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Nachhaltige Mobilität für alle = ❤️ | #ÖPNV #BIKE #SUSTAINABILITY #VERKEHRSWENDE 👉🏼/|||| Privater Account. @andreaswildner@social.cologne

Apr 30, 2022, 36 tweets

Die #Verkehrswende von fossilen zu umwelt- und klimaschonender #Mobilität lässt sich aus den Motiven #Klimaschutz und #Platzmangel in den Städten heraus fordern.

Hier ein paar Details zum Thema Platz, Raumnahme und Verteilung von Verkehrsraum.

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Straßen sind in Deutschland gesetzlich allen Verkehrsteilnehmenden zur allgemeinen Fortbewegung und Nutzung vorbehalten. Alle Steuerzahler zahlen Abgaben, mit welchen die Straßen neu- o. ausgebaut werden, für Instandhaltung/ -setzung, auch wer keinen PKW fährt.

Anfang 2021 waren 66,9 Mio Fahrzeuge zugelassen (kba.de/DE/Presse/Pres…), davon 59 Mio Kfz und

darunter 48,2 Mio PKW (+1,1%).

2020 waren in Köln 570.800 Kfz zugelassen (de.statista.com/statistik/date…).

Köln verzeichnet täglich 936.410 Fahrten durch Pendler_innen. Da mehr Menschen nach Köln rein- als rausfahren, ergibt sich eine Tagesbevölkerung von 1.271.883 Menschen bei 1,086 Mio Einwohnenden (pendleratlas.de/nordrhein-west…).

An verschiedenen Zählstellen wurde der Radverkehr in Köln gemessen und ergab 14 Mio. Radfahrten jährlich, so die Stadt (stadt-koeln.de/politik-und-ve…). Die Zahlen vom @ADFCKoeln koeln.adfc.de/artikel/wievie…

Die @KVBAG setzte 2020 an 236 Bahn- und 763 Bushaltestellen 378 Bahnen bzw. 275 Busse ein. 2021 baute die KVB die #KVBRad-Flotte auf 3000 Stück aus.

Mit dem #ÖPNV in #Köln fuhren 2019 286 Mio. Fahrgäste (ohne Leihrad) und 2020 167 Mio. (Corona-Knick).

stadtwerkekoeln.de/fileadmin/gb/2…

Die PKW-Dichte beträgt 0,437 (437 je 1.000 Einwohner_innen; lt. Statista).

Dem @KSTA zu Folge gab es 2016 bereits rd. 1 Mio. Fahrräder in Köln, d.h. auf 1000 Einwohner_innen kamen 1000 Fahrräder (Dichte = 1,0).

Der Verkehrsanteil des Umweltverbundes (damit sind Rad-, ÖPNV- und Fußverkehr gemeint) beträgt etwa zwei Drittel, ein Drittel geht auf den Kfz-Verkehr.
Hier der #ModalSplit für Köln für das Jahr 2017 erhoben von der Stadt @Koeln:

Köln wies 2019 eine Verkehrsfläche von 66,27 Quadratkilometern aus. (stadt-koeln.de/mediaasset/con…), dazu gehören u. a. Straßen, Rad- und Gehwege oder Parkplätze

Berliner Verkehrsflächen sind zu rd. 20 Prozent parkenden und 40 Prozent fahrenden Autos vorbehalten. Den Rest teilen sich Fußgänger, Radverkehr, Stadtbahnen usw.

Der @VCDeV hat dies für #Berlin in einem Bild illustriert.

Hier die Verkehrsflächen lt. NRW Information und Technik (IT).

Ohne Betrachtung von Flug-, Schiffs- und Bahnverkehr ist das direkte Verhältnis zwischen Straßenverkehr zu Weg/Platz 59:41.

it.nrw/sites/default/…

2020 weist @Koeln über 53 Tsd. öffentliche Parkplätze (offenedaten-koeln.de/sites/default/…) aus. Hinzu kommen tausende private Stellplätze (Parkhäuser, Firmenparkplätze, Garagen usw.).

Ein Stellplatz an der Universität in Los Angeles kostet die Stadt monatl. 127 $ (94$ Kapitalkosten, 33$ Unterhalt), so der Verkehrswissenschaftler Donald Shoup researchgate.net/publication/23…
Die Verhältnisse sind nicht 1:1 auf #Köln übertragar, gibt aber wichtige Anhaltspunkte.

Ein Tiefgaragenstellplatz verbraucht eine Fläche von rd. 12m², größer als einige Kinderzimmer oder Büros. Die Arbeitsstättenverordnung sieht für Einzelbüros eine Mindestgröße von 8 bis 10m² vor.

@Koeln bietet eine Übersicht über die Parkhäuser inklusive der aktuellen Auslastung. Am Samstag, den 30. April nachmittags waren viele Parkhäuser frei (grün oder gelb markiert).

