Thread by @when_hurts

Interessante Frage: Warum "stürzen" sich alle auf Homöopathie, ist es doch "nur eine Randerscheinung". Ein Thread dazu:

Samuel Hahnemanns Überinterpretation seiner allergischen Reaktion auf Chinarinde welche vor über 200 Jahren zur Erfindung des Simile-Prinzips führte, ist im

Moment in aller Munde. Bei den Kritikern, die sich selbigen fusselig reden, um den Stand der Wissenschaft zur Wirkung bzw. Nichtwirkung von Homöopathie zu präsentieren und bei den Homöopathiebefürwortern, die sie sich auf Zuckerkügelchen zuführen,die nach einem regentanzähnlichen

Verdünnungs- und Verschüttelungsprozess mit "informiertem Wasser" besprüht wurden, welches bereits nachweislich keinen Wirkstoff mehr enthielt und enthalten kann.
Das eigentliche Problem ist aber viel größer.Unter Begriffen wie "Wissenschaftspluralismus" und "Berücksichtigung der

speziellen Erkenntnisstände der jeweiligen Therapierichtung" sowie der Zulassung des nahezu unregulierten Heilpraktikerberufs, lässt man zu, dass oftmals Menschen die hierfür anfällig sind, wundersame Heilsversprechen gegeben werden.
Da wird gestochen, gespült, geschröpft,

gezuckert bis (zum Schluss) der Arzt kommt und meist fragt: "Oh man... Wieso waren sie nicht vorher schon bei mir?"

Deutschland ist ein Land in dem gerade die Diskussion losbricht, die viele Länder vor ihm bereits führten und zum Schluss kamen, dass Therapien ihre Wirksamkeit

nachweisen müssen um staatlich finanziert zu werden. Lobbyverbände laufen natürlich Sturm, geht es hier doch um viele Interessen:
Heilpraktiker wären plötzlich Scharlatane, die Unwirksames verkaufen und nicht "Menschen die spezielle Therapierichtungen verstanden haben", was bei

der benötigten Voraussetzung für den Heilpraktikerberuf sowieso jetzt schon mehr als fragwürdig ist.

Krankenkassen, die jetzt bereits offen zugeben Homöopathie als Merchandise zur Kundenakquise zu nutzen, müssten sich andere Maßnhamen ausdenken. Wobei es generell fragwürdig ist,

ob Krankenkassen gewinnorientiert arbeiten sollten.

Ärzte, die aufgrund von finanziellen Interessen, die die Krankenkasse stützt, eine Zusatzbezeichnung Homöopathie erwerben, könnten sich damit maximal noch von seriösen Ärzten abgrenzen. Außerdem wären sie gezwungen sich mit dem

maroden Abrechnungssystem der Krankenkassen für wirksame Behandlungen auseinanderzusetzen.

Homöopathieherstellern würde ein Millionengeschäft flöten gehen, mit fetten Gewinnmargen.

Leute die sich auf Therapierichtungen spezialisiert haben, die keinerlei Nachweis der

Wirksamkeit haben, würden plötzlich "Patienten" verlieren, da diese sich diese Therapie nur leisten "weil sie ja von der Kasse bezahlt wird und deshalb wohl wirksam sein wird" (Stichwort: Kompetenzgefälle)

Und vielleicht würde ja diese Interessensgemeinschaft gezwungen, darauf

hinzuweisen, dass es keinen Nachweis für eine Wirksamkeit ihrer Therapierichtung gibt.

Homöopathie ist nur der prominenteste Part in einer Reihe von fragwürdigen Therapieformen, die in Deutschland als großes Geschäft praktiziert werden, ob durch Krankenkassen oder privat

finanziert. Fragwürdig deshalb, da sie zum einen keinen Wirkungsnachweis erbringen können, zum anderen, weil sie oftmals von Leuten ausgeführt werden, die nicht mal von jemandem in der Therapieform "geschult" wurden, sondern sie dank HP-Gesetz ohne Ausbildung durchführen können.

Ich will niemandem etwas "wegnehmen". Ich möchte darauf hinweisen, dass ihr nie etwas zusätzliches gehabt habt. Kein sanftes Mittel, keine wundersame Heilmethode.

Euer Körper ist eine Überlebensmaschine die nur manchmal etwas Nachhilfe gegen Schädlinge benötigt. #Globukalypse