Update #Ukraine
Im Überblick:
- Moskau beginnt "Angliederungsprozess" von Territorien, Putins Dekret morgen erwartet;
- ukr. Gegenoffensive läuft, russ. Linien an zwei Stellen durchbrochen;
- Anschlag auf Nord Stream-Pipelines: Täter unbekannt, Folgen gravierend.
Thread👇
(1/25)
"Beitrittsreferenden" in den "Luhansker und Donezker Volksrepubliken" sowie in Cherson und Zaporizhya sind vorbei.
An deren Ausgang gab es weder in Russland, noch im Westen Zweifel.
Noch am Dienstag verkündeten LDVR und die "Militärverwaltungen" ihre Beitrittsgesuche.
(2/25)
Am Mittwoch flogen die Chefs der "Luhansker und Donezker Volksrepubliken" und Vertreter der "Militärverwaltungen" nach Moskau für "Konsultationen" sowie "um die Beitrittsprozesse juristisch in die Wege zu leiten".
Heute wird Putin laut Medienberichten mit dem Sicherheitsrat tagen
Morgen um 15:00 Uhr Ortszeit (14:00 Uhr Berliner Zeit) wird eine "umfangreiche Rede" von Putin erwartet.
Danach werden die "Verträge zur Angliederung der vier Territorien" unterzeichnet.
Theoretisch muss der Angliederung noch das russische Parlament zustimmen..
(Foto 2014)
(4/25)
Dies könnte am Montag geschehen.
Laut russischen Medien wird die Duma außerplanmäßig am 3. Oktober zusammenkommen, um "auf die Beitrittsreferenden zu reagieren".
In anderen Worten: der Kreml zieht die Angliederung der Gebiete in 10 Tagen im Eilverfahren durch.
(5/25) #Ukraine
Damit wurde der Krim-Algorithmus zeittechnisch fast eins-zu-eins wiederholt.
Ich hatte gemutmaßt, dass Putin am Donnerstag das Angliederungsdekret unterschreibt und zum Ende der Woche das Parlament abstimmt.
Na ja, um einen Tag verschätzt👇
(6/25)
Nach der Eingliederung wird aus Moskaus Sicht sofort die russ. Verfassung sowie die russ. Militärdoktrin (inkl. Nuklearschirm) auf diese Gebiete greifen.
Für den Kreml öffnen sich dann theoretisch militärische Optionen, die derzeit durch die Verfassung verschlossen sind.
(7/25)
Ob der Kreml tatsächlich so weit geht und beispielsweise den Kriegszustand oder die Generalmobilmachung ausruft, ist umstritten.
Laut Beobachtern könnte Moskau seine sog. "Sondermilitäroperation im Ausland" auch "nur" zu einer "Antiterroroperation im Inland" umformulieren.
(8/25)
Während Moskau seine "Angliederungsmaßnahmen" im Eiltempo durchzieht, ist die ukrainische Gegenoffensive im Osten des Landes wieder angelaufen.
Zur Erinnerung:
Damit wurde schon lange gerechnet, weil Kiew das "Zeitfenster" mit allen Mitteln ausnutzen muss.
Ukrainische Truppen haben die neue russische Verteidigungslinie entlang der Flüsse Oskil-Severskiy Donets an gleich mehreren Stellen durchbrochen.
Besonders gravierend für die russischen Verbände ist die Lage bei Kupyansk und Liman.
(10/25)
Bei Kupyansk konnten ukr. Verbände einen Brückenkopf am Ostufer etablieren und werden nun ihre Offensive vermutlich in Richtung Svatove antreiben.
Bei Liman wurden die russ. Positionen südlich und nördlich der Stadt durchbrochen.
Die Stadt befindet sich im Halbkessel.
(11/25)
Westliche Beobachter äußerten am Mittwoch die Vermutung, dass der Liman-Halbkesser innerhalb der nächsten 48 Stunden zusammenbricht.
Ob dies eintrifft werden wir also bald sehen.
Wenn sich die russ. Liman-Gruppierung nicht zurückzieht, könnte sie komplett eingekesselt werden. 12/
Des weiteren wurde diese Tage auch mit einer ukrainischen Gegenoffensive in Zaporizhya gerechnet, womöglich in Richtung der gut bekannten Stadt Mariupol.
Zahlreiche Aufnahmen wurden von ukr. Seite veröffentlicht, wie Armeekolonnen in diesem Gebiet ausrücken.
(13/25)
Russische Quellen meldeten eine "riesige ukrainische Truppenansammlung in Zaporizhya".
Dieser Mariupol-Verstoß kam bislang aber NICHT.
Manche Beobachter vermuten bereits, dass die ganzen Truppenbewegungen nur Ablenkung waren, um russ. Verbände aus dem Raum Liman rauszuziehen.
