Alarm in #Brüssel: Die wichtige EU-#Methan-Verordnung droht auf der Zielgeraden zu scheitern. Schuld ist der deutsche MEP @EuropaJens, der auf den letzten Metern die polnische Kohlelobby sowie EKR und EVP unterstützt, um Ausnahmen für die #Kohle durchzuboxen. Thread. (1/7)
Doch von vorne: Ein Großteil der #Methan-Emissionen des Energiesektors kommt aus Kohlebergwerken, zwei Drittel davon alleine aus #Polen. In #Polen ist gerade Wahlkampf, deswegen gibt es dort Aufruhr wegen der neuen Auflagen für Kohlebergwerke. (2/x)
Ein neuer EKR-Vorschlag sieht vor, die #Kohle weitgehend von konkreten Verpflichtungen auszunehmen. Der Grenzwert für das Verbot des Ablassens von #Methan durch Lüftungsschächte im Untertagebau wird z.B. 16 Mal (!) höher angesetzt als von der @EU_Commission vorgeschlagen. (3/x)
Alleine haben EKR und EVP jedoch nicht genug Stimmen im Europäischen Parlament, um das durchzubringen. Jens Geier/@EuropaJens (S&D) springt ihnen nun zu Hilfe und pocht überraschend auf Neuverhandlung des Kohlekapitels. (4/x)
Damit droht ein Worst-Case-Szenario: Kommen die Abschwächungen für die #Kohle mit Unterstützung von @EuropaJens durch, droht die #Methan-VO die Unterstützung der Grünen zu verlieren und insgesamt im EP-Plenum zu scheitern. Das wäre ein unfassbarer Rückschlag. (5/x)
Dabei handelt es sich bei der Regulierung der #Kohle um eine echte „low-hanging fruit“ – die #Methan-Emissionen aus dem Untertagebau sind nämlich nicht nur besonders hoch, sondern auch problemlos mit bestehender Technologie einzufangen. (6/x) ember-climate.org/insights/resea…
Lieber @EuropaJens: Lassen Sie sich nicht instrumentalisieren um ein riesiges Schlupfloch für #Kohle in die #Methan-VO zu reißen! Die #EU muss beim zweitwichtigsten Treibhausgas mit gutem Beispiel vorangehen, sonst droht auch global der #GlobalMethanePledge zu scheitern. (7/7).
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What a joke! In Sachen Verfügbarkeit von #Wasserstoff widersprechen sich die #Gaslobby und die @fdp selber. Das zeigt dieses Dokument des @BMF_Bund aus dem letzten Jahr. Das Ministerium von @c_lindner hält darin eine Beimischung von nur 55% in 2030 für „nicht realistisch“. (1/x)
Heute kann sich @c_lindner offenbar nicht mehr dran erinnern. Im Klartext heißt das: Die @fdp schützt die Industrie vor Beimischungszielen, die sie nicht realistisch findet. Gleichzeitig macht sie mit noch höheren Quoten Verbraucher*innen die #Gasheizung schmackhaft. (3/x)
In #Brunsbüttel ist das #LNG-Projekt von @RWE_AG offenbar im Scheitern begriffen. Der Konzern hat nun auf der Marktplattform von @GIEBrussels die tatsächliche Kapazität des Terminals bekannt gegeben, diese beträgt nur 1,8 bcm im Jahr. Angekündigt waren dagegen 3,5 bcm/Jahr. (1/3)
In der Mitteilung oben ist eine Send-Out-Kapazität von 51,525 GWh/Tag angegeben. Dies entspricht 18,8 TWh oder 1,8 bcm im Jahr. Damit bleibt das Terminal auch weit hinter dem #LNGG zurück, das eine Einspeisung von 5 bcm als Mindestmaß nennt. (2/x)
