87% der 580 befragten Betroffenen waren vor der Erkrankung sehr fit, 46% (10/10) sogar topfit. Heute ist die Mehrheit krank (2-4/10) und fühlt sich schlecht. Im schlimmsten Moment fühlten sich 60% von ihnen katastrophal mit 0 oder 1 Punkt von 10. 2/
>90% der Befragten beurteilten #Belastungsintoleranz PEM als das belastendste Symptom, noch vor der weniger spezifischen #Fatigue. #PEM ist eine Symptomverschlechterung bei oder nach körperlicher, kognitiver oder psychischer Überbelastung. #PEM ist das Leitsymptom von #MECFS. 3/
63% hatten keinerlei Vorerkrankungen. 81% hatten sicherlich keine psychischen Erkrankungen 27% litten unter Allergien und 20% unter Unverträglichkeiten. Eine gewisse Atopie scheint ein Risikofaktor für #LongCovid und #LongCovidKids zu sein. 4/
34% sind arbeitsunfähig / können nicht zur Schule
28% mussten Pensum reduzieren
14% haben bereits den Job verloren
10 Kinder @LongCovidKinder mussten die Klasse repetieren und 3 Jugendliche haben den Ausbildungsplatz verloren. 5/
Trotz massiver gesundheitlicher Probleme sind 50% der Betroffenen nicht bei der Invalidenversicherung angemeldet, v.a. weil sie die Kriterien nicht erfüllen. Bei 14% wurden die Rente oder Wiedereingliederung bereits abgelehnt oder sie wurden trotz Krankheit gesundgeschrieben. 6/
Die schädlichste Therapie aus Sicht der Betroffenen ist mit 42% graded Exercise, eine aktivierende Physiotherapie mit Ziel der Leistungssteigerung. Bei PEM ist GET kontraindiziert, da sich Symptome verschlechtern (NICE, WHO). 7/
Die top Tipps bei Behandlung wird von der #Pacing-Strategie angeführt. Palliatives Pace & Rest ist das was bei 82% uns durch den Tag bringt (aber auch nicht heilt). Atemübungen, alternative Behandlungen, leichte Bewegung und Meditation schneiden auch nicht so schlecht ab. 8/
7% der Betroffenen (41 Personen) mit #LongCovid-Symptomen führen Beschwerden auf die mRNA-Impfung zurück. #PostVac. 11% können die Impfung als Ursache nicht ausschliessen. Ja, es sind Einzelfälle, aber man muss diese ernstnehmen. Symptome (& Nicht-Behandlung) sind identisch. 9/
55% fühlten sich nur teilweise oder gar nicht ernstgenommen von der Ärzteschaft
44% gaben an, dass die Ärzt*in helfen wollte aber nicht konnte
Nach über 2.5 Jahren immer noch mangelndes Verständnis, Kompetenz und Hilflosigkeit. 10/
79% der Betroffenen sind geimpft (mehr als die 70% in der Schweizer Bevölkerung)
50% voll geimpft, 29% reduziert, 22% ungeimpft
Die Impfung hatte meist keinen Einfluss auf Symptome, und wenn dann eher einen schlechten. 11/
Etwa die Hälfte haben sich nicht reinfiziert. 35% haben sich 1x, 2x oder sogar 3x reinfiziert. Die Reinfektion führt meist zu einer Verschlechterung oder löst Symptome neu aus. #Reinfektion sollte bei Betroffenen vermieden werden. 12/
4x mehr Frauen sind betroffen.
80% der Befragten waren zwischen 30 und 60 Jahren alt (Durchschnitt 45), also arbeitsfähigem Alter.
50 Personen waren 20-29 Jahre alt.
16 Kinder unter 12 Jahren und 16 Teenager (13-19 Jahre) @LongCovidKinder nahmen an der Umfrage teil. 13/
Kurz:
Betroffene leiden unter #Belastungsintoleranz#PEM, was nicht diagnostiziert, behandelt oder erforscht wird. Es führt zu Chronifizierung. Es gibt keine Versorgung für chronisch erkrankte Kinder & Erwachsene. Aktivierung wirkt bei Depression & schadet bei #LongCovid. 14/
Nach 2.5 Jahren werden deshalb dringend eine gezielte #Forschungsförderung@snf_ch@SBFI_CH, ein Register UND eine nationale Kohorte @BAG_OFSP_UFSP UND ein Kompetenzzentrum für die Versorgung postinfektiöser Erkrankungen wie Long Covid und #MECFS@SGME_CH benötigt. Merci.
15/15
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Wo sind die #LongCovid #MECFS Betroffenen, fragt man uns. Register gibt es nicht.
Immer wieder erhalten wir Emails von Betroffenen, die sich monate-/jahrelang durchbeissen, bis nichts mehr geht. Schuld ist unser asoziales System und die Gleichgültigkeit der Gesellschaft.