Nun zum letzten Tagesthemenpunkt.
Die Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 wurden zum Ziel mehrerer koordinierter Anschläge.
Am 26. September wurde ein massiver Druckabfall gemeldet.
Am 27. September wurde bekannt, dass beide Pipelines massiv beschädigt wurden.
(15/25)
Mehrere Explosionen ereigneten sich in einer Tiefe von 60-70 Metern.
Gazprom sprach von "beispiellosen Schäden".
Laut DEU Medien wurden die Rohre auf großer Länge regelrecht aufgeschnitten.
Mittlerweile ist die Rede von vier Stellen, wo die Pipelines aufgerissen sind.
(16/25)
EU-Staaten, Russland und NATO gaben übereinstimmend an, dass es sich unmöglich um "Unfälle" handeln kann. Dafür sind die Pipelines zu robust gebaut und liegen auch zu tief.
Es waren offensichtlich gezielte Anschläge, vermutlich von einem "staatlichen Akteur".
(17/25) #Ostsee
Russland rief für heute eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates zusammen.
Die russische Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen mit der Begründung, dass "der Russischen Föderation ein gewaltiger wirtschaftlicher Schaden zugefügt" wurde.
(18/25) #NordStream2
Tagesspiegel berichtete, dass die Pipelines womöglich nie wieder repariert werden können.
Sobald das gesamte Gas ausgetreten ist, werde Wasser in die Röhren eindringen und zu einer Korrosion von innen führen.
Damit wäre Nord Stream für immer erledigt,
(19/25) #Nordstream#Ostsee
Naturgemäß schieben sich alle Seiten die Schuld zu.
Der Westen sagt es nicht direkt, suggeriert aber, dass Moskau dafür selbst verantwortlich sei, "um die Gasmärkte weiter zu destabilisieren".
Die Ukraine warf Moskau einen "Anschlag" auf eigene Pipelines vor.
(20/25)
Moskau bezeichnete diese Vorwürfe als "Nonsense" und sprach von einem massiven finanziellen und wirtschaftlichen Schaden für Russland.
Der weiteren verwies der Kreml darauf, dass Washington der einzige Akteur sei, der von einer Zerstörung von "Nord Stream" profitiere.
(21/25)
Einige Medien berichteten hierzu, dass die US-Marine genau in diesen Tagen in der Region operierte: mit Kriegsschiffen, Aufklärungsflugzeugen und Helikoptern.
Zugleich hieß es, dass ein solcher Schaden nur durch Kampftaucher oder Unterwasser-Drohnen verursacht werden kann
(22/25)
Die Reaktionen auf die Nord Stream-Zerstörung sind äußerst unterschiedlich.
Die Einen bejubeln das als "harter Schlag gegen den Kreml", die Anderen warnen vor unkontrollierbaren Kettenreaktionen sowohl auf dem politischen Parkett als auch auf den europäischen Energiemärkten. (23/
Ex-Präsident Donald Trump sah darin gefährliche Vorboten und erklärte, dass die Zerstörung von Nord Stream 1 und 2 "zu einer Eskalation oder gar einem Krieg führen" könnte.
(24/25)
Polnischer Ex-Verteidigungs- und danach Außenminister Radosław Sikorski freute sich dagegen offen über die Zerstörung der Pipelines und schrieb auf seinem Twitter: "Danke, USA!"
Der Tweet sorgte für Furore im Netz. Mittlerweile hat er den Tweet gelöscht.
(25/25)
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh
Update #Ukraine
Zwei Tagesthemen heute:
1: "Beitrittsreferenden" in Donezk, Luhansk, Cherson und Zaporizhya sind gestartet. Schon am Donnerstag wird mit Putins "Eingliederungsdekret" gerechnet.
2: Teilmobilmachung läuft. Proteste in Moskau, Andrang in Grosny.
Thread 👇
(1/25)
Am Freitag sind in den "Luhansker und Donezker Volksrepubliken" sowie in den russisch kontrollierten Teilen von Cherson und Zaporizhya zeitgleich die "Referenden zum Beitritt in die Russische Föderation" gestartet.
Die Referenden sollen fünf Tage lang bis Dienstag dauern.
(2/25)
Die Stimmzettel unterscheiden sich je nach Region.
In LVR und DVR steht auf russisch:
"Sind Sie für den Beitritt der LVR/DVR in die Russische Föderation als Subjekt der Russischen Föderation?"
Antwortmöglichkeiten Ja/Nein.
Als "Subjekt" wird jedes "Bundesland" in RUS bezeichnet.
Update #Ukraine
Die Gerüchte von gestern haben sich bestätigt.