Laut Donald Shoup induziert jeder Parkplatz neue Wege, und zwar 82,6 pro Monat. Pro Monat und Parkplatz werden rd. 1170 km mehr gefahren als ohne das Parkplatzangebot. Lt. Roland Suthold vom @ADAC entstehen in #Köln bis zu 30 Prozent Parksuchverkehr.

Somit entstehen der Gesellschaft weitere Kosten, die auf einen Parkplatz zurückzuführen sind und welche Shoup berechnet hat (s. Zusammenfassung bremenize.com/parkplatze-erz…) @agoraverkehr stellt die Sonderstellung am Bsp. #München heraus:

In Kopenhagen wurden Folgekosten mit eingerechnet wie Unfälle, Luftverschmutzung, Klimawandel, Lärm. Jede AutofahrerIn kostet der Stadt 15 Cent je gefahrenem Kilometer (Rush Hour: 0,27 €), so #Bremenize. Überblick: greens-efa.eu/legacy/fileadm…

"Bremenize" schreibt für #Bremen: "Wenn z.B. zwei Drittel der sieben Millionen MIV-Kilometer mit dem Fahrrad anstatt mit dem Auto gefahren würden, hätte die Gesellschaft einen Vorteil von netto mehr als 1,4 Millionen Euro pro Tag." Zahlenbasis Kopenhagen bremenize.com/parkplatze-erz…

Also: Obwohl die Kfz-Dichte in #Köln geringer ist als die Fahrraddichte und auch der Anteil am Modal Split des PKW-Verkehrs nur 1/3 ausmacht, nehmen die in Anspruch genommenen öffentlichen Verkehrsflächen 54 Prozent ein und verdrängen #ÖPNV, #Rad und #Fuß.

Die beanspruchten Flächenstunden je Quadratmeter sind bei den PKWs in Östereich am größten, trotz dass hier durchschnittlich nur 1,28 Personen im Fahrzeug sitzen, so der @VCOE_AT 2016:

Während durch die Situation der öffentliche Raum künstlich vedichtet wird zu Lasten anderer Verkehrsteilnehmender, wachsen Autos auch in der Breite, wodurch weitere Bedarfe entstehen wie breitere Parkplätze, breitere Straßen usw.

Durch diese Situation entsteht also ein Teufelskreis. @culdesac illustiert diesen #Feedbackloop.

Städte die für Autos designt werden, führen zu Anforderungen für mehr Autos und verdrängen das öffentliche Leben und andere umwelt- und klimaschonende Verkehre.
#FalseBalance

#Paris hat das Verkehrsentwicklungskonzept geändert und hier wurde bereits deutlich, dass eine Abnahme von Autoverkehr erreicht werden kann zur Steigerung der Lebensqualität aller in der Stadt:

Die gesamtgesellschaftlichen Kosten des motorisierten Individualverkehrs belaufen sich lt. @mdrde auf 110 Milliarden Euro jährlich.

Bei dieser Aktion 1991 in #Münster wurde eindrücklich gezeigt, wie viel Platz verschiedene Verkehrsmittel brauchen, um 72 Menschen in die Stadt zu bringen.

Karl Jilg - Wieviel Platz wir den Autos geben bzw. wie wenig Platz in Städten oft Fußgänger*innen bleibt. #Verkehrswende #ModalShift #LebenswerteStadt #Nachhaltigkeit

In einer #Köln'er Stadtteilgruppe #Kalk wird die Situation auf den Geh- und Radwegen dokumentiert. Keine Einzelfälle.

Autos stehen 23 Stunden still (oftmals im öffentlichen Raum) und benötigen dabei 2-5 Stellplätze. (Rammler 2017)

Vergleich unterschiedlicher Flächeninanspruchnahmen durch Pkw, #ÖPNV, Radfahrer und Fußgänger (pro Person) illustriert von @zukunftmobil Martin Randelhoff.
#Verkehrswende #ModalShift #Autokorrektur

Die Ehrenstrasse und Deutzer Freiheit sind Einkaufsstraßen im Bereich #Köln Innenstadt und machen Fußgängerzone vs. Auto-Drive-In auf den Fotos vergleichbar:

Vieles scheitert am Vorstellvermögen. Hier ein Video von Jan Kamensky zur Ausstellung der @umweltstiftung wie Städte lebenswert werden mit Änderungen an der Flächenverteilung:

Hier spielen moderne Stadtentwicklungs- und Verkehrskonzepte eine wichtige Rolle.

Was bspw. #Superblocks sind hatte ich bereits an dieser Stelle erläutert:

Platz und Raumnahme ohne PKW in einem Bild:

In #Wien wurde Platz durch flächendeckende Parkraumbewirtschaftung geschaffen:

70.000 Abstellplätze weniger!

Christoph vom ADFC fasst das Problem nochmal in einfachen Symbolen zusammen:
#VerkehrswendeJetztNRW

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