Wir haben heute am @IMKFlash einen Policy Brief zu Lockerungen der Kontaktbeschränkungen veröffentlicht. Die wichtigsten Punkte im #Thread: Und hier der Link: boeckler.de/pdf/p_imk_pb_8… 1/
Unsere Kernaussage: Sowohl aus gesundheitspolitischer Perspektive, sondern auch aus ökonomischer Sicht sollte die Lockerung nicht übereilt erfolgen, sondern mit Augenmaß und in gut vorbereiteten Schritten. 2/
Die Gefahr bei einer übereilten oder unvorbereiteten Lockerung ist ein erneutes Emporschießen der Infektionszahlen, was eine Rückkehr zu strengen Kontaktbeschränkungen bringen würde – evtl. (wie wir in Spanien und Italien gesehen habe) sogar zu noch 3/
strengeren Kontaktbeschränkungen. Die Gesamtschließzeiten von Einzelhandel und Dienstleistern wären damit länger, der wirtschaftliche Schaden größer. 4/
Das gilt umso mehr, als dass der ökonomische Schaden bei längeren Beschränkungen überproportional stark steigt wegen Pleiten, Entlassungen und damit negativen Rückwirkungen auf die Nachfrage. Also: „Besser nachhaltig lockern als schnell lockern.“ 5/
Wichtig ist aus unserer Sicht, deshalb die Lockerung gut vorzubereiten mit Maßnahmen, die die Infektionsrate dauerhaft senken (Hygienemaßnahmen, Virusbarrieren etc.). Diese Schritte sollten möglichst bald kommuniziert werden, damit Betriebe 6/
und Bildungseinrichtungen sich jetzt schon für die Öffnung vorbereiten können. Hier hat die Bundesregierung aus unserer Sicht bislang nicht optimal agiert. 7/
Wichtig ist aber aus unserer Sicht auch, dass von dem absehbaren Wachstumseinbruch in Deutschland weniger als die Hälfte auf die Kontaktbeschränkungen zurückgeht, auch wenn die geschlossenen Einzelhändler und Schulen für die Menschen am sichtbarsten sind. 8/
Der größere Teil des Einbruchs kommt von einem Rückgang der in- und ausländischen Nachfrage nach deutschen (Industrie-)Produkten und von Unterbrechungen der Lieferkette. Diese Dinge haben nichts mit deutschen Kontaktbeschränkungen zu tun. 9/
(Produktionsbetriebe dürfen im Allgemeinen weiterarbeiten.) Vielmehr sind die Ursachen hier in Produktionsstörungen im Ausland und dem massiven globalen ökonomischen Schock durch #Covid19 zu suchen. 10/
Mindestens ebenso wichtig wie das Aufheben der Kontaktsperren ist für die deutsche Wirtschaft deshalb, die unterbrochenen Lieferketten zu reparieren und die globale Konjunktur zu stützen. Gefragt ist hier koordiniertes Vorgehen mit den EU-Partnern. 11/
Die Haltung der dt. Regierung zu den #Coronabonds hat hier nicht dazu beigetragen, Goodwill bei den Partner zu schaffen. Ein Konjunkturpaket sollte idealerweise auf der G8/G20-Ebene koordiniert werden. /END