1/5
Von einer verzweifelten Mutter:
„Seit ca. 2 Jahren nach einer Covid Infektion leidet er unter immer massiver werdender Langzeitfolgen. Totale Erschöpfung, neurologische Ausfälle, Augenprobleme, Vergesslichkeit, psychische Probleme und vielem mehr.“
2/
„Bisher hat er sich strikt geweigert zum Arzt zu gehen, da er befürchtet im Fall einer Krankschreibung seinen Job zu verlieren. Jetzt ist es aber soweit, dass er seine Arbeit kaum noch erfüllen kann. Er musste bereits versetzt werden.“
3/
Encephalitis lethargica (EL), Europäische Schlafkrankheit.
1915-1927 erkrankten ca. 1 Million Menschen, nachdem sie die Spanische Grippe überlebt hatten.
Wenn wir #LongCovid#MECFS besser verstehen, dann verstehen wir auch diese mysteriöse Krankheit.
"Encephalitis lethargica ist eine Gehirnentzündung, die Lethargie, unkontrollierbare Schlafanfälle und eine temporäre, der Parkinson-Krankheit ähnliche Störung auslöst. Als Erreger wird ein das Zentralnervensystem angreifendes Virus angenommen."
2/
"Die große Enzephalitis-Pandemie fiel mit der Influenza-Pandemie von 1918 zusammen, und es ist wahrscheinlich, dass das Influenza-Virus die Wirkung des Erregers der Enzephalitis verstärkte oder die Resistenz gegen ihn auf katastrophale Weise verringerte."
3/
Probleme mit #LongCovid#MECFS-Forschung:
🔹Falsche Fragen (!)
🔹Fatigue im Fokus (nicht PEM!)
🔹Unlogische Resultate
🔹Falsch-negative PCR-Tests (38%)
🔹Confounders Ridikofaktoren Reinfektionen, Impfung
🔹Bias Selektion: Schwere Patienten ohne Zugang vox.com/science/236201…
Falsche Forschungsfragen:
"Was kümmern uns Schmerzen“, fragt Patientenvertreterin @dianaberrent "wenn wir leiden, arbeitslos sind, nicht in der Lage uns um Kinder und Eltern zu kümmern oder Hypothek zu bezahlen und Ärzten hinterherlaufen müssen, die uns nicht ernstnehmen?"
@dianaberrent: Research often isn't about relevant questions. They offer “help to patients who are suffering, out of work, unable to care for their children, their parents, unable to pay their mortgage, chasing doctors who are gaslighting them, in severe physical pain!"
Am 6. März 2020 ging ich ans Chorkonzert meiner Tochter. Ich steckte mich mit #SARSCoV2 an. Seitdem bin ich chronisch krank mit #LongCovid#MECFS. Ich habe viel verloren & viel gelernt. Mit zahlreichen Einschränkungen und Opfern kann ich mein Leben leben und anderen helfen.
1/8
Vorher:
Lief 1-2 Marathons pro Jahr, Schwimmen, Skifahren, Tennis
Topfit, nie krank, nie beim Arzt
Keine Medikamente
100% Job, 40% unbezahlt
Spontan, flexibel, unbeschwert
Intolerant, ehrgeizig, ungeduldig, grosszügig, perfektionistisch
2/
Nachher:
Ausdauersport unmöglich
Chronisch krank, alle 2 Wochen beim Arzt
Täglich 3-5 Medikamente
60% Job, 20% unbezahlt
Pacing, Planen, Zukunft ungewiss
Tolerant, genügsamer, geduldiger
Dankbar, bescheiden, setze Prioritäten, bin nicht perfekt
3/
Das grösste Problem von Menschen mit #LongCovid#MECFS ist Trivialisierung. Die Mehrzahl der Ärzt*innen (& damit Entscheidungsträger) spielen Ausmass, Schwere & Dauer herunter.
Es werden keine Daten über Anzahl & Auswirkung erhoben (Dunkelziffern!), Prognose gibt es nicht.
1/5
Über 3% der Bevölkerung sind/waren von #LongCovid#MECFS betroffen. Das ist nicht selten, sondern häufig. 5-10% aller Infizierten. Anmeldungen bei Invalidenversicherung, Arbeitslosenamt, Berufsunfallversicherung sind eine Indikation aber bilden die Realität nur schlecht ab.
2/5
Schwere Fälle sind bettlägerig (unsichtbar).
Moderate immer noch arbeitsunfähig oder reduziert arbeitsfähig.
"Mild" bedeutet nur noch 50% leistungsfähig, meist reduziert arbeitsfähig, nur möglich mit täglichem Opfer der Freizeit und permanentem Pacing. Sport unmöglich.
3/5