Historisch-politisches Halbwissen mit Indizienketten am Limit von @philwitt zu den #Grünen, #Esoterik und #b2908. [Manche Themen sind womöglich doch besser bei Historiker:innen aufgehoben.] Warum? Ein Thread. spiegel.de/politik/deutsc…
Ja, #Anthroposophie, #Esoterik usw. hat auch Anknüpfungspunkte nach rechts – aber eben auch nach links. An ihren Ursprüngen, insbes. der Lebensreform, gab es völkisches Denken. Und ebenso Anarchisten, friedensbewegte Jugend, Emanzipation, Kommunard:innen, den Wandervogel usw. /1
Ja, auch am Anfang der #Grünen standen auch später völkisch abdriftende #demeter-Bauern wie Baldur #Springmann (gern interviewt von Stern, konkret (!), etc.). Es waren die Grünen selbst, die dieses Milieu im Gründungsprozess aus der Partei drängten.
Angewandte Anthroposophie heißt nicht automatisch weltfremde Esoterik und Regression. GLS-Bank, triodos, Alnatura, demeter, dm, speick, sonett, tegut, Weleda, Dr. Hauschka, wo stünde denn die Nachhaltigkeitsrevolution ohne diese (allesamt anthroposophisch inspirierten) Pioniere?
Kurz, die Rechnung esoterisches Milieu = rechts und grün stimmt historisch und zeitgenössisch nicht. Und, Esoterik ist historisch weitgehend eine apolitische, bürgerliche Reaktion auf sich beschleunigende Moderne gewesen und ist es noch. Und kein Traum vom rechten Umsturz.
Jetzt die Grünen in Haftung nehmen zu wollen, wie @philwitt das im @derspiegel tut, über ein solches Konstrukt, ist also historisch unzulässige Indizienverkettung ohne Differenzierungswillen, sondern pseudo-historisch "abgesicherter" Hang zur steilen These.
Im Übrigen: Der Vorschlag zur #Homöopathie der Grünen ist überhaupt ein Vorschlag, der das Thema problematisiert und Handlungsdruck auf Krankenkassen aufbauen würde. @jensspahn tut dies nicht! Die @CSU im übrigen (aus Rücksicht auf das eigene Milieu) auch nicht.
