Am #Weltfrauentag bin ich natürlich wieder politisch geworden in meiner Familie. Bereits beim #EqualPayDay habe ich darauf aufmerksam gemacht.
Die Antwort darauf eher ernüchternd.
Aber warum, weil uns die Phantasie fehlt, die Umstände ändern zu wollen.
Ein Thread (1/12)
Ja, es ist anstregend am #InternationalWomensDay zu lesen, was alles ungerecht ist, welche die Forderungen sind. Es ist einfacher ein paar Blumen zu kaufen.
Aber anstregend ist es nicht, weil es viel Arbeit kostet, sondern meiner Meinung auch, weil uns die Vision (2/12)
fehlt. Wenn wir sagen "Care-Arbeit übernimmt in den meisten Fällen immer die Frau" kommt die Frage "Und wie willst Du das lösen?"
Wenn es heißt "Frauen verdienen durchschnittlich weniger." Und wie willst Du das ändern? (3/12)
Und dann bin ich zugegebenermaßen etwas unsicher geworden. Ich habe angefangen über das #Elterngeld zu sprechen. Aber vieles kann man nicht gesetzlich regeln. Vieles aber doch. (4/12)
Bleiben wir aber bei den gesetzlichen Ungerechtigkeiten. Wenn überall in ganz Deutschland in jedem Betrieb ein #Tarifvertrag gelten würde und es einen #Betriebsrat gäbe, gäbe es kein #EqualPayDay. (5/12)
Aber dann kommt die Frage: "Ja und wie willst Du das machen. Und wenn die (der Betrieb) das nicht machen."
Diese Aussage belegt doch eigentlich die Unkenntnis über unsere demokratische Macht, die das Grundgesetz uns gegeben hat. (6/12)
Wenn wir dann aber auch noch international werden, uns mit den Frauen in anderen Länder solidarisieren, dann gibt man gänzlich auf. Wir kriegen es nicht hier hin, wie sollen wir also das #Patriachart in anderen Ländern beseitigen. #IranRevolution (7/12)
Man hat im Denken nicht die gesetzliche, und schon gar nicht die gesellschaftliche Ebene im Sinn.
Wenn Du also sagst "Care-Arbeit soll besser aufgeteilt werden" kommt promt die Antwort "wenn das nicht passiert, machst Du dann Schluss" (diese Antwort kommt von einer Frau) (8/12)
Kurzum: Vielen ist eigentlich gar nicht vieles bekannt. Man informiert sich nicht, wie man Ungerechtigkeiten beseitigen kann. Man begnügt sich damit, mit den Ungerechtigkeiten zu leben. Und man denkt im Individuellen und nicht als Gesellschaft. Das ist gefährlich. (9/12)
Im Italienischen heißt es immer "si tira avanti" (man zieht sich nach vorne). Und das finde ich sehr anstregend. Ich glaube nicht, das wir die Ungerechtigkeiten einfach so hinnehmen müssen. (10/12)
Wir müssen schauen, wie wir die Menschen für gesellschaftliches Engagement begeistern können, in dem genau sagen, dass diese Umstände gemacht sind und sie wieder beseitigt werden können. #Frauenrechte sind nur stellvertrend ein Beispiel für viele Bereiche. (10/12)
Aber vielen, vor allem Menschen mit Migrationshintergrund, fehlt es an der notwendigen Phantasie etwas zu bewegen.
Doch die Streichung von #Paragraf219a ist ja nicht vom Himmel gefallen, und wurde auch nicht in #Berlin entdeckt. (11/12)
Ich bin kein Politikwissenschaftler, dies kann vielleicht jemand besser erklären. Aber ich glaube, die (linke) Politik hat in den letzten Jahrzehnten versagt und viel Vertrauen verspielt. Das ist ein Grund, warum viele sich damit nicht beschäftigen. (12/12)
Heute ist der #Weltfrauentag
Oder #InternationalWomensDay, auch #FeministischerKampftag.
Heute beglückwünschen Männer Frauen, aber an den Umständen wird weiterhin festgehalten.
