.@MPKretschmer hatte gemeinsam mit der @KASonline in #Sachsen zur Diskussionsrunde eingeladen. Wurde es, wie von manchen befürchtet, ein Dialog mit Corona-Leugnen und Verschwörungsideologen? Nein aber... (Thread)
Zum Hintergrund: Gäste der Runde waren neben dem MP u.a. Der Zittauer Bürgermeister, der Chef der dortigen Klinik, ein Wissenschaftler und die Chefin eines Altenheims. Zuschauer konnten Fragen stellen, live oder per Chat (der völlig aus dem Ruder lief)
Die Staatskanzlei hatte auch die Admin eines Telegram-Kanals eingeladen, die Kontakte ins rechtsextreme Milieu hat und vor einigen Wochen mit 29 Leuten vor Kretschmers Haus auftauchte (Moderator Joachim Klose nannte sie verharmlosend "Zaungäste") Eine fragwürdige Entscheidung.
Diese Frau kam in der Runde nicht zu Wort, ob sie überhaupt zuhörte, ist unklar. Stattdessen sprachen Leute, die argumentative Hilfe suchten für Diskussionen mit Impfgegnern in der Familie. Aber natürlich gab es auch Menschen, die nicht an Wirksamkeit von Masken glauben....
Die Diskussion war sehr technisch, und ging leider kaum auf den in der Veranstaltungsankündigung genannten Punkt des gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalt ein. Wie umgehen mit Polarisierung? Dialog oder Haltung zeigen?
Außer Kretschmers "Deutschland muss auf die Couch" kam wenig rum. Ein insgesamt sehr unaufgeregte Veranstaltung (wenn man den Chat außer Acht lässt).
Absolut problematisch finde ich die durch den Moderator vorgenommene Skandalisierung von Kritik, die vorab an der Veranstaltung geäußert wurde. Dialog hat Grenzen. Und dann der Verweis auf Runde Tische von 1989. Als sei die damalige mit der heutigen Zeit vergleichbar.
Runde Tische setzen außerdem voraus, dass man sich auf Grundwahrheiten einigt, zum Beispiel, dass es ein Corona-Virus gibt. Im Fall derer, die bei Kretschmer zuhause auftauchten und offenbar zum Teil von der Staatskanzlei hofiert wurden, ist diese Voraussetzung nicht erfüllt.
Welche Frage aus dem Chat leider nicht dran kam: "Herr Ministerpräsident, wer schneidet Ihre Haare?"
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Warum ich nicht glaube, dass eine Beobachtung durch den #Verfassungsschutz der #AfD im Superwahljahr 2021 schaden wird. Ein Thread (1/6)
In vielen ostdeutschen Bundesländern wie #Thüringen, #SachsenAnhalt, wo dieses Jahr gewählt wird, ist die Partei längst Volkspartei, nicht trotz ihrer rechtsextremen Positionierung, sondern genau deswegen. Die Partei macht daraus keinen Hehl.(2/6)
Höcke darf man mit richterlichem Segen Faschsist nennen. Wer das in der Diskussion mit #AfD-Wählern in anführt, bekommt zuweilen zu hören: Dann bin ich auch einer. Nicht anders wird es sich verhalten, wenn man im Wahlkampf auf die VS-Beobachtung verweist. (3/6)
Die Gedenk-Kultur in #Dresden fußt auf einem Mythos, der von NS-Propaganda geschaffen und zu DDR-Zeiten gepflegt wurde. Ich war vor kurzem auf dem Heidefriedhof, wo das Mahnmal und damit das in Stein gemeißelte Dilemma der Stadt steht. Ein Ort, der den Holococaust
verharmlost. #Dresden wird dort in einer Reihe genannt u.a. mit #Auschwitz und #Sachsenhausen. Das Leid in der Bomben-Nacht war schrecklich. Meine Oma war noch am Tag zuvor in der Stadt. Aber dieses Leid ist nicht in eine Reihe zu stellen mit dem Tod von 6 Millionen Juden.
Und doch werden an diesem Ort immer noch Gedenkveranstaltungen abgehalten. Ich möchte dazu sagen: Ich bin selbst eher Dresdnerin als Leipzigerin. Als Kind haben mich meine Eltern in Gedenkausstellungen geschleppt, ich habe den Aufbau der Frauenkirche mitverfolgt und ihn als Akt