Thread by @wenig_worte

Diesen Monat vor 42 Jahren schütteten Aktivisten Tonnen missgebildeten Nordsee-Fisch vor Bayer und das Hydrographische Institut, das Giftmüll-Verklappung genehmigte. Gleichzeitig Blockade Dünnsäureverladebrücken Leverkusen und ketten an ein Verklappungsschiff.

#Greenpeace

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Die koordinierte ⬆ Umweltaktion war der Startschuss von #Greenpeace in einer Welt, in der 1/3 Meerestiere krank waren von legaler Giftmüllentsorgung der Chemiefirmen, in der sich daraufhin Aktivisten mit Schlauchbooten vor Verklappungs- und Walfangschiffe warfen, auf ->

-> Schornsteine kletterten und sich oben anketteten. Es war eine neue Form des Protestes, es waren keine Demos und keine Leserbriefe. Es war ziviler Ungehorsam, es waren Ordnungswidrigkeiten und mancher hat sich auch der Strafverfolgung ausgesetzt - und das war wirklich neu ->
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Es waren die einzelnen Menschen, die aus Wut gegen die oftmals nicht nur nicht verbotene, sondern ausdrücklich genehmigte Umweltzerstörung persönlich aufgestanden sind und auch persönlich sich den Folgen gestellt haben. Von denen die meisten verfolgt und verhaftet und ->

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-> verurteilt wurden. Über die damals genau so geredet wurde vom geistig brandstiftenden Kleinbürgertum, für die eine Blockade eines Giftmülltransports eine größere Straftat war als das kippen des Drecks in kaum gesicherte Erdlöcher mit Verseuchung des Grundwassers.

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Heute suchen sich Aktivisten Kunstwerke in Museen aus, die verglast sind, bevor sie Tomatensoße oder Kartoffelbrei drüber kippen und eine Gesellschaft, die täglich Tausende km im Stau steht wegen ist halt so, ruft "Extremisten" oder gar "Terroristen" wegen 15 Minuten warten.

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Eine Ordnungswidrigkeit ist eine Ordnungswidrigkeit und eine Straftat ist eine Straftat und das wird angezeigt und verfolgt und bestraft. Über 180 Verfahren bisher nur in Berlin anhängig, 150 bereits mit Strafen abgeschlossen.

Dass die Eskalation aber von der Gesellschaft ->

-> ausgeht, von deren meistgekauften Zeitungen mit den ganz großen Buchstaben, von einem stellvertretenden Polizeigewerkschaftsvertreter, der auch als Mann fürs grobe Wort gern zum Aufwiegel-TV geladen wird, von einem Ministerpräsidenten aus dem Süden ->

-> und nicht zuletzt von einer Medienlandschaft, die sich lieber immer wieder in Empörung über Jugendliche auf Zebrastreifen oder Suppe vor Bildern gefällt, als in ernsthafter Auseinandersetzung damit, dass die UN mal eben sagt, dass die Welt nicht 1,5 Grad, nicht 2 Grad ->

-> sondern, wenn noch gut läuft, 2,5 Grad Erwärmung hinkriegen kann.

Und Leute in "unserem" Alter, die die letzten 50 Jahre seit dem Club of Rome es uns gut gehen haben lassen auf Kosten großer Teile der Umwelt und des ärmeren Teils der Welt, "wir" echauffieren uns ->

-> über "junge Leute", die unseren Scheiß ausbaden müssen, wenn wir längst Wurmfraß sind oder äscherner Dekoartikel im Regal neben einem hübschen Portraitfoto.

Ich hoffe, sie setzen sich durch und nicht nur hin.
Und ich hoffe, viele von "uns" unterstützen Sie gegen Klimakrise.