Gerade konnte ich den Entwurf der #BImSch-Genehmigung für das #LNG-Terminalschiff Höegh #Esperanza in #Wilhelmshaven lesen. Ein Wahnsinn. Wir konnten das noch nicht ausführlich bewerten, dennoch ein Thread zu ersten Beobachtungen in Sachen #Klimaschutz. (1/10) @Umwelthilfe
Der Betrieb der #FSRU wird nicht befristet. Nur das Enddatum 31.12.2043 aus dem #LNG-Beschleunigungsgesetz wird übernommen. Damit kann @uniper_energy die #Esperanza für 21 Jahre mit fossilem #Gas betreiben. (2/x)
Der Genehmigungsbescheid des zuständigen Gewerbeaufsichtsamt (GAA) Oldenburg hat 118 Seiten. Um #Klimaziele geht es überhaupt erst ab Seite 102. (3/x)
Für relevant erachtet das Gewerbeaufsichtsamt nur die #Treibhausgas-Emissionen, die im Betrieb entstehen. Eine Bewertung der Emissionen aus der Vorkette (Stichwort #Methan-Lecks) und aus der Nutzung des fossilen Gases hält das Amt für irrelevant. (4/x)
Das Berücksichtigungsgebot aus § 13 des #Klimaschutzgesetz (#KSG) beeindruckt die Behörde nicht. Es stehe der Erteilung einer Genehmigung nicht entgegen. (5/x)
Dass die Vorgaben aus dem #KSG erfüllt werden, leitet die Behörde aus dem Enddatum für den Betrieb mit fossilem #Gas (31.12.2043) gemäß #LNGG ab. Damit bleiben also noch schlappe 12 Monate um Klimaneutralität zu erreichen. Wie soll das gehen? (6/x)
Und dann noch mal ganz explizit: Unsere Forderung, die (#Methan-)Emissionen aus der Vorkette einzubeziehen, hält die Behörde für "unbegründet". Und ohnehin: Für das Gewerbeaufsichtsamt seien "Erwägung des globalen Klimaschutzes (...) nicht anzustellen." (7/x)
Außerdem hält die Behörde es für "kaum möglich", die Auswirkungen des #LNG-Terminals auf das gloable Klima abzuschätzen. Wissen wir etwa zu wenig über die #Klimakrise und ihre Ursachen? (8/x)
In der Summe macht mich das fassungslos. Der Klimabschluss des #BVerfG, das #KSG, die wissenschaftliche Evidenz der #Klimakrise und ihrer Ursachen: Für das GAA Oldenburg alles Schall und Rauch und wird erst ab Seite 102 betrachtet und abgebügelt. (9/x)
Wenn so eine Genehmigung wirklich erteilt werden kann, ist das ein Beleg dafür, dass unser Rechtssystem nicht in der Lage ist, der existentiellen Bedrohung der #Klimakrise angemessen zu begegnen. Das #KSG und das Genehmigungsrecht müssen dringend verbessert werden! (10/10)
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#Gas ist Sieger: Die #Gaslobby täuscht Verbraucher*innen bei den Folgekosten neuer #Gasheizungen. Beispiel: Der Verteilnetzbetreiber #EnergienetzeBayern. Dort bekommen Haushalte ungefragt dieses Schreiben: "#Wasserstoff und #Biomethan sind die Energieträger der Zukunft." (1/10)
In einer Broschüre wird behauptet, "moderne Gasbrennwert-Geräte" seien in der Anschaffung günstiger als eine #Wärmepumpe. Dies ist "das Wichtige vorab." (2/x)
Tatsächlich werden zunächst nur die Anschaffungskosten betrachtet. Demnach kostet eine #Wärmepumpe ohne Förderung angeblich irre 45.000 Euro. Eine Förderung wird dann immerhin berücksichtigt, das geht allerdings nicht nicht für die vollen unterstellten Anschaffungskosten. (3/x)
Wie setzen fossile Konzerne ihre Profitinteressen durch? Der Streit um die #Gas-Bohrungen vor #Borkum illustriert dies. Im heutigen Urteil des VG Oldenburg kann man nachlesen, wie der niederländische Konzern #OneDyas versucht, Politik und Gerichte zu erpressen. (1/10)
Zunächst: Das Urteil gibt uns Recht, dass #OneDyas nicht mit dem Bau des Seekabels für die Bohrplattform beginnen darf. #OneDyas hatte vor Gericht gesagt, dass sich die Gasförderung um mindestens ein Jahr verzögert, wenn wir uns mit unserem Antrag auf Baustopp durchsetzen. (2/x)
Der Baustopp verzögert nicht nur das Seekabel, sondern laut #OneDyas das gesamte Projekt. Der Konzern führt an, dass er dafür bereits mehr als 300 Mio. € ausgegeben habe. (3/x)
Die deutschen #LNG-Terminals sind ein Flop. Überblick zur Auslastung im ersten Halbjahr 2024:
#Wilhelmshaven 1: 73%
#Wilhelmshaven 2: -/-
#Stade: -/-
#Brunsbüttel: 82%
#Lubmin: 12% (bis 9.04.)
