Weil dieses Thema bisher nicht relevant war (und nicht in Parteiprogrammen enthalten ist) und in keine vorgestanzte ideologische Schablone passt. Wobei das bei AfD und FDP eher nicht gilt, da bei diesen Parteien Solidarität mit den Schwächeren nur ein untergeordneter Wert ist. 1/
Aber generell haben die meisten Menschen nur wenig Lust, sich für den Schutz anderer einzuschränken. Das hat weniger mit politischer Ideologie als vielmehr mit persönlicher Tugend zu tun. 2/
Wenn man sich selbst zur Risikogruppe zählt, ist man eher für Schutz. Aber die meisten scheinen sich selbst nicht für gefährdet zu halten. Deswegen setzt die verlogene Propaganda ja Risikogruppen mit Altenheimbewohner:innen gleich. 3/
In der politischen Mitte sind viele pragmatisch denkende Menschen, denen die Pandemie zwar nicht egal ist, die sich aber auch um die Wirtschaft und die Kinder sorgen und daher zu einem Mittelkurs neigen. 4/
Die politische Linke schließlich hält den Wert der Solidarität zwar hoch, tendiert aber oft zu einem "linken Libertarismus", der den Staat grundsätzlich mit Misstrauen begegnet.
Das könnte erklären, warum keine größere Partei entschieden pro Infektionsschutz ist. 5/
Was mich wirklich interessiert: Warum sind SÄMTLICHE Parteien darin übereingekommen, die Schulen wieder im Präsenzbetrieb laufen zu lassen? 6/6
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Ich will nicht davon reden, dass er zu Unrecht davon ausgeht, dass ein harter Lockdown schlecht für die Wirtschaft wäre. Vielleicht sollte er mal mit Clemens Fuest über das Thema skypen. 2/
Und ich will mich auch nicht lange dabei aufhalten, dass Hüther gegen eine Homeoffice-Pflicht ist - er redet von einer "Scheindebatte". (Über die zögerliche Auszahlung der Finanzhilfen beklagt er sich allerdings zu Recht.) 3/
Auch die Quarantäne-Regeln werden nicht immer verstanden. Aber nur bei niedriger Inzidenz kann das GA die nötige Aufklärung leisten. Unter diesen Voraussetzungen kann man sich nicht viel von Eigenverantwortung erhoffen.
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2⃣ Besonders bei Niedriglohnbeschäftigung macht der Arbeitgeber oft erheblichen Druck, zur Arbeit zu erscheinen. Mir ist unbegreiflich, wie man meinen kann, es sei nicht von Vorteil für den Betrieb, Superspreading-Events vorzubeugen.
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Es häufen sich jetzt Forderungen, dem Virus nach der Impfung der "Risikogruppen" freien Lauf zu lassen. Das Problem: Die 20-25% sind nur die Hochrisikogruppen, das Virus ist mehr oder weniger gefährlich für alle, die Langzeitschäden sind weniger altersabhängig sind als die -->
... Sterberaten. Bei #Durchseuchung des Rests der Bevölkerung würden die Intensivstationen volllaufen und es käme vielleicht zu #Triage. Auch Kinder sollten nicht mit einem neuen Virus infiziert werden, dessen Langzeitschäden zum großen Teil noch recht unklar sind, von dem -->
... wir aber wissen, dass es in viele Organe wandert und dort Schäden anrichtet - auch im Herz und im Gehirn. Zudem macht der Thread deutlich, dass sich bei #Durchseuchung Mutationen bilden könnten, gegen die der Impfstoff machtlos ist. -->
Ich hatte kurz überlegt, ein paar Sätze zu dieser (hörenswerten!) Aufführung von #Bach|s h-Moll-Messe zu schreiben. Aber meine Follower interessieren sich in erste Linie für Corona-Content.
Also gut. Man kennt Bachs Vokalwerke heute vor allem in den Aufnahmen der großen Vier (Herreweghe, Koopman, Gardiner, Suzuki). Die sind auch großartig und verfügen über fantastische Musiker.
Doch es gibt weniger bekannte Dirigenten, die genauso interessante Interpretationen haben und manchmal frischen Wind reinbringen (auch wenn die Musiker nicht ganz auf dem Topniveau vom Collegium Vocale Gent sein mögen).
Manche Kultusminister:innen planen offenbar die Rückkehr zum Regelunterricht nach dem Lockdown - entgegen der Stellungnahme der Leopoldina, die Wechselunterricht empfiehlt.
Doch niemand kann sich besser dagegen wehren als die Schüler:innen selbst. Thread.
Es gab viele Initiativen, Petitionen und Aktionen gegen den Präsenzbetrieb. Doch nur die Schüler kamen wirklich in die Medien. Hier z.B. kamen sie mit ihrer Demo vor dem Frankfurter Gesundheitsamt in die heute-Nachrichten. 2/
Wenn Schüler selber die Initiative ergreifen und etwas auf die Beine stellen, das interessiert die Leute einfach und die Medien springen darauf an. Nehmen wir einmal an, es käme zum #Schulboykott - die Aufmerksamkeit wäre ihnen gewiss. 3/
Aber #Eisenmann will unabhängig von der Inzidenz nach dem Lockdown wieder in den Präsenzunterricht zurückt? Will sie das auch unabhängig von der Zahl der Todesfälle?