Thread by @robertwagner198

Der #JungeuropaVerlag (Dresden) gedachte gestern des „begnadeten Schriftstellers“ Robert Brasillach, der am 6. Februar 1945 vom französischen Staat wegen Landesverrats hingerichtet wurde. Der von Philip Stein verantwortete Verlag bekennt sich damit indirekt zu Nazideutschland. /1

Der Franzose Robert Brasillach wurde als Landesverräter hingerichtet, weil er mit d. Nazis kollaboriert hatte. Er war schon lange vor der deutschen Besetzung seines Landes ein leidenschaftl. Fürsprecher der extremen Rechten Frankreichs sowie ein Bewunderer des italienischen... /2

...#Faschismus und des #Nationalsozialismus. Selbstredend war er auch strammer Antisemit und seit 1937 Chefredakteur des rechtsextremen und dezidiert antisemit. Kampfblattes „Je suis partout“, in dem er gegen Juden und Repräsentanten der Dritten Französischen Republik hetzte. /3

In der Ausgabe vom 17. Februar 1939 schlug er vor, den Juden die französische Staatsbürgerschaft zu entziehen („Die Juden sind Fremde“). In einer Ausgabe aus dem Jahr 1942 forderte er schließlich ganz offen: „Wir müssen die Juden los werden mitsamt ihren Kinder.“ /4

Diese Forderung fiel zu einer Zeit, als „Je suis partout“ zur einflussreichsten Publikation der deutschfreundlichen, d. h. profaschistischen Intellektuellen im von Deutschland besetzten Frankreich geworden war. Unter Brasillach kollaborierte dieses Blatt offen mit den Nazis... /5

...indem es etwa deren polit. Gegner, Mitglieder der Résistance und auch verstecke Juden öffentlich unter Angabe der kompletten Namen und Adressen denunzierte – was einem Todesurteil gleichkam. Auch die Lügen von Propagandaminister Goebbels verbreitete „Je suis partout“... /6

...das unter Brasillach zu einer Art französischem „Stürmer“ für bessere Kreise geworden war. Aus ebendiesen Gründen wurde er nach der Befreiung Frankreichs von der neuen französischen Regierung unter General de Gaulle als Landesverräter zum Tode verurteilt. Was seinen Fall... /7

...von dem anderer Kollaborateure unterschied, war das große Renommee, das Robert Brasillach als tatsächlich begabter und angesehener Literat besaß. Ein Gnadengesuch namhafter Schriftstellerkollegen wurde von de Gaulle jedoch konsequenterweise abgelehnt. Seine Begründung:... /8

...„Talent verpflichtet zur Verantwortung“, gerade im schriftstellerischen Bereich. Nachvollziehbar: Die Nazis bei ihren Verbrechen unterstützt zu haben, wird nicht dadurch ungeschehen gemacht, dass man ein talentierter Autor ist. Der 2016 vom neurechten Schlüsselfunktionär... /9

...Philip Stein gegründete #JungeuropaVerlag verortet sich also recht eindeutig, wenn er mit Pathos des französischen Nazis Robert Brasillach gedenkt („Ewig lebt der Toten Tatenruhm“) und ihn verharmlosend als „politischen Träumer einer großen europäischen Idee“ glorifiziert. /10

Hinter dieser „großen europäischen Idee“ steckt nichts anderes als die Vision eines faschistischen Europas unter deutscher Dominanz. Eine Idee, die damals bei Rechtsextremen in ganz Europa Anklang fand, gerade in Frankreich, einem Kernland des historischen europ. #Faschismus. /11

Es ist auch genau diese Vision eines faschistisch organisierten, in repressiv-autoritärer Harmonie vereinten „Europas der Vaterländer“, dem sich Philip Steins #JungeuropaVerlag verschrieben hat. Das noch sehr übersichtliche Verlagsprogramm besteht in erster Linie aus... /12

...hierzulande wenig bekannten faschistischen Autoren des 20. Jahrhunderts, die teils zum ersten Mal ins Deutsche übertragen wurden, wie man voller Stolz bekundet. Darunter auch ein Roman von Robert Brasillach. Dass man d. Werke dieser einschlägigen Autoren aus Überzeugung... /13

...publiziert u. nicht etwa, weil das besonders lukrativ wäre, dürfte mit dem gestrigen Loblied auf d. Nazi Robert Brasillach außer Frage stehen. Genauso auch, dass man es bei den Machern des #JungeuropaVerlag'es um Philip Stein mit ideolog. gefestigten Faschisten zu tun hat. /14

Quellen: deutsche und französische Wikipedia

de.wikipedia.org/wiki/Robert_Br…

fr.wikipedia.org/wiki/Robert_Br…