#Mukran: -/-
Nur 2 von 6 #FSRU laufen demnach ordentlich. (1/11)
Wie im Vorjahr funktionieren die Terminalschiffe #HoeghEsperanza in #Wilhelmshaven und #HoeghGannet in #Brunsbüttel stabil. Die übrigen vier Projekte dagegen funktionieren gar nicht oder sind kaum ausgelastet - obwohl sie laut @BMWK angeblich ganz dringend gebraucht wurden. (2/x)
Die #Neptune der Deutschen Regas war nur bis Anfang #April in #Lubmin. Die Auslastung war gering, es kamen kaum #LNG-Lieferungen an. Das Betriebskonzept mit den Shuttle-Schiffen war wohl doch zu kostspielig und anspruchsvoll. (3/x)
⚠️LEAK: In einem vertraulichen Brief versucht der fossile Konzern #OneDyas das Land #Niedersachsen zu erpressen. Der Konzern droht mit Klage und Schadensersatz, sollten die Gasbohrungen vor #Borkum nicht sofort genehmigt werden. (1/8)
Der Inhalt ist brisant. Schon im Februar 2023 soll Ministerpräsident #Weil dem Konzern zugesagt haben, „alles erdenkliche“ zu tun, um so schnell wie möglich eine Genehmigung für die Gasbohrungen zu erteilen. Stand schon vor Ende des Genehmigungsverfahrens das Ergebnis fest? (2/x)
Für #OneDyas geht es um viel Geld: 300 Millionen Euro will der Konzern in das Projekt investiert haben. (3/x)
Wie @krusehamburg das #GEG mit dem Begriff „Heizungsverbot“ verhetzt, ist ein Tiefpunkt in der politischen Sprache des Landes. Mehr noch: Dieser offenbar bewusste Sprachgebrauch der @fdp ist eine Gefahr für die Demokratie. Thread. (1/7)
Es dürfte unstrittig sein, dass der Begriff sachlich falsch ist. Das #GEG verbietet nicht pauschal Heizungen, der Neu(!)-Einbau bestimmter Heizungsarten soll ausgeschlossen werden. Zudem bleibt die Austauschpflicht für 30 Jahre alte #Gas-Heizungen bestehen. (2/x)
Das wäre Problem genug. Aber es geht darüber hinaus: Wie kann man über einen Sachverhalt in Diskussion treten, der gar nicht existiert? Wie kann man Argumente austauschen zu einem Vorhaben, das es gar nicht gibt? Ein lösungsorientierter politischer Streit wird unmöglich. (3/x)
Alarm in #Brüssel: Die wichtige EU-#Methan-Verordnung droht auf der Zielgeraden zu scheitern. Schuld ist der deutsche MEP @EuropaJens, der auf den letzten Metern die polnische Kohlelobby sowie EKR und EVP unterstützt, um Ausnahmen für die #Kohle durchzuboxen. Thread. (1/7)
Doch von vorne: Ein Großteil der #Methan-Emissionen des Energiesektors kommt aus Kohlebergwerken, zwei Drittel davon alleine aus #Polen. In #Polen ist gerade Wahlkampf, deswegen gibt es dort Aufruhr wegen der neuen Auflagen für Kohlebergwerke. (2/x)
Ein neuer EKR-Vorschlag sieht vor, die #Kohle weitgehend von konkreten Verpflichtungen auszunehmen. Der Grenzwert für das Verbot des Ablassens von #Methan durch Lüftungsschächte im Untertagebau wird z.B. 16 Mal (!) höher angesetzt als von der @EU_Commission vorgeschlagen. (3/x)