Heute erhalten #Frauen vielleicht sogar Blumen als Zeichen des Dankeschön. Ein Thread (1/16)
Der #Weltfrauentag ist ein politischer Tag. Wer damit nichts anzufangen kann, sollte meiner Meinung nach es auch sein lassen Frauen zu beglückwünschen. Am #Weltfrauentag werden nicht Frauen von Männern beglückwünscht, sondern es wird klar gemacht, dass wir weiterhin in (2/16)
einer patriarchalen Gesellschaft leben. Frauen wollen nicht Blumen, sondern die Hälfte der Welt. Frauen wollen nicht Glückwünsche, sondern die Hälfte der Macht.
Die Glückwünsche sind in meinen Augen etwas heuchlerisch. Beispiele. (3/16)
Das ich frei über meine #Bisexualität denken und schreiben und reden kann, ist nicht selbstverständlich. Noch immer werden auch bisexuelle Menschen in vielen anderen Ländern verurteilt. (2/22)
In #Ägypten sind homosexuelle Handlungen verboten und wird mit 3 Jahren Haft veruteilt. Im #Iran erhalten queere Frauen 100 Peitschenhiebe. Und Männer werden zum Tode verurteilt. Die #Todesstrafe gibt es auch in #SaudiArabien. (3/22)
Dieser junge Mann aus einer etwas schwierigen Familie mit Migrationshintergrund, 20 Jahre, möchte seinen Führerschein machen und hat sich beworben. Also schreiben wir gemeinsam Bewerbungen. Im September letzten Jahres fängt er eine Arbeit als #Kommissionierer an für ein Verlag.
Er muss ziemlich früh raus, gegen 4 Uhr muss er schon auf den #Zug. Die #Verbindung ist schlecht, er muss auch mit dem #Bus fahren. Aber er arbeitet gerne. Versteht sich mit den Kolleg*innen und war bisher immer #pünktlich, arbeitet #sauber und #ordentlich.
Dazu ein Thread
Menschen mit einer Behinderung sind nicht Menschen zweiter oder dritter Klasse.
Wenn Menschen aufgrund eines Unfalls nicht mehr arbeiten können, haben sie nichts. Vielleicht im schlimmsten Fall #HartzIV. #InternationalDisabilityDay
(1/6)
Es kann schnell passieren, dass diese Menschen "ausgesteuert" werden. Das heißt, sie bekommen weder Lohn, noch Krankengeld, Arbeitslosengeld und im schlimmsten Fall auch kein Arbeitslosengeld.
(2/6) #InternationalDisabilityDay
Unsere Sozialgesetze sind leider ausgestaltet in Richtung von leistungsstarken Menschen.
Wir müssen weg kommen von diesem Weltbild des starken erfolgreichen Mann.
(3/6) #InternationalDisabilityDay
Heute ist die #LDK der @jusosbawue. Und ich sehe Bilder, wie Genoss*innen hin fahren, von ihrem Namensschild Fotos machen und ihre #Delegiertenkarte zeigen.
(1/12)
Ich war auch oft #Delegierter und denke da an die Zeit zurück, wo ich nervös auf der Bühne war und meinen Antrag vorgeschlagen habe. Man war ich richtig nervös. Hab ja noch nie Wort ergriffen. (2/12)
Bei meinem #Antrag ging es um die Verpflichtung der Ausbilderqualifikation für z. B. Steuerberater. Diese dürften ausbilden, weil sie das Examen überstanden hatten. Der Antrag wurde zugestimmt. Es gab eine Gegenrede. (3/12)
@SerpilMidyatli Danke für Deine Mail und den unermüdlichen Einsatz gegen Rassismus, Nationalismus und für Demokratie gemeinsam mit @EskenSaskia und @aziz_b.
Verschwörungstheoretiker*in wird man vielleicht dadurch, dass Entscheidungen der Politik nicht mehr nachvollziehbar transparent sind. Durch das Vertrauen, welches verschwindet, entsteht die Suche nach anderen Gründen. Man weiß auch nicht mehr so genau, was wahr ist und was nicht.
Wir brauchen nun nicht eine Lösung, wie wir unseren Reichtstag besser schützen sollten, sondern müssen aufarbeiten, wieso es so wenige Polizist*innen anwesend waren und die Meute zurück zu halten?