23)
Russische Truppen haben die Stadt #Lissitchansk im #Donbass komplett eingenommen.
Bereits am Samstag verbreiteten russ. Agenturen die ersten Bilder, wie russ. Truppen in der Ortschaft ihre Flaggen hissen.
Meistens die sowjetische "Siegesflagge" oder die russ. Trikolore.
(2/23)
Am Sonntag wurde der Fall von #Lysychansk sowie einiger anderer Ortschaften auch vom ukr. Generalstab bestätigt.
Zuvor sollen zahlreiche ukr. Einheiten die Flucht aus dem Halb-Kessel noch geschafft haben.
Damit verschwand innerhalb rund einer Woche schon der zweite Kessel.
(3/23)
Read 23 tweets
Jun 30
Update #Ukraine
Im Überblick:
- Kessel um #Lyssytchansk fast zu;
- russ.Truppen verlassen die "Schlangeninsel";
- BuReg veröffentlicht Liste aller Waffenlieferungen, Pentagon ebenfalls;
- Boris Johnson schwört sein Publikum auf jahrelange Finanzierung der UKR ein.
Thread👇
(1/25)
Russ. Truppen drängen weiter auf eine Einkesselung von #Lyssytchansk .
Am Mittwochabend kamen erste Meldungen, dass die Raffinerie der Stadt eingenommen wurde.
Am Donnerstagmorgen wurde dies auch von westlichen Kriegsreportern bestätigt.
#Donbass
(2/25)
Mit der Kontrolle über die Ölraffinerie ist die Verbindungsstraße Sewersk-Lyssytschansk durchgeschnitten.
Ein Fluchtkorridor ist nur noch über die Orte Zolotarivka und Bilohoriwka offen.
Russ. Quellen melden, dass der Sturm der Ortschaften "bis Ende der Woche" erfolgen soll.
(3/)
Read 25 tweets
Jun 26
Update #Ukraine .
Im Überblick:
- Kessel Zolote-Hirske vernichtet;
- #Severodonetsk gefallen, Kämpfe sollen #Lyssytschansk erreicht haben;
- heftige Gefechte nahe Wuhledar;
- Russen erbeuten angeblich französische CAESAR-Artilleriesysteme.
Neuer Thread 👇
(1/24)
Der Kessel um Hirske-Zolote im #Donbass ist nach übereinstimmenden Angaben komplett vernichtet worden.
Zuvor hatten russ. Einheiten den Kessel geschlossen, danach soll er fast sofort eingenommen worden sein.
Auch ukr. Karten bestätigen den Fall von Hirske-Zolote.
(2/24)
Die Schnelligkeit, mit der der Kessel schließlich implodierte, lässt darauf schließen, dass ukr.Armee die meisten seiner Einheiten aus diesem Gebiet kurz zuvor noch abziehen konnte.
Entsprechende Meldungen hat es vor wenigen Tagen in der Tat gegeben👇
(3/)
Read 25 tweets
Jun 22
Update #Ukraine .
Im Überblick:
- Ukr. Truppen bei Zolote fast eingekesselt, laut manchen Quellen "Kessel de facto schon zu";
- massive ukr. Raketenangriffe auf die "Schlangeninsel";
- Litauen verhängt Transitsperre für Kaliningrad, Moskau droht mit Konsequenzen.
Thread 👇
(1/25)
Ukr.Verbände bei Zolote-Hirske sind beinah eingekesselt - nach einigen ersten Meldungen, die jetzt gerade (Mittwochvormittag) kommen, ist es schon geschehen.
Die Lage entwickelt sich rasant, folgendes ist derzeit bekannt:
Am Dienstagmittag erreichten russ.Verbände Pidlisne
(2/25)
Das russ. Vorrücken auf dieser Richtung wurde am Dienstag auch vom ukrainischen Generalstab sowie von westlichen Kriegsreportern bestätigt.
Die Rede war von "bedeutenden Vorstößen".
Ukr. Verbände bei Zolote-Hirske seien "jetzt fast umzingelt".
#Ukraine #Donbas
(3/25)
Read 25 tweets
Jun 19
Update #Ukraine .
Im Überblick:
- heftige Kämpfe an der gesamten Südflanke im #Donbass ;
- Versorgungsroute Bakhmut-Siversk-Lissitschansk in Reichweite der russ. Artillerie;
- Kiew fordert vom Westen vielfach mehr Waffen;
- Scholz und Co zu Besuch in Kiew.
Thread 👇
(1/25)
Die gesamte Südflanke im #Donbass wurde in den letzten Tagen von heftigen Kämpfen erschüttert.
Russische Truppen rückten in die Ortschaft Wrubiwka ein.
Wie weit sie dort sind, ist unklar:
UKR meldet noch Kämpfe um die Siedlung.
RUS meldet, dass die Ortschaft eingenommen sei.
(2/)
Zusammen mit der Kontrolle über Komyschiwacha, die kurz zuvor weitgehend eingenommen wurde, droht für die ukrainischen Verbände bei Zolote zusehends eine Einkesselung.
Der entsprechende Halbkessel von drei Seiten ist auch auf ukr.Karten bereits deutlich zu erkennen.
#Ukraine
(3/
Read 25 tweets
Jun 16
Heute soll´s nicht um die #Ukraine gehen, sondern um #China , wobei der #UkraineKrieg da permanent mitschwingt.
Gleich 2 brisante Aspekte kamen zuletzt aus Fernost:
a) Peking definiert "nicht-kriegerischere Militäroperationen",
b) und warnt vor "Krieg ohne Zögern"
Thread👇
(1/25)
Die chinesische Regierung hat ein Gesetz verabschiedet, wonach chinesische Truppen ab nun in "nicht-kriegerischen Militäroperationen" eingesetzt werden können.
Das Wording ist brisant.
Es lässt extrem viel Spielraum für zukünftige chinesische Militäreinsätze offen.
(2/25)
Die naheliegende Interpretation ist natürlich, dass #Peking sich auf Konflikte vorbereitet, die es nicht als "Krieg" definieren muss, sondern "nur" als Militär- oder Friedensoperation oder Ähnliches.
An sich wäre das im geopolitischen Spiel nicht mal so ungewöhnlich...
(3/25)
Read 25 tweets

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