Thread by @Denkbewegungen

Eine typisch deutsche Geschichte - der Täter wird zum Opfer!
Herr #Rentzing hat als Student und bekennender Christ Texte geschrieben, die in inakzeptabel sind. Totalitär, elitär, nationalistisch. Selbst Auschwitz wurde verschwurbelt relativiert in einem Interview mit Ernst Nolte.

Eine klare Distanzierung von diesen Positionen steht bis heute aus. Einzig diese Auskunft Herrn #Rentzing-s haben wir: "Positionen, die ich vor 30 Jahren vertreten habe, teile ich heute nicht mehr." Welche Positionen das sind, wird er hoffentlich noch erklären.

Unsere Petition zielte darauf, von ihm eine klare Positionierung gegen die nationalistischen und menschenverachtenden Positionen der rechtsnationalistischen #AfD zu fordern und sich zugleich von diesen zu distanzieren. Diese Distanzierung in der gewünschten Klarheit blieb aus.

Statt dessen behauptete er in einem Interview der @LIZ_de:
"Aber ganz grundsätzlich muss ich sagen: Mein ganzes Leben lang ist mir nationalistisches, antidemokratisches und extremistisches Denken immer fremd geblieben."
Im Lichte der Texte, die er in der Zeitung Fragmente

geschrieben und mitverantwortet hat, erscheint diese Aussage als unwahr - oder Lüge. Ebenso unwahr erscheinen seine Aussagen zur Bibliothek des Konservatismus. Mit dem Leiter dieser Bibliothek ist Herr #Rentzing mindestens seit 1989 bekannt - und zwar so eng, dass dieser

als geladener Gast bei der Amtseinführung von Herrn #Rentzing teilnahm.
Das Problem also ist nicht, dass Herr Rentzing Positionen vertreten hat, die er selbst heute als beschämend bezeichnet. Das Problem ist sein Schweigen. Sein Schweigen, als er Kandidat für das Amt des

Bischofs geworden ist. Sein Schweigen, als er zum Bischof gewählt worden ist. Und vor allem sein Schweigen, als die Vorwürfe gegen ihn laut geworden sind, dass er durch sein Schweigen eine unangemessene Nähe zu nationalistischen Positionen als möglich erscheinen lasse.

Ja, wir alle leben von Vergebung. Ja, auch Herr Rentzing hat den Anspruch darauf, als gerechtfertigter Sünder (wie es kirchlichverschwurbelt heisst) angenommen zu werden.
Aber sein #Rücktritt vom Amt des Bischofs ist notwendig und konsequent. Es war sein Schritt - ein Schritt,

der ihm im Übrigen wieder Glaubwürdigkeit verleiht.

Und damit sind wir wieder beim Anfang.
Herr #Rentzing ist nicht Opfer! Er ist verantwortlich für das, was passiert ist. Und - und das unterscheidet ihn von denen, die ihn verteidigen - er hat die Verantwortung übernommen.

Dafür gebührt ihm Respekt.

Und die scheinheilige Solidarisierung der #AfD mit ihm ist an Widerlichkeit kaum zu übertreffen.
Die hat Herr #Rentzing auch nicht verdient. Und ich hoffe, dass er sie mit aller #Klarheit zurückweisen wird.
Denn "Nächstenliebe verlangt Klarheit"!