Jetzt muss ich doch mal "merkelianisch" werden: Es gibt keine Alternative zu den UN-#Klimakonferenzen@ABaerbock. Über die Schwächen der ägyptischen Führung wurde viel geredet, über die katastrophalen Schwächen der deutschen Diplomatie @COP27 wurde kein Wort verloren.
Fehlstelle 1: Deutschland ist gleich mit vier Ministerien und dem Kanzler jeweils in Stippvisiten medial präsent gewesen. Eine gemeinsame Strategie war bei den diesen Terminen nicht erkennbar.
Fehlstelle 2: In der Kommunikation mit den Medien gab es zahlreiche Probleme. Das breite Netzwerk an deutschen Medien war offensichtlich im Auswärtigen Amt nicht bekannt, die Akteure vor Ort überfordert.
Fehlstelle 3: In der ersten Woche und in der Verhandlungspause dazwischen gab es keine strategischen Aktivitäten in den Verhandlungsgruppe. Die segensreiche #HighAmbitionCoalition war wie tot.
Fehlstelle 4: Die Vorschläge zum #LossAndDamage-Fonds oder den "Arrangements" wie dem #GlobalShield waren irritierend, ad hoc und nicht mit der Wissenschaft (und das ist für mich der #IPCC!) nicht abgestimmt.
Fehlstelle 5: Die lancierten Deutungen der #COP27 wie z.B. #Klimafolgen vor #Klimaschutz@TspBackgroundEK stellen die Vorgänge auf den Kopf und kaschieren Versäumnisse der deutschen Verhandlungsstrategie.
Summa summarum: Wir brauchen kein UN-Bashing, sondern eine durchdachte Strategie der #AmpelRegierung zu dem Umgang mit den kommenden Klimakonferenzen (#COP28) und mit dem vernachlässigten Thema der weltweiten #Klimaschäden.
Langsam lichtet sich der Nebel nach #COP27. Löchrig wie er ist, ist der Beschluss zu #LossAndDamage als historische Zäsur zu werten. Über alles, aber auch alles andere ist der höfliche Mantel des Schweigens zu legen.
Ich wurde gebeten, den diplomatischen Mantel des Schweigens zu #Ägypten zu lüften, gut denn, ein kurzer threat zu Ägyptischer Präsidentschaft und #COP27.
So eine schwache Präsidentschaft, wie die ägyptische, habe ich den fast 20 Jahren meiner Verhandlungsbeobachtung noch nicht erlebt! Die Konferenz wurde von den Ägyptern schlecht vorbereitet und die Lenkungsentscheidungen während der COP waren intransparent, ad hoc und autoritär.
EU opposes to „water down transparency principles“ (of #EmissionsTrading). Asks presidency for ultimate help (parties cannot reconvene on this planned last day of #COP27).
Und hier noch ein paar andere Punkte, an denen sich die UN-Krisenvorsorge (#UNDRR) nicht ehrlich gemacht hat: 1) Nur 84 Länder haben einen Halbzeitbericht (#MTR) über die Ziellerreichung beim Sendai-Rahmenwerk (#SFDRR) termingerecht eingereicht.
...
... 2) 95 Länder melden Forschitte bei der Frühwarnung (#EWS). Unter den "No shows" sind auch reiche Ländern z.B. in Arabien. Das Narrativ "capacity deficit" greift zu kurz. Auch Deutschland hat hier Defizite, siehe #Ahrtal-Flut.
...
Der letzte #IPCC-Bericht, der uns noch aus der Krise führen kann, ist (in der Langfassung von fast 3000 Seiten, aber auch in der verkürzten Form für Entscheider von 63 Seiten) eine Zumutung, die viele Politiker nicht verstehen und die ein größeres Publikum nicht erreichen wird.
Das "Politikversagen" ist selbstproduziert, dürfen die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen hernach nicht beklagen. Mein Appell (ausser der ernst gemeinte @maithi_nk!) wäre eine Debatte (durchaus in Deutsch!) zu zwei Fragen.
Wie muss jetzt, nach dem Bericht und in der realen Lage, die Mitigation-Strategie, wie die Adaptation-Strategie angepasst (verbessert) werden?
Nuancen des #IPCC AR6, wie diese - Anerkennung der besonderen Interessen und Zugänge von #IndigenousPeople - finden sich erst bei detaillierter Lektüre. Bei fast 3000 Seiten ist das eine Zumutung. Wir brauchen neue Kommunikationsformate jenseits der Bibel.
… aber diesseits von #Infografiken, eile ich hinzuzufügen.
Diesseits <-> Jenseits, egal, jedenfalls ein Format, das den öffentlichen Diskurs ermöglicht, lesbar ist.
#Artikel6: Können wir in Glasgow den Sack endlich zu machen? Eine Halbzeiteinschätzung zur Hausaufgabenerfüllung auf der #COP26.
1/ Die Hausaufgabe der #COP26 besteht darin, eine Lösung für das seit vier Jahren verschleppte Problem des internationalen Emissionshandels zu lösen. Denn daran hängt der in vielfältiger Weise der Abschluss des gesamten Regelwerks zur Umsetzung des Pariser Übereinkommens.
2/Das Problem ist vertrackt und geht auch in Glasgow aktuell nur schleppend voran. Von einem entscheidungsreifen Dokument sind die Verhandler*innen noch meilenweit entfernt. Trotzdem habe ich Hoffnung auf eine Lösung in Glasgow, wie ich hier darlegen möchte.