Thread by @ArminWolf

116 Milliarden (!) Dollar Werbeeinnahmen hatte Google letztes Jahr. 55 Milliarden hatte Facebook.
Keiner von beiden produziert eine Zeile o. Sekunde originären Inhalt oder gar Journalismus.

https://twitter.com/etatat/status/1093042586447691776

Erstaunlich, wieviele aufgeregte Reaktionen mein Tweet produziert. Mir gings nicht darum, dass Google keine nützlichen Produkte herstellt (bei FB bin ich mir nicht sicher, aber das sehen über 2 Mrd Menschen offensichtlich anders).
Der Tweet kommentierte einen Standard-Artikel. /1

Journalistische Medien haben sich traditionell auf 2 Märkten finanziert: Durch Vertriebseinnahmen und Werbung. Wenn im Netz aber viele für Inhalte nicht bezahlen wollen (und über Paywalls schimpfen), gleichzeitig die Werbung aber von Medienproduzenten zu Plattformen geht... /2

...wird sich die Frage stellen, wie sich journalistische Arbeit noch finanzieren lässt. Könnten sich auch jene fragen, die so gerne Adblocker benützen. Ich kenne noch kein funktionierendes, nachhaltiges Modell für breite, populäre, seriöse journalistische Medien. /4

Es blieben: Öffentliche Finanzierung (mit dem Problem des polit. Einflusses) bzw. Stiftungen & Mäzene (mit dem Problem der Unabhängigkeit & der Nachhaltigkeit).
Ich finde das nicht sehr erfreulich. Und ich muss auch Umsatzrenditen von 40% nicht grundsätzlich toll finden, oder? /4

Disclaimer: Ja, ich nütze Google auch und ich sogar bereit, für die Dienstleistung etwas zu bezahlen. Ich nütze auch (mittlerweile ziemlich spärlich) Facebook, wäre aber nicht bereit, dafür etwas zu bezahlen. Und ja, ich weiß, ich bezahle bereits mit meinen Daten.
/5

Und den nächsten, der mit schreibt „Wärst halt Programmierer geworden“ muss ich leider für einen funktionalen Analphabeten halten. Oder für einen Troll. Oder beides.
/TheEnd