Ein deutsches Bergamo zu verhindern ist ein zentrales, wenn nicht das zentrale Ziel der Pandemie-Bekämpfung hierzulande (jedenfalls sollte es das sein).
Und es ist noch Luft da. Als im April in der Spitze 2933 Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt waren, war von chaotischen Zuständen und einer Überdehnung der Kapazitäten keine Rede (außer vielleicht in Einzelfällen).
Ungefähr zum Nikolaustag wären dann alle Betten belegt, jeder weitere Patient könnte nicht mehr versorgt werden. Natürlich würde es aber deutlich vorher zu gravierenden Engpässen kommen, mit fatalen Folgen.
Ein deutsches Bergamo ist kein komplett unrealistisches, hysterisches Schreckensszenario mehr – sondern ein Albtraum, den wir gerade anpeilen. Und der inzwischen binnen Wochen Realität werden könnte.
(Es ist daher m.E. auch nicht - mehr - unverantwortlich, "Bergamo" an die Wand zu malen. Es ist vielmehr unverantwortlich, weiter so zu tun, als sei das außerhalb des Vorstellbaren.)
Richtig ist zudem, dass es so oder so erst einmal weiter voller werden wird auf deutschen Intensivstationen. Allein in den vergangenen vier Tagen hat es >48.000 neue Fälle gegeben.
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... ist das nur bedingt plausibel. Es fragt sich zum Beispiel, wie lange im Dezember das Virus noch Nachschub an Noch-nicht-Infizierten fände (selbst ohne Lockdown).
Andererseits ist die Dynamik bisher ungebrochen. Und ...
Ist 500.000 das neue 19.200? 3/6
... es ist nicht erkennbar, was sie einigermaßen kurzfristig brechen wird oder brechen könnte (oder?).
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... Corona-Comeback (die Rückreise-Welle) begann am 14. Juli – da waren wir im 7-Tage-Schnitt bei 341 Fällen. Am Ausgangspunkt des dritten Corona-Comebacks, dem 4. September, waren wir bei 1144. Wenn sich von diesem Niveau aus eine neue Infektionsdynamik ...
3/20
... entwickelt, könnten wir binnen weniger Wochen bei täglich gemeldeten Fallzahlen wie Ende März/Anfang April landen. Dazu braucht es nicht einmal hoher R-Werte.
Sollte es zum Beispiel R bei dem aktuellen Wert von 1,27 bleiben, ...
Nein, Schulen sind NICHT das große #Corona-Problem! 2/6
Die beiden Bundesländer, die jetzt die einzigen sind, in denen die Schulferien noch andauern, ...
... sind nun zugleich die beiden Länder mit der höchsten Coronavirus Inzidenz:
Bayern und Baden-Würrtemberg nämlich.
Nein, Schulen sind NICHT das große #Corona-Problem! 3/6
Und: In allen 9 Bundesländern, in denen das Ferienende schon mehr als zwei Wochen zurückliegt, ist die Inzidenz (Fälle je 100.000 Einwohner binnen 7 Tagen) RKI-Daten zufolge inzwischen rückläufig.
- Angesichts von Meldeverzögerungen u.ä. ist es sinnvoller, bei den neuen Fällen auf 7-Tage-Durchschnitte zu schauen als (nur) auf die täglichen Zahlen.
- Um die Dynamik des Infektionsgeschehens abschätzen zu können, ist es außerdem sinnvoll, sich nicht nur das absolute Niveau, sondern auch die Veränderungsrate des 7-Tage-Schnittes anzuschauen.