Putin hat eine Teilmobilmachung in Russland ausgerufen sowie de facto die Angliederung der "Luhansker und Donezker Volksrepubliken" sowie der Regionen Charkiw und Zaporizhja angekündigt.
Details im Thread 👇
(1/25)
Kurz zur Erinnerung:
Die Rede von Putin war bereits gestern um 19:00 Uhr Berliner Zeit erwartet worden.
Dann wurde sie auf heute früh verschoben.
Die Ansprache enthielt zwei Hauptkomponenten:
"Beitrittsreferenden" und eine "teilweise Mobilmachung".
(2/25)
So gab Putin heute zum Einen bekannt, dass Moskau die sogenannten "Beitrittsreferenden" in den "Luhansker und Donezker Volksrepubliken" sowie in den Regionen Cherson und Zaporizhja unterstützen, anerkennen und "darauf antworten" wird.
(3/25)
In Russland gehen die Gerüchte rum, dass Putin heute um 19:00 Uhr eine "Ansprache an die Nation" halten wird.
Zum Thema könnte die Angliederung der "Donezker und Luhansker Volksrepubliken", Cherson und Zaporizhja sowie die Konditionen einer Mobilmachung werden. #Ukraine
(1/5)
Innerhalb kürzester Zeit haben heute die "Donezker und Luhansker Volksrepubliken" sowie die "Militärverwaltungen" von Cherson und Zaporizhja "Referenden über Beitritt zur Russischen Föderation" beschlossen.
Die Referenden sollen zwischen dem 23.-27. September stattfinden.
(2/5)
In Russland gehen nun Gerüchte rum, dass Putin sich heute zu den Referenden äußern und de facto die Angliederung dieser Gebiete an die Russische Föderation ankündigen wird, sobald die Referenden gelaufen sind.
(3/5)
Kaum wurde der Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan eingedämmt, eskaliert ein weiterer Krisenherd im postsowjetischen Raum.
Seit Donnerstag werden schwere Kämpfe zwischen #Kirghizistan und #Tadschikistan gemeldet.
Panzer, Drohnen und Artillerie im Einsatz.
Thread👇
(1/22)
Die ersten Scharmützel zwischen den Grenztruppen von #Kirgisien und #Tadschikistan brachen bereits am Mittwoch aus, trugen jedoch zunächst eher lokalen Charakter.
Die Gefechte weiteten sich allerdings schnell aus...sowohl räumlich als auch was den Einsatz von Waffen angeht
(2/22)
Beide Seiten verlegten schwere Waffen an die Trennlinie.
Auf den vorhandenen Videos ist die Verlegung von Kampfhubschraubern, Truppentransportern und Kampfpanzern zu sehen.
Hier zwei Screenshots. Alle Videos findet ihr wie gehabt bei mir auf Telegram.
(3/22) #KyrgyzTajikBorder
Update #Armenien#Azerbaijan
Im Überblick:
- azer.Truppen rücken 8km in armenisches Territorium vor;
- ab Mittwochabend gilt Waffenruhe;
- Armenien ruft Bündnisfall aus, OVKS schickt Beobachtungsmission;
- Proteste in Jerewan wegen angeblichen Gebietsabtretungen.
Thread👇
(1/24)
Schwere Gefechte zwischen #Armenien und #Aserbaidschan gingen am Mittwoch entlang der südlichen Grenze weiter. #AzerbaijanArmy setzte Mehrfachraketenwerfer und Kampfdrohnen vom Typ #BayraktarTB2 (Türkei) und Harop (Israel) ein.
Hier einige Screens. Alle Vids auf Telegram.
(2/24)
Nach den derzeit vorliegenden Infos sind aserbaidschanische Truppen an manchen Abschnitten bis zu 5 Meilen (etwa 8km) in armenisches Territorium vorgerückt.
Insbesondere die Stadt Jermuk soll unter intensivem Artilleriefeuer gestanden haben.
(3/24)
Schwere Kämpfe im Südkaukasus. #Aserbaidschan hat in der Nacht zum Dienstag offensichtlich auf gleich sieben Abschnitten armenisches Staatsgebiet angegriffen (nicht Karabach).
Baku sieht die Schuld dennoch bei Jerewan.
Armenien fordert internationale Hilfe.
Thread👇
(1/23)
Nach Angaben aus Jerewan startete die #AzerbaijanArmy in der Nacht zum Dienstag massive Angriffe aus bis zu sieben Richtungen entlang der südlichen Grenze.
Am Dienstag gingen die azerb. Angriffe auf mehreren Abschnitten weiter, erklärte der arm. Generalstab. #Armenia
(2/23)
Zu Bedenken:
Es geht dabei NICHT um #NagornoKarabakh (Bergkarabach), sondern explizit um Armenien selbst - also um völkerrechtlich gesehen armenisches Staatsgebiet.
(3/23)