Eine Genehmigung für das #LNG-Terminalschiff Höegh #Gannet gibt es aber ohnehin nicht. Deshalb ist der Betrieb der #FSRU aus unserer Sicht ohnehin rechtswidrig. Diese neuen Zahlen zeigen außerdem, dass das Projekt unnötig ist. (3/3)
Das erste Quartal ist rum. Zeit für eine Zwischenbilanz zur #Gasversorgung 2023 auf Basis der Daten der @bnetza. Erstaunlich: Die Netto-Importe sind in 2023 (blaue Linie) fast auf dem Niveau des Vorjahres. (1/10)
Erläuterung: Die Netto-Importe sind die gesamten Importe abzüglich der Exporte von Deutschland in Nachbarstaaten. Auch die (geringe) einheimische Produktion habe ich abgezogen. Vorteil der Darstellung: Die jetzige Mitversorgung anderer Länder ist so bereits berücksichtigt. (2/x)
Hochgerechnet auf das Gesamtjahr sind die Netto-Importe 2023 im Vergleich zum Vorjahr bisher nur 6,3% geringer. Umgerechnet in benötigter Import-Kapazität wären dies überschaubare 5,8 bcm. Das entspricht grob einer #FSRU. (3/x)
Die gestrige Einigung zum #GEG lässt noch viele Fragen offen. Klar ist aber: Die #Gas-Lobby konnte sich mit zentralen Forderungen durchsetzen. Gehen wir das mal mit heutigem (unvollständigen) Wissensstand durch. (1/15)
In Neubau und Bestand sollen auch Hybridheizungen (#Wärmepumpe + #Öl oder #Gas) das 65% EE-Kriterium erfüllen. Im Neubau ist das unnötig, da gibt es für eine solche Lösung in der Praxis keinen Bedarf. (2/x)
Auch im Bestand sind Eigentümer*innen besser beraten, die #Wärmepumpe entsprechend zu dimensionieren, statt auf eine Hybridlösung zu setzen. In der Praxis erwarte ich auch hier keine große Relevanz der Regelung. (3/x)
Weil es die Politik und @uniper_energy nicht tun, unterstützen nun wir von der @Umwelthilfe die Krabben- und Muschelfischer in #Wilhelmshaven bei einem biologischen Effektmonitoring. Das Ziel: Die Folgen des #Biozid-Einsatz der #FSRU Höegh #Esperanza dokumentieren. (1/7)
Dafür haben die Fischer jetzt an einer der Muschelkulturen in unmittelbarer Nähe der #Esperanza Muscheln in speziellen Netzen angebracht. Durch spätere Untersuchung dieser Muscheln im Labor können wir die Folgen des #Biozid- bzw. #Chlor-Einsatz aufzeigen. (2/x)
Die Untersuchung der Muscheln hat den Vorteil, dass hier die Anreicherung der Folgeprodukte des #Chlors sowie Konzentrationswirkungen erfasst werden. Das ist ein entschiedener Vorteil gegenüber dem Vorgehen von @uniper_energy und #NLWKN. (3/x)
Das @BMWK hat still und heimlich eine Studie zu den #Klimazielen in Gebäuden auf seine Website gestellt. Dabei ist die Studie, die von einem Konsortium aus 9 Instituten erstellt wurde, gerade in der aktuellen Debatte um das #Gebäudeenergiegesetz sehr lesenswert. Thread (1/9)
Die Autor*innen haben quasi eine Blaupause für ein Klima-Sofortprogramm für den Gebäudebereich geschrieben. Wichtigste Botschaft: Wenn jetzt schnell gehandelt wird, kann der Gebäudesektor bis 2045 klimaneutral werden. Aber die Zeit drängt! (2/x)
Insgesamt ist die Studie eine Warnung, keine weitere Verzögerung mehr zuzulassen. Bereits jetzt ist für die Einhaltung der #Klimaziele von der Notwendigkeit "disruptiver" Maßnahmen die Rede. Wer wartet, wird später noch drastischer handeln müssen. (3/x)