#Pressemitteilung
+++Klimakleber gehen in Berufung: „Freispruch steht uns moralisch zu“+++
Nachdem sie am 25.01.2023 vor dem Amtsgericht #Nürnberg verurteilt wurden, gehen alle vier Aktivist*innen, die sich vergangenen Februar an die Ausfahrt #Jansenbrücke … 1/
des Frankenschnellwegs geklebt hatten, in Berufung. Die Aktivist*innen fordern den Freispruch, der ihnen moralisch und rechtlich zusteht. Der große Andrang von Unterstützer*innen am Gerichtstermin zeigte, dass die vier Angeklagten nicht alleine dastehen. 2/
Da das Urteil nicht mit der heutigen Realität der #Klimakatastrophe vereinbar ist, sind alle vier Aktivist*innen in Berufung gegangen. Sie können es nicht stehen lassen, dass ihr Verhalten als „verwerflich“ beurteilt wurde, denn verwerflich handelt unsere Regierung, … 3/
die nicht nur weiter fossile Energieprojekte vorantreibt, sondern auch immer öfter Protest gegen die Zerstörung unserer #Lebensgrundlagen brutal niederschlägt, wie erst vor gut zwei Wochen in #Lützerath. 4/
Die Aktivist*innen legten fristgerecht bis Mittwochabend, 01.02., über ihre Anwälte Berufung ein. Bereits kurz nach dem Urteilsspruch verkündete die Staatsanwaltschaft gegenüber der Presse, das ihrer Meinung nach zu milde Urteil selbst anzufechten und in Berufung zu gehen.
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Die Aktivist*innen sehen ihre Aktion und zivilen Ungehorsam generell als legitimes Mittel im demokratischen Prozess an, besonders vor dem Hintergrund der Klimakatastrophe. 6/
„Die Gerichte ziehen sich aus der #Verantwortung, wenn sie uns zwar milde verurteilen, aber dennoch verurteilen, und deswegen müssen wir in die nächste Instanz“, so die Aktivistin Maja Winkelmann. 7/
Sarah Kuhn fügte hinzu, dass es „nicht nur wir vier hier sind, die angeklagt sind, sondern wir alle, die eine Zukunft, eine lebenswerte #Zukunft haben wollen“. 8/
Bereits im März 2021 betonten die Richter*innen des #Bundesverfassungsgerichts (@BVerfG), dass »Art. 20 a GG [..] eine justiziable Rechtsnorm [ist]. Das gilt auch für das darin enthaltene Klimaschutzgebot«. 9/
Damals äußerte sich Stephan Breidenbach, Rechtswissenschaftler und Leiter der Gesetzesentwicklung bei der Klimaschutzorganisation @_GermanZero, dass wir »[d]ie Wucht dieser spektakulären Entscheidung […] in den kommenden Jahren erleben [werden]. …
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… Dieses Gerichtsurteil bindet alle staatlichen Organe. Dies nicht nur auf Ebene des Bundes, sondern auch der Länder und Kommunen und der gesamten Verwaltung. Unser Treibhausgas-Restbudget schrumpft jede Minute. …
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… Und je näher der Zeitpunkt rückt, an dem es aufgebraucht sein wird, desto bedeutsamer wird #Klimaschutz in Abwägung mit anderen verfassungsrechtlich verankerten Gütern werden. Es wird dazu kommen, dass Klimaschutz andere Rechte überschreibt.«
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Wann es zum Berufungsprozess kommt und wie es mit den acht weiteren Aktivist*innen aussieht, gegen die noch ermittelt wird, werden wir voraussichtlich bald erfahren. Fest steht bereits jetzt, dass mehrere der vier Anwälte auch in der nächsten Instanz bereit sind, … 14/
die Aktivist*innen zu verteidigen, zum Teil auch pro bono, denn, wie es Rechtsanwalt Jonas Haardt so schön formulierte: „Wir sollten die Aktivist*innen nicht verurteilen, sondern ihnen stattdessen danken für ihr Handeln.“ 15/
»das Gericht sieht aus eigener Lebenserfahrung im Fenster putzen, und ich putze nicht gut Fenster, den Tatbestand der Sachbeschädigung als nicht gegeben an. … 1/
… Da das entfernen selbst mit Wasser und Tuch gehe recht leicht und es nicht vorstellbar ist, dass die Reinigung 4-5 Stunden gedauert haben könnte. Eine substantielle Veränderung der Fensterscheibe war nicht gegeben.«
Soviel zum Juristischen.
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Die Vertreterin der Staatsanwaltschaft sagte, sie habe nicht vor in Berufung zu gehen, aber am Schluss entscheidet das ihr Vorgesetzter Dr. Hader, der im #Jansenbrücke|nverfahren federführend ist.
+++@spdde lässt Klimaaktivisten wegen "Ich bin kein Nazi"-Protest strafrechtlich verfolgen+++
Vergangenen Mai schrieb ich mit einem Stift die Zeilen "Ich bin KEIN NAZI" an die Glasscheibe der Eingangstüre der @spdnuernberg.
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Kurz zuvor verglich der selbst ernannte "Klimakanzler" @Bundeskanzler Olaf #Scholz auf dem #Katholikentag Klimaaktivist*innen mit #Nazis. Jetzt findet heute um 9 Uhr im Sitzungssaal 41 des Amtsgerichts Nürnberg die Hauptverhandlung wegen Sachbeschädigung statt.
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»Ich sage mal ganz ehrlich, diese schwarz gekleideten Inszenierungen bei verschiedenen Veranstaltungen von immer den gleichen Leuten erinnern mich an eine Zeit, die lange zurückliegt, und Gott sei Dank«, … 3/
Während viele ärmer wurden, sich für die Wirtschaft mit Homeoffice und gleichzeitigem Distanzunterricht verrenkten, sich schlecht fühlen mussten, weil sie ihren Job über die Unversehrtheit ihrer Kinder stellen mussten,
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weil Kitas nicht geschlossen und Eltern nicht unterstützt wurden, wurden die reichsten ein riesiges Stück reicher!
Obendrein konnten sie es sich auch gut leisten, die Gesundheit ihrer Kinder ausreichend zu schützen.
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Gibt es eine Datenbank zu Präzedenzfällen aus 🇩🇪 und weltweit, bei denen (#Klimagerechtigkeit|s-)Aktivist*innen von zivilem Ungehorsam und/oder Straftaten freigesprochen wurden?#zivilerUngehorsam#Recht
Details zu dem Verfahren kommen von mir oder einer offizielleren Seite, sobald das mit den Anwälti abgeklärt ist 😉