Am Landesgericht für Strafsachen in #Graz fand heute ein Prozess wegen #Wiederbetätigung statt. Jürgen M., der in Chats auch als "Gauleiter M." bezeichnet wurde, wird vorgeworfen zwischen 2014-2018 in 34 Fällen Bilder & Videos mit NS-Inhalten verschickt zu haben. (1/11)
Darunter befanden sich u.a. Bilder von Reichsadler mit Hakenkreuz, SS-Runen, Bilder einer Gaskammer mit dem Zusatz "Atemlos durch die Nacht" oder einer angeblichen (durch "Gasantrieb" umweltfreundlichen) "Buslinie für Flüchtlinge" - mit Ziel "Auschwitz". (2/11)
Anlass für den Prozess war ein Zufallsfund eines IT-Sachverständigen, der beschlagnahmte Datenträger von M. einem anderen Verfahren im Jahr 2019 auswertete. In seinem Gutachten machte der Sachverständige auch auf die NS-Affinen Inhalte aufmerksam. (3/11)
Die damals beschlagnahmten Datenträger (auf denen sich mutmaßlich weitere NS-Inhalte befanden) wurden nach dem Prozess vernichtet. Die heute Inkriminierten Inhalte befanden sich auf einem Handy des Angeklagten, von dem der Sachverständige noch eine Sicherheitskopie hatte. (4/11)
Bereits 2014 wurde gegen M. wegen einschlägigen Facebook-Postings (u.a. Hitlerbilder und rassistischen Gewaltfantasien) wegen Wiederbetätigung und Verhetzung ermittelt. (5/11)
In einer damaligen Einvernahme sagte M. aus "Ausländerfeind" zu sein und dass „Hitler nicht alles falsch gemacht“ habe. Dennoch stellte die StA das Verfahren gegen M. ein. Der Angeklagte schloss daraus, dass sein Verhalten rechtskonform sei und machte wie gewohnt weiter. (6/11)
Laut dem Angeklagten und seinem Anwalt Bernd Lehofer, soll keine Propagandaabsicht vorgelegen haben. Vielmehr sollen die Nachrichten aus "Spaß", "Schwarzem Humor" und" Satire" versendet worden sein. (7/11)
Mehrere der inkrimierten Inhalte wurden zwischen März 2017 und September 2018 u.a. an den Grazer "YouTube-Star" Marco W. geschickt, mit dem der Angeklagte befreundet ist und diesen zu Auftritten begleitete. W. war als "Adolf Hitler" im Handy von M. gespeichert. (8/11)
W. sorgte bereits im Mai 2018 für Schlagzeilen, nachdem er im Vollrausch in Ungarn Nazi-Parolen grölte. Ein Verfahren wurde gegen ihn wurde damals eingestellt. @stopptrechte berichtete über W.: stopptdierechten.at/2018/06/01/mar… (9/11)
Der Angeklagte wurde einstimmig in allen Fällen nach §3g Verbotsgesetz schuldig gesprochen. Strafmaß: 12 Monate bedingte Freiheitsstrafe auf 3 Jahre Probezeit sowie ein Zusatzstrafe zu einer früheren Verurteilung von 1440€. (10/11)
Von einem Widerruf der in einem früheren Verfahren bedingt nachgesehenen Freiheitsstrafe wurde abgesehen. Der Angeklagte verzichtete auf Rechtsmittel, seitens der StA gab es keine Erklärung. Das Urteil ist damit nicht Rechtskräftig. (11/11 Liebe Grüße an @prozessreport)
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Soeben endete in #Graz der Prozess gegen zwei Mitarbeiter des militärischen Nachrichtendienstes #AbwA .
Anlass waren die Verstrickungen in einen rechtsextremen Anschlag auf das Islamische Kulturzentrum im Mai 2016... (1/5)
...bei dem eine Quelle des Amtes unmittelbar beteiligt war. Trotz wissen über die Tatplanung wurde der Anschlag nicht verhindert. Stattdessen begünstigte der Erstangeklagte die Tat indem er seine Quelle an der Teilnahme bestärkte und einen Fluchtplan mit ihm erarbeitete. (2/5)
Der Zweitangeklagte machte sich Schuldig in dem er es unterließ den Verfassungsschutz rechtzeitig zu verständigen. Mit 3 weiteren Beamten observierten sie - ohne Rechtsgrundlage - die Aktion. Auch hierfür wurden beide schuldig gesprochen. (3/5)
Die rechtsextremen "identitären" versammelten sich heute in #Graz zu einer #Corona-Kundgebung. Es sollte der Auftakt ihrer neuen verschwörungsideologischen Kampagne werden. Begleitet wurde dies von mehreren #Antifa|schistischen Interventionen sowie einem großem Polizeiaufgebot.
(Ein ausführlicher Bericht sowie weitere Bilder folgen)
Wenngleich in der Mobilisierung keine Organisation genannt wurde, bestätigte sich, dass #noIB hinter der Kundgebung in #Graz am 9.1.2021 steht: Veranstalter war Harald Wiedner, Leiter der rechtsextremen Gruppe in der Steiermark. (2/15)
Heute versammelten sich mehrere hundert Personen in #Deutschlandsberg um gegen die #Corona-Maßnahmen zu protestieren. Die Demonstration wurde im Vorfeld nicht bei der #Polizei angezeigt. Es kam zu mehreren Identitätsfeststellungen aufgrund fehlender Masken. Ein Bericht folgt.
Rund 300 Personen beteiligten sich an der Demonstration. Mobilisiert wurde vorab im Internet zu einem „Spaziergang“ mit beginn um 14:00 Uhr am Bahnhof. Der Marsch führte mit spontanen Routenänderungen zum Hauptplatz und zurück zum Bahnhof.
An zwei Punkten stoppte die Polizei die Demonstration bzw. erzeugte ein Nadelöhr um die Demonstrant:innen zu filmen und die Identitäten jener Personen festzustellen, welche die Maskenpflicht konsequent verweigerten.
Heute demonstrierten 900-1000 Personen aus der #Corona-Protesszene gemeinsam mit christlichen Fundamentalist:innen und Rechtsextremen in #Graz gegen Covid-Maßnahmen. Bereits im Vorfeld wurde dazu aufgerufen, ohne Mund-Nasenschutz zu kommen, auch Abstände wurden nicht eingehalten.
Ein ausführlicher Bericht folgt am Abend.
Eröffnet wurde die Kundgebung am 26.12. durch Redebeiträge von Martin Rutter und einer weiteren Personen am Hauptbahnhof. Letztere bedrohte bei früheren Corona-Kundgebungen bereits einen Journalisten: Er wolle ihm den „Schädl einschlagen“ sollten Fotos von ihm gemacht werden.